Gescheitertes Wunderkind?
FCL-Neuzugang Meyer über seine Karriere: «Schlecht ist anders»

Einer der ersten Gratulanten nach Max Meyers Wechsel zu Luzern war Breel Embolo. Was die beiden verbindet – und warum sich das einstige Schalke-Wunderkind nicht als gescheitert betrachtet.
Publiziert: 01.09.2022 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2022 um 22:10 Uhr
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Am vergangenen Wochenende beim 2:0 gegen Sion feierte Max Meyer sein Debüt für den FC Luzern.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Sebastian Wendel

Eine der ersten SMS, nachdem sein Transfer zum FC Luzern besiegelt war, erhielt Max Meyer von Breel Embolo. «Er hat mir gratuliert und mir viel Glück gewünscht. Und ich ihm im Gegenzug zum Wechsel nach Monaco.» Zwei Jahre, von 2016 bis 2018, spielten Meyer und Embolo gemeinsam für Schalke 04. Vielleicht, weil sie ein ähnliches Schicksal vereint, stehen sie bis heute regelmässig in Kontakt: Damals bei Schalke galten sie europaweit als Riesentalente – erfüllen konnten sie dieses Versprechen bis heute nicht.

Wobei Max Meyer einige Etagen tiefer fiel als Embolo. Zuletzt, nach je einem halben Jahr bei Köln, Fenerbahce Istanbul und leihweise in Midtjylland, war er vertragslos. Als Scheitern, wie es von aussen scheint, betrachtet Meyer seinen bisherigen Werdegang indes nicht: «Ich habe rund 200 Partien für Schalke 04 absolviert und über 50 in der Premier League, ich wurde U21-Europameister mit Deutschland und stand 2016 im Olympia-Final als Captain gegen Brasilien auf dem Platz. Als schlechte Karriere würde ich das jetzt nicht bezeichnen.»

Skandal wegen Handy-Video

Auch dem Vorurteil, sein Umfeld habe zum sportlichen Absturz geführt, widerspricht er vehement. Zur Erinnerung: Meyers Berater lieferte sich 2018 öffentlich eine Schlammschlacht mit Schalke-Sportdirektor Christian Heidel. Und vor zwei Jahren sorgte sein Vater mit einem Handy-Video, in dem er Schalke verhöhnte, für einen Skandal. «Das ist Vergangenheit. Und zu meinem Vater hatte ich jederzeit ein gutes Verhältnis.»

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In Luzern will Meyer die Karriere neu lancieren. Mit 26 ist er im besten Alter. Nur als Sprungbrett zurück auf die grosse Bühne will er den Wechsel in die Super League aber nicht verstanden haben: «Wenn es von beiden Seiten aus funktioniert, kann ich mir vorstellen, länger zu bleiben. Von der Stadt mit dem Seeufer bin ich jedenfalls schon mal fasziniert – einen schöneren Ort zum Wohnen kann man sich kaum vorstellen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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