Rekordspieler verlässt den FCB kurz vor Transferschluss
Das steckt hinter dem Winterthur-Wechsel von Fabian Frei

Nach 543 Spielen für den FC Basel zieht Captain Fabian Frei zum FC Winterthur weiter. Es gibt gleich mehrere gute Gründe für den Abschied des Basler Rekordspielers.
Publiziert: 09.09.2024 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2024 um 09:00 Uhr
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Nach 543 Spielen verlässt Fabian Frei den FC Basel.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Die letzte nennenswerte Aktion von Fabian Frei (35) im FCB-Dress? Ein Schlendrian-Anfall beim Saisonauftakt gegen Lausanne (2:3). Nach einem Ballverlust trabt der Captain zuerst lustlos in Richtung eigenes Tor zurück, bleibt dann sogar ganz stehen und sieht tatenlos mitan, wie Kaly Sène die Basler Startpleite besiegelt.

So belanglos diese Szene zwischen all seinen rotblauen Heldentaten erscheinen mag, so entscheidend ist sie für die Trennung zwischen dem FCB und seinem Rekordspieler. Nach dem Lausanne-Spiel muss Frei im Büro von FCB-Sportchef Daniel Stucki antanzen. Zwar bestreiten alle Seiten im Anschluss, dass dem Captain eine Auflösung seines Vertrages nahegelegt worden sei. Sieben Wochen später ist für Frei das Kapitel Basel nach 543 Spielen aber trotzdem zu Ende.

Wiedervereint mit Kumpel Zuffi

Schon fast durch die Hintertür verlässt Frei Stunden vor Ende des Transferfensters seinen FCB und schliesst sich dem FC Winterthur an. Gründe für den Wechsel gibt es genug. Zum einen ist die Ostschweiz Freis Lebensmittelpunkt. Er wohnt mit seiner Familie im Thurgau, ist Trainer der C-Junioren des FC Frauenfeld. Zum anderen liegen seine fussballerischen Wurzeln beim FCW. Dort hat Frei die Juniorenabteilung durchlaufen, bevor er 2004 in die U18 des FCB wechselt. Und nun trifft er auf der Schützenwiese mit Luca Zuffi (34) wieder auf einen seiner besten Kumpel.

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Am Ende hat aber ein anderer Punkt den Ausschlag gegeben: die sportliche Perspektive in Basel. Seit seiner Rückkehr 2018 ist Frei beim FCB – mit einer einzigen Ausnahme – immer ein Leistungsträger gewesen. Unter Alex Frei muss er sich im Herbst 2022 kurz mit der Ersatzrolle begnügen, kämpft sich aber wieder zurück. Auch in der schwierigen letzten Saison ist die Rolle des Routiniers nie ein Thema. Egal, ob unter Timo Schultz, Heiko Vogel oder Fabio Celestini – Frei ist gesetzt. Und weil er so viel spielt, verlängert sich sein Vertrag Ende März automatisch noch einmal um ein Jahr.

Plötzlich nur noch dritte Wahl

So scheint das Drehbuch in diesem Sommer eigentlich bereits vorgeschrieben. Frei, noch immer unbestrittene Stammkraft, geht in sein letztes Jahr in Rotblau. Dass der Captain womöglich den Absprung verpasst hat? Kein Thema. Doch schon nach dem ersten Spieltag und der Niederlage in Lausanne wird klar: Zu einem Märchenabschied, wie ihn sich Frei vorgestellt haben dürfte, wird es nicht kommen. 

Seinen Stammplatz ist der Mittelfeldspieler los. Neuzugang Léo Leroy (24) spielt fortan an der Seite von Eigengewächs Leon Avdullahu (20). Frei muss sich mit der Jokerrolle begnügen. Doch mit der Verpflichtung von Romario Baro wird dem Captain Ende August noch ein weiterer neuer Spieler vor die Nase gesetzt. Dass Frei in dieser Saison noch einmal eine tragende Rolle einnimmt, scheint immer unwahrscheinlicher zu werden.

Winti-Debüt schon im Cup?

Und trotzdem hat es bis zuletzt auch Gründe gegeben, die gegen einen Wechsel gesprochen haben: die Verbundenheit mit dem Klub, die Wunschvorstellung nach dem perfekten Abgang oder seine weiterhin unbestrittene Rolle als Leader und Identifikationsfigur innerhalb der Mannschaft. Und natürlich auch der finanzielle Aspekt.

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Zwar ist Frei während seiner Karriere nie einer gewesen, der dem Geld hinterhergerannt ist. Doch mit einem Wechsel zu Winterthur hätte er auf viel Geld verzichten müssen. Beim FCB gehörte Frei über Jahre zu den Top-Verdienern. Genau darum schienen die Verhandlungen mit Winterthur in den vergangenen Tagen bereits gescheitert.

Zur Kehrtwende dürfte es nun vor allem gekommen sein, weil der FCB nicht nur den Vertrag mit seinem Rekordspieler auflöst, sondern diesen auch noch ausbezahlt. So wird der Frei-Deal für Winterthur plötzlich stemmbar. Sind die letzten Details geklärt, wird Frei am Montagabend auf der Schützenwiese seinen Vertrag unterschreiben. Möglich, dass der Rückkehrer schon am Samstag im Cup gegen Wil zu seinem Debüt kommt.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
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4
FC Luzern
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18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
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8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
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10
Yverdon Sport FC
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18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
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15
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FC Winterthur
FC Winterthur
18
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