Ronaldo-Klub wird sportlich und medial vorgeführt
«Die Vernichtung von Manchester United»

Manchester United wird bei Brentford genarrt – und von Medien und Experten in der Luft zerfetzt.
Publiziert: 15.08.2022 um 07:14 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2022 um 09:28 Uhr
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0:4 lieg die United in Brentford nach 35 Minuten zurück. Eine Schmach.
Foto: AFP
Michael Schifferle

Wer wissen will, wie Menschen denken, denen Manchester United etwas bedeutet, der sollte Gary Neville zuhören. Der war 20 Jahre lang der Archetyp eines englischen Rechtsverteidigers, eisern, nimmermüd.

Er gehörte Anfang der 90er zur Klasse der Hochbegabten, neben David Beckham oder Paul Scholes. Noch heute fiebert er mit der United. Und um ein dezidiertes Urteil ist er auch nicht verlegen. «Ich schaue mir seit 42 Jahren Spiele von Manchester United an und kann mich an keinen Moment erinnern, an dem es so schlimm wie in den ersten 45 Minuten war.»

Das sagt Neville also. Und er sagt es aus gutem Grund. Vier Tore kassiert die United in Brentford in den ersten 35 Minuten. Es ist nichts anderes als eine Demütigung für die United, die bereits daheim gegen Brighton zum Saisonstart 1:2 unterlag und erstmals seit 1992 Letzter der Tabelle ist. Damals war Neville noch Spieler, damals war noch der grosse Sir Alex Ferguson (80) der Triezer an der Linie. Damals jedoch wurde die United Meister Ende Saison – zum ersten Mal nach 26 Jahren. Das, so viel sei prognostiziert, werden die Jungs von Erik ten Hag in diesem Jahr nicht mehr schaffen.

Dabei gilt gerade ebendieser Ten Hag als kluger, taktisch raffinierter Trainer, der bei Ajax Grosses leistete. Er schliff Spieler, er gewann Titel, er schärfte sein Profil als Trainer. Doch ihm ergeht es für den Moment nicht besser als seinem Vorgänger, dem Deutschen Ralf Rangnick (64), der inzwischen die österreichische Nationalelf trainiert – und in Manchester womöglich die grösste Enttäuschung seiner Trainerlaufbahn erlebte.

Ten Hag: «Es geht nicht, dass man als ManUnited in 35 Minuten vier Gegentore kassiert. Ich hätte sie alle auswechseln können.»

Zu denen, die eine Auswechslung verdient hätten, gehört auch ein prominenter Herr aus Madeira, Portugal: Cristiano Ronaldo, 37-jährig, einst der Beste der Welt, inzwischen eine Karikatur seiner selbst.

Einst brillierte er mit Torquoten, die ihresgleichen suchten, heute motzt, hadert, jammert er – und das gefühlte 90 Minuten lang.

Neville sagt: «Es braucht nicht viel, um dieses United-Team zu entwaffnen. Man muss nur organisiert sein und kämpfen. Dann brechen sie zusammen, verwundbar, wie man es kaum glauben kann. Sie sind wie Gelee.»

Der nächste Gegner, der den United-Gelee durchdringen will: der FC Liverpool.

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
15
18
36
2
Chelsea FC
Chelsea FC
16
18
34
3
Arsenal FC
Arsenal FC
17
18
33
4
Nottingham Forest
Nottingham Forest
17
4
31
5
Aston Villa
Aston Villa
17
0
28
6
Manchester City
Manchester City
17
4
27
7
Newcastle United
Newcastle United
17
6
26
8
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
16
3
25
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
17
1
25
10
FC Fulham
FC Fulham
16
2
24
11
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
16
17
23
12
Brentford FC
Brentford FC
17
0
23
13
Manchester United
Manchester United
16
2
22
14
West Ham United
West Ham United
17
-8
20
15
Crystal Palace
Crystal Palace
17
-8
16
16
Everton FC
Everton FC
15
-7
15
17
Leicester City
Leicester City
16
-13
14
18
Ipswich Town
Ipswich Town
17
-16
12
19
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
16
-16
9
20
Southampton FC
Southampton FC
16
-25
5
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