Am Samstag ist der grosse Tag. Im legendären Wembley ist alles bereit für den Champions-League-Final. In solchen Partien werden Helden für die Ewigkeit geboren. Wer es diesmal wird? An Kandidaten mangelt es jedenfalls nicht. Weder in den Reihen von Real Madrid, noch in jenen von Dortmund. Mit BVB-Goalie Gregor Kobel (26) steht auch ein Schweizer zur Auswahl. Er ist der siebte Schweizer, der im Final um den Henkelpott spielt.
Auf Kobel zu wetten, ist wahrscheinlich keine schlechte Idee. Wenn Aussenseiter Dortmund eine Chance auf den Titel haben soll, sind Glanztaten vom Zürcher gefordert. Solche hat er in der diesjährigen Königsklasse schon oft ausgepackt: Kein anderer Keeper hat mehr Paraden gezeigt (42). Kein anderer hat häufiger zu Null gespielt (6). Laut Blick-Datenlieferant Wyscout hat er bereits 5,57 Tore verhindert – auch das ein Champions-League-Topwert. Das sind Zahlen, die Selbstvertrauen geben. Dem Team, aber vor allem dem Spieler selbst.
Riesen-Hype in Dortmund
Deshalb hat Kobel an der Herangehensweise auf dieses Spiel auch nichts geändert. «Man freut sich riesig darauf, aber du willst nichts Neues oder Spezielles machen, sondern bei dem bleiben, was in der Vergangenheit funktioniert hat und was dir Sicherheit gibt. Das Spiel ist schon speziell genug», sagte er unter der Woche.
Wie speziell es wirklich ist? Der Hype ist kaum in Worte zu fassen. Nach elf Jahren kehren die Schwarzgelben an den Ort zurück, wo sie bei ihrer bislang letzten Finalteilnahme (ausgerechnet) gegen die Bayern verloren. Und jeder will mit dabei sein. Mehr als 400’000 Ticket-Anfragen hat Dortmund erhalten. «Nur» 25’000 Fans konnten sich über eine Zusage freuen. Deshalb wird die Unterstützung auch in Dortmund gewaltig sein. An drei Public-Viewing-Plätzen werden rund 40’000 Besucher zum «Rudelgucken», wie sie es ihm Ruhrpott nennen, erwartet.
Ein Zürcher Quartier drückt Kobel die Daumen
«Es wird eine richtig geile Sache werden. Das sind genau die Spiele, von denen du immer geträumt hast, auf die du dich riesig freust», betont Kobel. Riesengross ist die Vorfreude auch bei seiner Familie, die ihn live vor Ort im Wembley unterstützen wird, sowie im Zürcher Seefeld, wo er aufgewachsen ist. Zahlreiche Menschen werden im Quartier direkt am Zürichsee vor dem TV sitzen und ihm die Daumen drücken.
Einer davon ist Marc Caprez (56). Der Präsident des FC Seefeld hat Kobel bei den F-Junioren trainiert und ist voll des Lobes für seinen früheren Junior. «Er hat seinen Weg gemacht. Chapeau», schwärmt er. Als sehr ruhigen, zurückhaltenden und anständigen Jungen hat er den heutigen Weltklasse-Goalie in Erinnerung. Und auch noch eine andere Eigenschaft zeichnete ihn aus: «Er wollte schon damals immer gewinnen.»
«Vielleicht hat das was geholfen»
Caprez erinnert sich, dass er Kobel wegen seiner Fähigkeiten am Ball viel lieber als Feldspieler spielen liess als im Tor. Weil man früher oft einfach die weniger starken Spieler ins Tor gestellt habe. Dabei habe sein Vater immer gewollt, dass sein Kind ins Tor gehe. «Ich will mich nicht hochspielen. Aber vielleicht hat das ja etwas geholfen, dass er heute auch mit den Füssen etwas kann», erzählt er.
