PK-Schwänzer Tramezzani spricht wieder
«Ich wollte nicht instrumentalisiert werden»

Rund um den FC Sion ist alles hypernervös. Nur jener, der im Auge des Zyklons steht, bleibt ruhig: Paolo Tramezzani, der zweifache PK-Schwänzer. Jetzt redet er wieder.
Publiziert: 08.05.2022 um 11:06 Uhr
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Fangsicher: Ob Paolo Tramezzani auch mit derart viel Grazie demnächst Punkte fischt wie hier das Spielgerät?
Foto: PIUS KOLLER
Alain Kunz

Seit 2017 kämpft der FC Sion Saison für Saison gegen den Abstieg. Obwohl es heuer lange nicht danach aussah, ist es nach der letzten Runde doch wieder so. Nur noch vier Pünktchen trennen Sion vom Barrageplatz, den der aufkommende FC Luzern innehat. «Alle sind nervös», hat Präsident Christian Constantin unlängst konstatiert. Und war deshalb der Begegnung gegen YB ferngeblieben. «Damit ich nicht auch noch Öl ins Feuer giesse», so CC.

Der Trainer nimmt Penaltysünder Cavaré in Schutz

Und Trainer Paolo Tramezzani? Der trat weder nach dem 1:5 beim FCZ noch dem 1:2 gegen YB vor die Presse. Nun erklärt der Italiener: «Nach dem Zürich-Match wars ein Entscheid des Klubs, dass nur Vizepräsident Gelson Fernandes spricht. Und nach dem YB-Match wollte ich nicht, dass Aussagen von mir instrumentalisiert werden.» Da scheint das Vertrauen in die Journalisten aber grenzenlos …

Immerhin: Dass der Last-Second-Penalty berechtigt war, sieht auch er mittlerweile: «Das ist so. Aber ich äussere mich grundsätzliche nie zu Schiedsrichterleistungen.» Und zu seinem Spieler Dimitri Cavaré, der mit dem zweiten saublöden Penalty in letzter Minute seinem Team bereits drei Punkte gekostet hat? «Ich habe mit Dimitri gesprochen. Er ist ein Spieler, der restlos alles gibt. Sicher am meisten, seit ich hier bin.»

Ein Plädoyer für mutigeren Fussball

Auffällig war gegen YB, dass Sion erst dann richtig gut wurde, als es mutig zu spielen begann. Und erst recht, als Tramezzani mit Karlen und Stojilkovic nach 66 Minuten zwei gelernte Stürmer ins Spiel brachte. Das hat auch CC moniert. Es ist seine erste Kritik am Italiener. Dieser sieht das freilich anders: «Auch Bua und Itaitinga sind Stürmer. Und wir hatten auch vorher schon Torchancen.» Und doch: Tramezzani-Fussball ist Defensiv-Fussball. Safety first total! Ein Paradigmenwechsel täte da not.

Nicht aber bei Tramezzani. Der bleibt die Ruhe selbst. Zumindest ausserhalb des Platzes. Darauf können schon mal die Rösser mit ihm durchgehen. So, als er nach seinem Platzverweis beim 1:1 gegen den FCZ für vier Spiele gesperrt wurde. Oder am Abschlusstraining am letzten Samstag, als er seine Spieler, genervt ob deren Leistungen, vorzeitig nach Hause schickte. Wollte er ein Zeichen setzen? «Ja, ja», sagt er müde, ohne näher darauf einzugehen.

CC will die Hütte gegen Luzern voll haben

Neben dem Platz aber ist Tramezzani kein bisschen beunruhigt. «Wieso auch? Wir haben gegen die besten vier Teams des Landes gespielt und das dreimal sehr gut. Ich bin zuversichtlich, wie immer.»

Jetzt gehts gegen die letzten vier. Zuerst bei GC. Und am Mittwoch darauf ein volles Haus beim Abstiegsknüller gegen Luzern: CC schenkt den Fans 7000 Tickets! Zumindest der Präsi scheint doch nicht so ruhig, wie er äusserlich wirkt.

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30
3
FC Lausanne-Sport
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4
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18
3
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