Nur vier Klubs sind genügend
Die Quali-Zeugnisse der Super League

Die reguläre Meisterschaftsphase ist passé. Nun ist klar, wer in die Championship Group darf und wer sich mit der Abstiegsrunde abfinden muss. Zeit, Bilanz zu ziehen. Blick benotet das Abschneiden der Klubs.
Publiziert: 22.04.2025 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2025 um 20:33 Uhr
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Die unangefochtene Nummer 1 in der bisherigen Meisterschaft: Der FC Basel von Xherdan Shaqiri.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Fussballredaktion

FC Basel – Note 6

Klar profitieren die Basler auch von der schwächelnden Konkurrenz. Dass der FCB in den ersten 33 Runden aber 61 Punkte eingefahren hat, ist dennoch bemerkenswert. Zum gleichen Zeitpunkt waren es vor einem Jahr gerade einmal 40. Eine solche Steigerung innerhalb eines Jahres hat es in der Super League noch nie gegeben. Dass die Bebbi die Meisterrunde als klarer Leader in Angriff nehmen, haben sie ihrer überragenden Offensive zu verdanken. 72 Treffer haben Shaqiri und Co. schon auf dem Konto – nur vier weniger als Meister YB in der gesamten letzten Saison.

Servette – Note 5

Die Genfer wollten besser abschneiden als in der Vorsaison, die sie als Dritter beendeten. Und sie sind voll auf Kurs. Auch wenn die Saison unter dem Strich durchwachsen ist. Fakt ist: Den «alten Hasen» Steve Rouiller (34), Miroslav Stevanovic (34), Jérémy Frick (32) und Enzo Crivelli (30) bietet sich wohl eine der letzten Chancen, um gemeinsam einen Meistertitel zu feiern. Ob daraus noch was wird? Das erste Spiel der Championship Group gegen Basel wird wohl die definitive Antwort geben.

Notenschlüssel

6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar

6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar

YB – Note 3

Puh, die Bewertung einer solch heterogenen Saison … Unter Patrick Rahmen war YB Letzter, holte gerade mal sechs Punkte in neun Spielen. Dann übernahm Feuerwehrmann Joël Magnin und stabilisierte das Team. Giorgio Contini schliesslich profitierte von den Zugängen von Fassnacht, Raveloson und Bedia. YB wurde so weit nach vorne gespült, dass man für ganz kurze Zeit sogar vom Titel träumen durfte. Das ist nun nicht mehr der Fall, weshalb die Saison in der Liga so oder so als Misserfolg abzubuchen ist, auch wenn es am Ende noch Platz zwei werden sollte.

Luzern – Note 5

Dem FC Luzern wurde vor Saisonstart eine schwierige Saison vorausgesagt. Eingetroffen ist das komplette Gegenteil. An keinem einzigen Spieltag lag die Mannschaft von Mario Frick (50) unter dem Strich. Die Teilnahme an der Championship Group ist deshalb höchst verdient. Dafür gilt es den Zentralschweizern ein Kränzchen zu winden. Zumal in der Schweiz niemand so sehr und konsequent auf den eigenen Nachwuchs setzt.

Lugano – Note 3

Bis im Dezember waren die Bianconeri voll auf Kurs. Eine 5 war ihnen sicher. Danach folgte der grosse Einbruch – von Platz 1 auf 5. Gegen Ende der regulären Ligaphase musste die Mannschaft von Mattia Croci-Torti (43) gar noch um das Erreichen der Championship Group zittern. Viel zu wenig für die hohen Ansprüche im Tessin. Immerhin: Noch kann die Saison gerettet werden. Und zwar mit der Qualifikation für Europa.

Lausanne – Note 5

Das Ziel vor der Saison war klar und selbstbewusst: ein Platz in den Top 6. «Manche hielten uns für überheblich. Aber wir haben es geschafft», zeigt sich Ludovic Magnin voller Freude. Auch ohne Alvyn Sanches (verletzt) und Antoine Bernede, der im Winter den Klub verlassen hat, haben es die Waadtländer geschafft, ihren Platz in der Meisterrunde zu behaupten. Und jetzt? In Lausanne wollen alle nach Europa. Entweder über die Liga oder über den Cup.

