Peter Zeidler sitzt in der Pressekonferenz neben René Weiler, als er Servette mit einem freundlichen Lächeln doch ein wenig unter Druck setzt: «René wird es nicht gerne hören, aber ich traue Servette zu, dass sie Schweizer Meister werden.»
René Weiler nimmt die Worte unbeeindruckt hin, hatte seine Sichtweise auf die Tabellenspitze dar bereits kundgetan. «Ich schaue nicht darauf, was YB oder St. Gallen machen. Mich interessiert meine Mannschaft, wie sie spielt und was sie leistet», meinte er auf die Frage, ob es wichtiger sei, auf einen Punkt an die Berner herangekommen zu sein oder die St. Galler auf Distanz gehalten zu haben.
Servette gar die beste Mannschaft der Schweiz?
«Mal schauen, was YB am Sonntag in Zürich macht, aber wir in St. Gallen wussten schon vor diesem Samstag, welche ausgezeichnete Mannschaft Servette ist. Das hat man zuletzt in der Super League gesehen – von Europa ganz zu schweigen. Also ist die Frage, ob Servette in diesem Moment die beste Mannschaft der Schweiz ist, nicht sehr weit hergeholt», legt Zeidler nach.
Auf Genfer Seite betont Weiler derweil, dass seine Mannschaft zu Beginn der zweiten Halbzeit Mühe hatte. «Während fünfundzwanzig Minuten haben wir gelitten. Danach wurde es besser, aber zum Spielende gefiel es mir wieder weniger», meint der Servette-Trainer mit einem Grinsen, denn er spüre bei seiner Mannschaft auch die Müdigkeit. «Uns hat im manchen Momenten die Frische gefehlt, das ist normal.»
Weilers Freude am Fortschritt
Trotz hartem Programm feiert Servette den vierten Sieg in Folge ohne Gegentor. Nach Rasgrad, YB und Delémont hielt man auch gegen die Espen die Null. «Wenn du das gegen St. Gallen schaffst, das so intensiv spielt, obwohl du alle drei Tage spielst, ist das schon eine Leistung.» Weiler erfreut sich besonders am souveränen Auftritt in der ersten Halbzeit: «Wir waren viel besser als im letzten Spiel gegen sie hier. Wir machen Fortschritte. Im ersten Spiel hatten wir viel mehr Probleme. Mittlerweile ist es schwieriger, gegen uns zu treffen oder gegen uns zu gewinnen», zieht Weiler einen Vergleich zum 1:1 gegen St. Gallen zu Saisonbeginn.
Timothé Cognat, Torschütze des 1:0, spricht gar von einer «enorm guten ersten Halbzeit» der Grenats. «Nach der Pause waren sie aggressiver. Wir hielten gut dagegen, sind nicht in Panik geraten und konnten in der Schlussphase das 2:0 erzielen.» So einfach ist das. Und jetzt kommt für die Genfer noch ein grosser Luxus in diesem Monat hinzu: Servette hat bis Donnerstag spielfrei. Vier Tage ohne Spiel; das dürfte sich für den Meisterkandidaten fast wie Urlaub anfühlen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |