Sie ist ein Kulturgut im Schweizer Fussball, die Sandoz-Trophäe, bald 100 Jahre alt, benannt nach dem Lausanner Banker Aurèle-Gilbert Sandoz. Luzerns Präsident Stefan Wolf hat den Kübel als Spieler zweimal gewonnen, 1992 mit dem FCL, neun Jahre später mit Servette.
Entsprechend nostalgisch sind Wolfs Gefühle gegenüber diesem Wettbewerb. «Der Cup bietet alles, was den Fussball ausmacht», sagt der FCL-Präsident im Interview mit «Zentralplus.» Nur: Der Wettbewerb habe in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Eine Entwicklung, die ihn nachdenklich stimme: «Ich bin der Meinung, dass man dem Cup wieder den entsprechenden Stellenwert geben muss und dabei ist natürlich auch der Veranstalter in der Pflicht.»
Es brauche zwingend ein neues Branding. Und einen Sponsor, der das Recht dazu habe, Werbung und Marketing mit dem Cup zu machen. Wolf: «Der Cup muss wieder zu einem Tag des Schweizer Fussballs werden.»
SFV wehrt sich gegen Kritik
Auf Wolfs Kritik angesprochen, antwortet Robert Breiter, der Generalsekretär des SFV: «Zu sagen, dem Cup gehe es prächtig, wäre übertrieben.» Die nationalen Cup-Bewerbe hätten allgemein gewisse Schwierigkeiten, nicht nur in der Schweiz. «Sie leiden unter dem Druck der nationalen Meisterschaften, der europäischen Wettbewerbe und der Länderspiele. Die erste Cup-Runde in dieser Saison hat aber gleichzeitig gezeigt, welchen Wert der Wettbewerb noch immer hat. Er mobilisiert Tausende in den Regionen unseres Landes, wo wunderbare Fussballfeste steigen, wenn David gegen Golliath spielt.»
Der Cup sei ein Traditionswettbewerb, so Breiter. «Wir sind auf der Suche nach einem neuen Titelsponsor und wir sind intensiv daran, bessere Vermarktungsmöglichkeiten auszuloten, um den Cup möglichst attraktiv zu gestalten.»