St. Gallen – Note 3

0:1; 0:0; 0:1. Nein, das sind nicht die Nations-League-Resultate zwischen San Marino und Gibraltar, sondern die St. Galler Ergebnisse in den drei Spielen gegen Yverdon. Und weil die Espen auch gegen Winterthur nicht gewinnen können, spielt die Ostschweiz nicht um den Meistertitel, sondern um die goldene Ananas. Bitter: Vor einem Jahr hatte Grün-Weiss zum selben Zeitpunkt zwar bloss zwei Punkte mehr auf dem Konto, qualifizierte sich am Ende aber fürs internationale Geschäft.

FC Zürich – Note 2

Meister YB taumelt, Kronfavorit Lugano strauchelt, der Rest der Liga ist so beständig wie Aprilwetter: also gar nicht. Die Chance für einen Exploit wäre riesig gewesen – der FCZ lehnt dankend ab. Er tut das, weil er sich selber im Weg steht mit seinen steten Umbrüchen, seinen Skandalen und Skandälchen. Als Unterhaltungsunternehmen ergibt das Note 6. Sportlich ist die Ausbeute enttäuschend. Man könnte sagen: Zürich hat mit Blick auf eine hoffentlich goldene Zukunft die Gegenwart versemmelt.

Sion – Note 3

Die Walliser machens in Perioden. Da war der überragende Start mit drei Siegen in den ersten vier Spielen. Danach eine Sieglos-Serie von neun Spielen. Und vor Weihnachten vier Siege aus fünf Spielen. Da träumte der FC Sion sogar von der Meistergruppe. Doch eine miserable Rückrunde mit lediglich zwei Siegen in 15 Spielen liessen das Team weit zurückfallen. Und so kämpft man ums Überleben. Auch wenn Sion Aufsteiger ist: Diese Saison ist ein Misserfolg. Trainer Didier Tholot hat das Potenzial der teils hochbegabten Spieler wie Mirantschuk oder Chouaref nicht wecken können. 

GC – Note 3

Die Hoppers sind gefühlt keinen Schritt weiter als vor einem Jahr. Tabellarisch hat sich der Rekordmeister um einen Rang verbessert – 10. statt 11. Platz. Unter Tomas Oral halten sich die spielerischen Fortschritte in Grenzen. Nur in einer Kategorie ist GC der nationale Branchenführer: Zwölf Remis in 33 Runden schaffte keine andere Equipe. Ausser Keeper Justin Hammel (120 Saves) hat sich kein Zürcher für höhere Aufgaben empfohlen. Eine Klub-DNA ist auch seit dem Einstieg der Los-Angeles-Macher nicht erkennbar. Sportchef Stephan Schwarz passt zur Lage: kaum greifbar, ohne klare personelle Linie.

Yverdon – Note 3

Die Saisonziele waren und sind bei Yverdon ein wenig widersprüchlich. Die amerikanischen Besitzer sprechen ständig davon, «besser als letzte Saison» (10. Platz) zu sein. Währenddessen spricht Trainer Paolo Tramezzani (54) nur davon, den Klassenerhalt zu schaffen. Eines ist aber klar: Yverdon wollte mit einem Vorsprung auf die Abstiegsplätze in die Abstiegsrunde gehen. Das ist misslungen. Im letzten Jahr retteten sich die Waadtländer dank Mittelstürmer Kevin Carlos. Diesmal dank Antonio Marchesano?

Winterthur – Note 3

Es gibt viele Dinge, die auf der Schützenwiese Super-League-tauglich sind. Das sagenhaft gute Essensangebot zum Beispiel. Die Libero-Bar. Oder die Sirupkurve. Nur knapp Super-League-tauglich ist eine Mannschaft, die von 33 Spielen 19 verloren und insgesamt 61 Gegentreffer kassiert hat. Dass der FCW trotz Horror-Bilanz noch immer realistische Chancen auf den Klassenerhalt hat, liegt in erster Linie an der Konkurrenz. Und an Coach Uli Forte, der eine zuvor inferiore Defensive stabilisiert hat und in 15 Spielen 17 Punkte holte.

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
33
40
61
2
Servette FC
Servette FC
33
9
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
33
7
53
4
FC Luzern
FC Luzern
33
10
51
5
FC Lugano
FC Lugano
33
1
49
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
33
8
47
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
33
-4
47
3
FC Sion
FC Sion
33
-10
36
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
33
-11
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
33
-29
30
Relegation Play-Off
Abstieg
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