Nsame und Amenda klagten über die Einsatzzeit
YB-Coach Wicky will keine motzenden Spieler

Nach dem letzten Spiel 2023 gegen Stade-Lausanne-Ouchy beklagten sich sowohl Jean-Pierre Nsame wie auch Aurèle Amenda über zu wenig Einsatzzeit. YB hat sich die beiden Motzer zur Brust genommen.
Publiziert: 10.01.2024 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2024 um 15:17 Uhr
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Aurèle Amenda und Trainer Raphael Wicky jubeln gemeinsam. Bald ein Bild aus der Mottenkiste der Vergangenheit.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Wohlfühloase YB. Natürlich: Dem Leistungsprinzip wird knallhart gehuldigt. Anders wären die grossen Erfolge der letzten sechs Jahre nicht möglich gewesen. Aber ebenso wie diesem Prinzip wird auch jenem nachgegangen, das vorsieht, nur integre, mental gesunde Spieler zu verpflichten und diese entsprechend zu «erziehen». Motzen in der Öffentlichkeit ist da nicht vorgesehen. Auch nicht im Affekt – will heissen, in den Emotionen direkt nach einem Spiel.

Der Weg über die Medien sei falsch

Dennoch passierte das nach dem 3:1 bei Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy gleich doppelt. Erst bei Topskorer Jean-Pierre Nsame (30), dem empathischen Bibelleser. Dann beim Bald-Frankfurter Aurèle Amenda (20). Schon damals hatte Sportchef Steve von Bergen (40) angekündigt, dass man mit Nsame reden werde, weil jeder Spieler akzeptieren müsse, dass der Klub über allem stehe und der Trainer bei der Aufstellung die Entscheide zu treffen habe.

Mittlerweile wurde mit den Spielern gesprochen, was Trainer Raphael Wicky (46) bestätigt: «Zuerst muss ich sagen, dass ich keine Spieler will, die zufrieden sind, wenn sie nicht spielen. Das habe ich immer wieder betont. Es ist gut, wenn ein Spieler frustriert ist. Das zeigt, dass er hungrig ist, zu spielen. Aber wir haben mit den Spielern besprochen, dass es falsch sei, den Weg über die Medien zu wählen, um sich zu beklagen. Sie wissen: Meine Türe ist immer offen.» Er pflege eine Art und Weise des Umgangs, die vorsehe, dass man immer an den Trainer gelangen könne, wenn man unzufrieden sei.

Was passiert mit Nsame?

«Intern ist das geklärt. Aber man soll nichts Grösseres daraus machen, als es ist», fügt Wicky hinzu. Er glaube, dass die anderen Spieler in den letzten 18 Monaten auch nicht immer glücklich gewesen seien, wenn sie nicht gespielt hätten. «Aber sie haben sich nicht via Medien zu beklagen.»

Amenda kann das ziemlich Wurst sein, sollte er per sofort zu Eintracht Frankfurt wechseln, wonach es aussieht. Doch was ist mit Nsame? Der Franko-Kameruner hat in einem (von seinem Arbeitgeber nicht autorisierten) Interview mit der «Tribune de Genève» von Gesprächen mit Servette, seinem Ex-Klub, gesprochen. Auch von solchen mit Basel. Bis von Bergen dem Treiben einen Riegel vorschob und einen ligainternen Transfer ausschloss.

Was nun, Monsieur Nsame? Der Protagonist darf nach dem Test gegen Sion (4:3) nicht sprechen. Und sein Agent blockt ab: «Wir haben im Moment nichts anzukündigen.»

Und doch: Nsame ist unzufrieden. Keine Gespräche mit YB über eine Vertragsverlängerung in Aussicht. Und ein im Sommer auslaufender Vertrag. Auch wenn der Stürmer gegenüber Wicky bisher keine Abwanderungsgelüste äusserte: Da kann in den nächsten Tagen noch ganz viel passieren.

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