Nur unter Celestini hat er geglänzt
Seit einem Jahr ohne Einsatz – «Zauberfüsschen» Campo ist in Luzern eingerostet

Samuele Campo ist in Luzern seit einem Jahr nicht mehr erwünscht. Statt bei einem neuen Klub sein Glück zu suchen, sitzt er seinen Vertrag bis Ende Juni in der Zentralschweiz wohl aus.
Publiziert: 31.01.2024 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2024 um 16:56 Uhr
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Samuele Campo trainiert und trainiert. Nur einen Ernstkampf darf er nicht bestreiten.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Eigentlich könnte Samuele Campo (28) eine Attraktion der Super League sein. Sein linkes Füsschen ist landesweit bekannt. Und wenn man ihm Raum gewährt, dann macht er Dinge, die andere nicht tun. Blöd nur, dass die Realität eine andere ist. Il Campo da calcio (ital.: das Fussballfeld) sieht Campo nur noch von der Tribüne aus. Oder im TV.

Auf den Tag genau ein Jahr ist der Sohn einer Schweizerin und eines Italieners ohne Spielpraxis. Es ist der 31. Januar 2023, als Luzern im Cup gegen Thun im Penaltyschiessen ausscheidet. Campo spielt 73 Minuten. Die letzten im FCL-Trikot. Daraufhin erklärt ihm Trainer Mario Frick (49), dass seine Zeit in der Zentralschweiz abgelaufen sei und er sich einen neuen Klub suchen soll.

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Lieber Vertrag aushocken statt spielen?

Fast drei Transferperioden später hockt Campo immer noch in Luzern. Chance auf Spielzeit? Keine. Er hat nicht einmal mehr eine Rückennummer. Wenigstens darf er unter der Woche mit dem Team trainieren. Sogar nach Marbella ins Trainingslager durfte er mit. Nur wenn es ernst gilt, muss er aussen vor bleiben. Dann zeigt er auf Instagram, was er so treibt, ob in Genf, Dubai oder irgendwo in der Zentralschweiz.

Ist das ein erstrebenswerter Zustand für einen Fussballer im besten Alter, der einst für den neuen Hakan Yakin gehalten wurde? Eine entsprechende Blick-Anfrage an ihn und seine Familie, die ihn berät, blieb unbeantwortet. So ist anzunehmen, dass Campo seinen, wie es aus Kreisen heisst, sehr gut dotierten Vertrag bis im Sommer aussitzen möchte.

Nur unter Celestini glänzt Campo

Dabei dürfte Campo gelegentlich an die guten alten Zeiten denken. Diese hatte er vor allem unter dem heutigen Basel-Trainer Fabio Celestini. Der Romand ist es, der ihn Anfang 2016 aus dem FCB-Nachwuchs nach Lausanne lotst. Der Supertechniker überzeugt auf Anhieb mit seiner Kreativität, seiner Torgefahr und seiner Spielübersicht, sodass er zwei Jahre später zu seinem Stammklub zurückkehrt.

In Basel wählt Campo die magische Nummer 10. Der Anfang ist aber keineswegs magisch. Erst 2019/20, in der zweiten Saison von Marcel Koller, zeigt der einstige FCB-Ballbub sein Potenzial. Doch unter Ciriaco Sforza verblasst sein Stern und er wird ausgemustert.

Keine Lösung in Sicht

Nach einer halbjährigen Leihe zu Darmstadt muss Campo im Sommer 2021 seinen Herzensklub endgültig verlassen. Er tut es in Richtung Luzern, wo ihn ein gewisser Celestini mit offenen Armen empfängt. Unter ihm blüht er wieder auf. Doch als der Romand Ende 2021 nach der schlechtesten Hinrunde der FCL-Geschichte gefeuert wird, beginnt Campos endgültiger Sinkflug, der zur aktuellen Situation geführt hat.

Seit einem Jahr sucht FCL-Sportchef Remo Meyer inzwischen nach einer Lösung. «Wir hoffen, dass auch er das tut. Leider kam es bisher aber zu keiner Einigung», sagte er im Herbst zu Blick. Der Stand ist heute noch derselbe und wird sich bis im Sommer kaum ändern. Zu gut ist Campos Vertrag und zu unwahrscheinlich ist, dass Celestini ihn zum dritten Mal aufnimmt.

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