Der FC Luzern im Krisenmodus
Celestini: «Ich habe meine Mannschaft verloren!»

Der FCL ist weiter in seiner Resultatkrise gefangen. Und hofft, dass es gegen Lugano zum Befreiungsschlag kommt.
Publiziert: 26.09.2021 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2021 um 12:51 Uhr
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Des Trainers Ohnmacht: Fabio Celestini.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Felix Bingesser

Das etwas schmeichelhafte 1:1 in Sion kann nicht darüber hinwegtäuschen: Der FC Luzern ist im Krisenmodus. Nach sieben Spielen steht man weiter ohne Sieg da und hat sich im Tabellenkeller eingenistet. Das Team, das im letzten Frühling so unbeschwert und begeisternd durch Liga und Cup getanzt ist, kommt derzeit nicht vom Fleck. Die lange Verletztenliste und die Absenz wichtiger Führungsspieler kann nicht der einzige Grund sein.

Muss Trainer Fabio Celestini seine Taktik überdenken? «Nein. Ich bin überzeugt von unserem Weg und von meiner Vorstellung von Fussball. Wenn der Chef zu zweifeln beginnt, wäre das ja der Anfang vom Ende», sagt Celestini.

«Hatte überall Erfolg»

Auch sein Selbstvertrauen hat in diesen schwierigen Wochen nicht nachhaltig gelitten. «Ich hatte überall Erfolg und habe mit Lausanne, mit Lugano und auch mit Luzern immer das Optimum herausgeholt. Mit Ausnahme des Meistertitels habe ich alles gewonnen.» Die Aufzählung folgt auf dem Fuss: Aufstieg mit Lausanne, Gewinn der U21-Trophy, Qualifikation mit Lugano für die Europa League, Cupsieg mit dem FC Luzern, Trainer des Jahres.

Da kommt man nicht so schnell ins Zweifeln. Und Celestini ist auch überzeugt, «dass wir innert ein paar Wochen nicht alles verlernt haben». Warum kommt man dann derzeit nicht vom Fleck? «Irgendwie habe ich im Moment meine Mannschaft etwas verloren», sagt Celestini. Die Ursachen sieht er vor allem im mentalen Bereich. Und kommt erneut auf das Startspiel gegen YB zu sprechen. Dieses 3:4-Spektakel, das man in letzter Sekunde aus der Hand gegeben hat. «Das hat im mentalen Bereich wohl mehr Auswirkungen gehabt, als ich gedacht habe.»

Individuell besser als letztes Jahr

Da ist die Leichtigkeit abhandengekommen. Nun fehlt ein Exploit, nun fehlt ein überzeugender Sieg, um die Blockade zu lösen. «Aber taktisch werden wir nichts ändern. Ich lasse doch jetzt nicht plötzlich mit langen Bällen spielen. Und komme von meinen Ideen ab, die sich seit fünf Jahren bewähren», so Celestini. Der Glaube an sein Team lebt. «Wenn alle fit und an Bord sind, dann sind wir individuell sogar stärker als letztes Jahr.»

Aber trotz Verletzungssorgen muss nun der Knoten gelöst werden. Denn die Luft wird dünn. Das weiss auch der Coach. «In einer normalen Firma hat man zwei Jahre Zeit, um seine Philosophie umzusetzen. Im Fussball ist das nicht so.» Heisst: Celestini sollte möglichst schnell seine Mannschaft wieder finden.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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