Für gewöhnlich ist die Fussballbranche ein lustiger, geschwätziger Haufen. Gehts aber um den neuen TV-Vertrag, hüllen sich die meisten in einen Mantel des Schweigens. Im Ausschreibungspoker um die Fernseh- und Vermarktungsrechte bleiben die Karten verdeckt. Auch die Swiss Football League (SFL) äussert sich nicht, verweist auf das laufende Bieterverfahren. Bis am Montag dürfen Angebote eingereicht werden.
Zu kaufen gibts die Rechte an einer Super League, die auf den ersten Blick so attraktiv wie selten scheint. Im letzten Jahr gabs mit über 13'000 Fans pro Match einen neuen Zuschauerrekord. Auch in dieser Saison pilgern die Massen in die Stadien. Knapp 11'300 pro Spiel. Und das, obwohl im Sommer mit SLO und Yverdon zwei graue Mäuse aufgestiegen sind. Mit Servette und YB liefern sich zwei Traditionsvereine einen packenden Meisterkampf. Der grosse FC Basel kämpft um den Abstieg. Die beiden Erzrivalen St. Gallen und Luzern duellieren sich um einen Platz in der Championship Group. Fussballherz, was willst du mehr?
SFL hinkt hinterher
Dieser Faszination zum Trotz hinkt die SFL in Sachen TV-Geld im internationalen Vergleich hinterher. 25,5 Millionen erhalten die 22 SFL-Klubs pro Saison für Entschädigungen aus dem TV-Vertrag, 80 Prozent davon entfallen auf die Super League, der Rest auf die Challenge League. Weitere rund zwölf Millionen werden den Klubs beider Ligen aus der Vermarktung und für die Nachwuchsförderung ausgeschüttet. Pro Super-League-Verein gibts 1,44 Millionen fix, hinzu kommt eine Ranglistenprämie. Der Meister kassiert 748'000 Franken zusätzlich, für Rang elf gibts 32'500 Franken.
Peanuts in einem Sport, wo astronomische Summen zum Alltag gehören. ManCity-Superstar Erling Haaland beispielsweise kriegt rund zwei Millionen im Monat Lohn. Mehr als ein Super-Ligist pro Jahr an TV-Einnahmen generiert. Die Premier League kassiert pro Saison fast vier Milliarden für TV und Marketing, die SFL nicht mal ein Prozent davon.
Ein Blick auf Dänemark, jenes Land, das sowohl von der Bevölkerungsanzahl als auch von der Attraktivität der Liga her, mit der Super League vergleichbar ist, zeigt ebenfalls ein ernüchterndes Bild. Pro Saison kassiert die dänische Superliga rund 60 Millionen Euro. Auch wenn die Verantwortlichen von diesem Betrag noch die Produktionskosten bezahlen müssen, kann man in der Schweiz von solch einer Summe bloss träumen.
Komplizierter Markt
Einer der Gründe dafür ist der komplizierte Markt. Vier Landessprachen, drei Landesteile. Höhere Produktionskosten. Da schreckt viele ausländische Anbieter ab. Auch deshalb ist der mit 23 Millionen Kunden grösste Pay-TV-Anbieter Europas, Sky, in Österreich aktiv. Aber nicht in der Schweiz. Auch der Name des Streamingdienstes DAZN wird herumgeboten – auch hier ist ein Einstieg unwahrscheinlich. Zwar gibts Gerüchte um einen möglichen Einstieg von Canal+, ob es die Franzosen aber wirklich ernst meinen, bleibt abzuwarten.
Innerhalb der Grenzen gibts derweil kaum Konkurrenz. Platzhirsch Blue Sport, der die Rechte der Super League in den letzten Jahren besass, rechnet zwar damit, dass auch MySports in den Bieterwettstreit um den neuen TV-Vertrag zieht. Mit der ganz grossen Kelle aber dürfte das Unternehmen aus Erlenbach ZH nicht anrühren. Auch wenn es mit Canal+ bereits eine Zusammenarbeit gibt.
Deshalb spricht viel dafür, dass Blue auch in Zukunft die Rechte für alle SFL-Spiele besitzen wird. Und dass die Super League weit davon entfernt ist, den grossen Reibach zu machen. Im Gegenteil. Werden die Zahlen des aktuellen TV-Vertrags bestätigt, wäre das für die Swiss Football League bereits als Erfolg zu werten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |