Trainer drohte mit Rücktritt
Cristiano Ronaldo ist unvermittelbar

Wenn am Donnerstag das internationale Transferfenster schliesst, wird Cristiano Ronaldo keinen neuen Klub haben. Es sei denn sein Agent Jorge Mendes schafft ein Wunder.
Publiziert: 31.08.2022 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2022 um 16:40 Uhr
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Cristiano Ronaldo sitzt in Manchester fest …
Foto: IMAGO/Shutterstock
Stephan Roth

Er wollte weg. Unbedingt. Doch noch immer ist Cristiano Ronaldo bei Manchester United. Obwohl der englische Rekordmeister ihn, entgegen anderslautenden Beteuerungen, wohl hätte ziehen lassen. Und obwohl der 37-Jährige letzte Saison in einem disfunktionalen Team noch Tor um Tor geschossen hatte: 18 in der Liga, 6 in der Champions League. Doch jetzt schiebt Coach Erik ten Hag einem möglichen Wechsel einen Riegel vor. «Unser Transferfenster endet mit der Verpflichtung von Goalie Dubravka. Wir werden von September bis Januar mit diesem Kader spielen», betont Coach Erik ten Hag vor dem Premier-League-Spiel gegen Leicester.

Dabei versucht Jorge Mendes immer noch alles. Der Super-Agent klopfte jüngst bei jedem Top-Klub an. Und stiess bei den Bossen wie Chelseas Todd Boehly auf offene Ohren. Schliesslich ist CR7 kommerziell immer noch ein Zugpferd der ersten Güteklasse. Allein auf Instagram folgen dem Portugiesen 477 Millionen Fans.

Warum ist Ronaldo dennoch unvermittelbar? Kaum ein Trainer eines Top-Teams, der modernen Fussball mit Pressing spielen lässt, will sich auf ihn einlassen. Im Gegensatz zu seinem Ego hat die Mobilität des Stürmers in den letzten Jahren weiter abgenommen. Und der Wille, weite Wege fürs Team zu gehen, ebenfalls. Viel mehr erwartet Ronaldo, dass eine Mannschaft ihr Spiel auf ihn ausrichtet, und ist schon fast krankhaft ehrgeizig. Wenn er der Meinung ist, dass Teamkollegen nicht gut und professionell genug für seine Ansprüche sind, lässt er diese das auch spüren. Gemäss «The Athletic» hat er bezüglich des viel kritisierten Captains Harry Maguire kein Blatt vor den Mund genommen. Zudem weiss jeder Trainer, dass ein Riesen-Wirbel entsteht, wenn er ihn auf der Bank lässt.

25 Prozent weniger Lohn nach Katastrophen-Saison

So soll bei Chelsea Trainer Thomas Tuchel bald abgewunken haben. Und bei Ronaldos Stammklub Sporting Lissabon, droht Trainer Ruben Amorim mit seinem Rücktritt, sollte der Superstar geholt werden, wie die «Times» berichtet.

Dass es mit einem Wechsel zu einem Champions-League-Klub nichts wird, scheint auch Ronaldo realisiert zu haben. Beim letzten Spiel in Southampton am Samstag jubelte der Routinier, der zuvor stets den Griesgram gemimt hatte, demonstrativ mit. Obwohl er erneut nicht von Beginn weg ran durfte.

Ronaldo muss sich wohl oder übel mit der Realität anfreunden. ManUnited spielt nach einer Katastrophen-Saison nur in der Europa League, weshalb sein Lohn von wöchentlich einer halben Million Pfund (rund 570'000 Fr.) um 25 Prozent gekappt wird. So spielt er nicht auf der grossen Bühne, sondern in Nicosia (Zyp) oder Tiraspol (Mol). Ausser Mendes zaubert doch noch einen Klub aus dem Hut.

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
27
38
64
2
Arsenal FC
Arsenal FC
26
28
53
3
Nottingham Forest
Nottingham Forest
26
11
47
4
Manchester City
Manchester City
26
15
44
5
Newcastle United
Newcastle United
26
10
44
6
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
26
14
43
7
Chelsea FC
Chelsea FC
26
12
43
8
Aston Villa
Aston Villa
27
-2
42
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
26
4
40
10
FC Fulham
FC Fulham
26
3
39
11
Brentford FC
Brentford FC
26
5
37
12
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
26
15
33
13
Crystal Palace
Crystal Palace
26
-1
33
14
Everton FC
Everton FC
26
-4
31
15
Manchester United
Manchester United
26
-7
30
16
West Ham United
West Ham United
26
-17
30
17
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
26
-18
22
18
Ipswich Town
Ipswich Town
26
-30
17
19
Leicester City
Leicester City
26
-34
17
20
Southampton FC
Southampton FC
26
-42
9
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