Wie stolz Caprez auf seinen früheren Schützling ist, spürt man im Gespräch richtig raus. «Jeder Trainer träumt davon, dass er einen Spieler hat, der es bis ganz nach oben schafft. Als ich Kobel dann für die Nati debütieren sah, sass ich mit Tränen in den Augen vor dem TV. Dabei bin ich eigentlich nicht einmal so ein emotionaler Typ.»
Kobels Weg beeindruckt den 56-Jährigen: «Als er mit 16 oder 17 zu Hoffenheim wechselte, hatte ich fast ein bisschen Mitleid mit ihm. Dieser junge Bursche im Bundesliga-Haifischbecken. Er hat seinen Weg gemacht. Chapeau!»
Gibts bald eine Gregor-Kobel-Arena?
Ob man beim FC Seefeld schon darüber nachgedacht hat, dem Aushängeschild etwas zu widmen? «Wenn er einen richtig grossen Titel gewinnt, ist das sicher eine Überlegung wert. Aber vorher würde weder sein Vater noch er selbst wollen, dass wir einen Platz in eine Gregor-Kobel-Arena umbenennen», meint Caprez mit einem grossen Schmunzeln. Da seien sie sehr streng, ergänzt er.
Weit entfernt von seinem ersten grossen Titel ist Kobel nicht mehr. Auch wenn der BVB gegen Real nicht als Favorit ins Spiel geht, ist er zuversichtlich. «Wir wollen das Maximum herausholen. Es war ein Riesenschritt, überhaupt ins Finale zu kommen. Aber das Ziel ist nicht nur, ins Finale zu kommen, sondern auch es zu gewinnen. Wir haben extrem Bock auf das Spiel und werden alle heiss sein.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 6 | 12 | 18 | |
2 | FC Barcelona | 6 | 14 | 15 | |
3 | Arsenal FC | 6 | 9 | 13 | |
4 | Bayer Leverkusen | 6 | 7 | 13 | |
5 | Aston Villa | 6 | 6 | 13 | |
6 | Inter Mailand | 6 | 6 | 13 | |
7 | Stade Brestois 29 | 6 | 4 | 13 | |
8 | OSC Lille | 6 | 3 | 13 | |
9 | Borussia Dortmund | 6 | 9 | 12 | |
10 | Bayern München | 6 | 9 | 12 | |
11 | Atlético Madrid | 6 | 4 | 12 | |
12 | AC Mailand | 6 | 3 | 12 | |
13 | Atalanta BC | 6 | 9 | 11 | |
14 | Juventus Turin | 6 | 4 | 11 | |
15 | SL Benfica | 6 | 3 | 10 | |
16 | AS Monaco | 6 | 2 | 10 | |
17 | Sporting Lissabon | 6 | 2 | 10 | |
18 | Feyenoord Rotterdam | 6 | -1 | 10 | |
19 | FC Brügge | 6 | -2 | 10 | |
20 | Real Madrid | 6 | 1 | 9 | |
21 | Celtic Glasgow | 6 | 0 | 9 | |
22 | Manchester City | 6 | 4 | 8 | |
23 | PSV Eindhoven | 6 | 2 | 8 | |
24 | GNK Dinamo Zagreb | 6 | -5 | 8 | |
25 | Paris Saint-Germain | 6 | 0 | 7 | |
26 | VfB Stuttgart | 6 | -3 | 7 | |
27 | FC Shakhtar Donetsk | 6 | -8 | 4 | |
28 | Sparta Prag | 6 | -11 | 4 | |
29 | SK Sturm Graz | 6 | -5 | 3 | |
30 | FC Girona | 6 | -6 | 3 | |
31 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 6 | -9 | 3 | |
32 | FC Salzburg | 6 | -15 | 3 | |
33 | Bologna FC | 6 | -6 | 2 | |
34 | RB Leipzig | 6 | -7 | 0 | |
35 | SK Slovan Bratislava | 6 | -16 | 0 | |
36 | BSC Young Boys | 6 | -19 | 0 |