Das Spielchen mit der Kommunikation hat Luzern-Trainer Mario Frick (50) durchaus im Griff. Immer wieder versucht er vor einem Ernstkampf, den Druck dem Gegner zuzuspielen. Eine Art Vor-Taktik. «Pretattica» nennen sie das in Italien. Auch vor dem Duell gegen den kriselnden Meister YB hat er das wieder getan. «Wir sind die Aussenseiter», hält er fest.
Dabei gibt es mit Blick auf die Tabelle durchaus einen Grund, es diesmal anders zu sehen. Denn bekanntlich lügt die Rangliste nie. Derzeit sagt sie, dass der FCL Erster und YB Letzter ist. Frick ist von seiner Meinung trotzdem nicht abzubringen. «In der Geschichte der Super League hat es das noch nie gegeben, dass der Tabellenführer zum Letzten fährt und trotzdem nur Aussenseiter ist», so der Liechtensteiner.
Endet die nächste Negativserie?
Dass sich Frick von der Tabelle nicht blenden lässt, hat einen Grund: «Wir müssen nur die Resultate der letzten Jahre in Bern anschauen.» Tatsächlich ist die Luzerner Bilanz gegen YB in den letzten Jahren grausam. Wenn man ausschliesslich die Auswärtsspiele betrachtet, ist sie gar katastrophal. In den letzten neun Jahren gab es einen einzigen Sieg. Allein die letzten vier Duelle im Wankdorf gingen mit einem Gesamtskore von 4:18 verloren. Kurzum: Der FCL wurde mit einem YB-Fluch belegt.
Überraschen würde es aber irgendwie nicht, wenn ausgerechnet diesmal die Negativserie reisst. Schon zwei solcher Flüche hat Frick in dieser Saison besiegt. Gegen St. Gallen feierte er im achten Anlauf seinen ersten Auswärtssieg als Trainer – trotz 0:2-Rückstand. Und vor der Natipause gab es den ersten Heimsieg gegen Basel. Folgt nun auch gegen YB die Erlösung? «Diese Beispiele machen Mut. Aber es bleibt eine Riesenherausforderung.»
«Titel wäre futsch»
Als Gründe dafür nennt Frick das ausverkaufte Stadion, die Motivation der YB-Spieler nach dem Trainerwechsel sowie der Kunstrasen. «Wir müssen gegen alle Widerstände dagegenhalten. Das ist das, was uns die ersten neun Runden ausgezeichnet hat. Und daran wollen wir auch gegen YB anknüpfen.»
Um besser vorbereitet zu sein, haben die Zentralschweizer die letzten zwei Wochen auf Kunstrasen trainiert, inklusive gewonnenem Testspiel in Thun. Ob es etwas gebracht hat, wird sich am Samstagabend zeigen. Was ein Erfolg bedeuten würde? «Verlieren die Berner auch gegen uns, ist der Titel futsch.» 15 Punkte Rückstand wären zu viel. Der FCL-Coach präzisiert: «Es geht nicht um uns, sondern um das punktgleiche Lugano. Siegt Lugano bei Yverdon, sind die Tessiner zu stark, um von YB noch eingeholt zu werden.» Aber auch die Luzerner Aussichten auf die Championship Group stünden besser.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |