Präsident Stefan Wolf zur Krise des FC Luzern
«Es gibt keine Jobgarantie für Celestini»

Die Krise beim FC Luzern spitzt sich zu. Wackelt der Stuhl des Trainers? «Es gibt bei uns keine Jobgarantien. Wir sind mitten im Abstiegskampf», sagt Präsident Wolf.
Publiziert: 28.09.2021 um 01:25 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2021 um 10:40 Uhr
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Fabio Celestini, ein Trainer in der Kritik.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Felix Bingesser

Blick: Stefan Wolf, wie sehr wackelt der Stuhl von Trainer Fabio Celestini nach der Heimpleite gegen Lugano?
Stefan Wolf: Fabio Celestini hat uns schon einmal aus einer ganz schwierigen Situation in eine erfolgreiche Phase geführt. Wir sind überzeugt, dass er auch diesmal den Weg aus der Krise findet und uns aus dem Sumpf ziehen kann.

Dann hat er eine Jobgarantie bis im Winter?
Jobgarantien gibt es bei uns nicht. Wie auch in keinem anderen Klub. Um solche Versprechungen abzugeben, bin ich zu lange im Fussball, als dass ich das mit gutem Gewissen tun könnte. Es sind nun alle im Klub gefordert, nicht nur der Trainer.

Es stehen die Auswärtsspiele in Basel und gegen YB bevor. Kein Programm, das grosse Hoffnung macht.
In unserer Situation sind wir in diesen Spielen nicht der Favorit, ja. Das kann für die Mannschaft auch eine Chance sein, um befreit aufspielen zu können. Aber klar, wir müssen uns bewusst sein, dass wir uns bereits in dieser frühen Phase der Saison mitten im Abstiegskampf befinden. Wir brauchen jeden Punkt. Und wollen auch in Basel und Bern punkten.

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Fabio Celestini sucht den Erfolg mit spielerischen Mitteln und will keine langen Bälle spielen. Ist dies die richtige Taktik im Abstiegskampf?
Natürlich diskutieren wir diese Frage auch intern. Wenn man mit spielerischen Mitteln nicht zum Erfolg kommt, dann muss man auch mal die Brechstange auspacken. Dann muss man noch mehr über den Kampf kommen und auch mal etwas erzwingen.

Mehr klassische FCL-Tugenden statt spielerischem Firlefanz?
Grundsätzlich vertrauen wir dem Trainer und seinem Weg. Aber, wenn der Erfolg ausbleibt, braucht es gewisse Korrekturen. Aber nochmals: Dieser Trainer hat uns schon einmal aus dem Tabellenkeller geführt.

Wo sehen Sie denn die Ursache für die Krise?
Da gibt es verschiedene Faktoren. Mit dem Abgang von David Zibung und Christian Schwegler und mit den Verletzungen von Marius Müller und Pascal Schürpf ist die Hierarchie in der Kabine etwas verloren gegangen. Das ist sicher ein zentraler Punkt. Aber das soll jetzt keine Ausrede sein.

Weil man mit Christian Gentner und Holger Badstuber ja zwei neue Führungsspieler geholt hat?
Nein. Sondern weil sich eine Mannschaft zuerst immer finden muss, egal wieviel Erfahrung die neuen Spieler mitbringen.

Hat der Cupsieg zu einer gewissen Überheblichkeit geführt?
Nein, das glaube ich nicht.

Muss man den Kader in der nächsten Transferperiode noch ergänzen?
Auch da sage ich nein. Sportchef Remo Meyer hat den Kader gut und ausgeglichen zusammengestellt.

Hat Klubbesitzer Bernhard Alpstaeg noch Geduld?
Ich habe mit ihm am Sonntag gesprochen. Er hat Vertrauen in unsere Arbeit.

Ist es für Sie die schwierigste Phase, seit Sie das Präsidentenamt übernommen haben?
Als ich gekommen bin, standen wir auf einem Barrageplatz. Und es ging aufwärts. Ich habe im Fussball schon viele solcher Phasen durchgemacht. Wir lassen uns nicht verrückt machen.

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