FCL-Kampfansage, blankliegende Nerven im Wallis
Sion-Trainer Tramezzani bricht das Training ab

Derweil im Wallis die Nerven komplett blank liegen, sagt der FCL dem FC Sion den Kampf um den Barrageplatz an.
Publiziert: 02.05.2022 um 19:21 Uhr
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Sion-Trainer Paolo Tramezzani ist derzeit auf seine Spieler nicht gut zu sprechen.
Foto: PIUS KOLLER
Alain Kunz, Marco Pescio

Es schaute lange Zeit nach einer ruhigen Saison im Wallis aus. Für einmal. Der fürchterliche Resultat-Fussball von Paolo Tramezzani brachte Pünktchen um Pünktchen ein. Doch seit der Sperre für drei Spiele gegen den italienischen Vulkan warens nur noch acht Zähler in zehn Spielen. Das ist ungenügend! So ist der FC Luzern bis auf vier Punkte herangekommen.

Tramezzani hyperventiliert, CC bleibt zuhause

Wohl auch deshalb ist die Nervosität im Klub riesig! Am Samstag ist Tramezzani derart unzufrieden mit seinen Spielern, dass er sie mitten im Training nach Hause schickt. «Er sagte ihnen, sie sollen morgen wieder kommen. Das geplante Teamessen sei gestrichen», so Präsident Christian Constantin. Als CC das erfährt, beschliesst er am Sonntag nicht ins Stadion zu gehen. «Ich wollte in dieser Atmosphäre von höchster Nervosität nicht auch noch Öl ins Feuer giessen.»

So schaut er sich diese bitterste aller bitteren Sion-Niederlagen am TV an. Und sieht was? «Eine erste Halbzeit, in welcher wir viel zu tief standen. Eine bessere zweite mit Pech bei den VAR-Entscheiden. Sie waren korrekt, aber sowas wünschte ich mir auch mal zu unseren Gunsten. Da gibt es das nie!»

CC: «Die Fouls von Cavaré können uns die Liga kosten»

Der in der 97. Minute von Jordy Siebatcheu verwandelte Penalty war aus Walliser Sicht denn auch äusserst bitter. Und das Foul von Dimitri Cavaré sowas von behämmert! «Unglaublich», sagt auch CC. «Dimitri hat schon den Penalty auf gleiche Art und Weise verursacht, der uns beim FCZ gar zwei Punkte kostete. Nun sind es total drei. Das kann uns den Ligaerhalt kosten …»

Jedenfalls verlor ob diesem Penalty in allerletzter Sekunde sogar der sonst besonnene Vizepräsident Gelson Fernandes die Contenance und ging auf Schiri Luca Piccolo los. Und sagte was? Gelson: «Sorry. Was wir nun brauchen, ist Ruhe. Der volle Fokus muss auf GC liegen. Deshalb bevorzuge ich es, derzeit nicht zu kommunizieren. Denn das ist ein für uns wegweisender Moment. Ich bitte um Verständnis.»

CC will die Nervosität beseitigen

Tramezzani seinerseits stellte sich wie schon nach dem 1:5 beim FCZ auch nach dem 1:2 gegen YB den Medien nicht. Die blank liegenden Nerven… Was tun? CC: «Diese Nervosität ist derzeit unser Hauptproblem. Ich muss die irgendwie wegbringen. Aber das ist enorm schwierig. Ich beginne mal mit Einzelgesprächen, wenn sich alle beruhigt haben.» Viel mehr könne er nicht tun. Immerhin: CC wirkt ruhig. Das hilft schon mal.

Frick: «Dann sind wir extrem heiss!»

Im Gegensatz zu Tramezzani trat dessen Luzerner Pendant, Mario Frick, nach dem 3:0 im kapitalen Kellerduell mit Lausanne gerne vor die Mikrofone. Sein FCL hat nicht nur den Direktkonkurrenten aus der Romandie praktisch in die Challenge League geschossen, er hat auch neuen Schwung für den Ligaendspurt geholt. Und darf plötzlich wieder auf Rang acht blicken.

Fricks Ansage könnte deutlicher nicht sein: «Jetzt wollen wir am Sonntag Servette schlagen. Dann ist alles wieder offen, dann haben wir ein Finalspiel in Sion – und dann sind wir extrem heiss!»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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