Mohamed Dräger macht keinen Hehl daraus, dass die anstehende WM für seinen Luzern-Verleib im Sommer eine grosse, wohl die entscheidende, Rolle gespielt hat. Der Tunesier, der in Freiburg im Breisgau geboren und aufgewachsen ist, hätte einige Angebote auf dem Tisch gehabt. Aus der Super League etwa. Oder er wäre zurück zu Nottingham gegangen, wo er es entweder in der Premier League hätte versuchen können – oder er erneut an einen anderen Verein ausgeliehen worden wäre.
Doch der 26-jährige Rechtsverteidiger gibt klar zu verstehen: Alles ausser eine Leihverlängerung in Luzern war in diesem Sommer zu riskant: «Ganz ehrlich: Die WM steht vor der Tür. Es macht mir grossen Spass beim FCL. Und ich glaube auch, dass mir hier keine Steine in den Weg gelegt werden, mich gut auf die WM vorbereiten zu können. Klar wäre die Premier League mit Nottingham verlockend gewesen, aber eben auch sehr schwierig.»
Für Dräger ist die Weltmeisterschaft «ein grosser Traum». Der frühere Bundesliga-Profi (Freiburg und Paderborn) hat sich in der tunesischen Auswahl ein gutes Standing erarbeitet. Er will als Nationalteam-Stammspieler zur WM. Das geht nur mit Spielpraxis in Luzern – und im Länderspiel-Test am Dienstag gegen den Schweizer WM-Gegner Brasilien (20.30 Uhr).
Viel Tunesien-Rückhalt in Katar
In Katar wartet mit Frankreich, Dänemark und Australien eine spannende Gruppe. Insbesondere das Duell mit den Franzosen hat es in sich: «Da wird Derby-Stimmung herrschen», ist sich Dräger sicher.
Aufgrund des zuletzt guten Afrika-Cups (Viertelfinal) und der starken WM-Quali sind die Erwartungen in Tunesien hoch. Zurecht, wie Dräger findet: «Uns darf man nicht unterschätzen. Zudem warten drei Heimspiele auf uns. In Katar gibts eine grosse tunesische Community, die uns anfeuern wird.»
Im Dezember letzten Jahres konnte sich der FCL-Leader bereits einen Eindruck von Katar verschaffen, als er mit Tunesien am Arab-Cup teilnahm: «Das Ambiente ist toll, die Stadien sind super. Das ist WM-Niveau, das muss man einfach sagen. Was dann abseits des Turniers passiert, ist eine ganz andere Sache. Das gehört meiner Meinung nach in die Politik.» Er versuche, sich zumindest öffentlich von den Diskussionen um die WM-Vergabe und die Menschenrechtskritik zu distanzieren: «Fundiert kann ich nur über meine persönlichen Erfahrungen im Sport sprechen. Als Profi lebst du in der Fussball-Blase, wenn du dort bist.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |