Kubi sagt, weshalb Servette Meister wird
«Bei YB war nicht Wicky das Problem»

Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz deckt auf, wo die aktuellen YB-Probleme liegen. Nicht beim Trainer, sondern weiter oben. Weshalb er Servette als Meister sieht. Es sei denn, Lugano rauscht weiter ungebremst durch die Liga.
Publiziert: 18.03.2024 um 20:40 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 11:02 Uhr
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Kubilay Türkyilmaz schätzt für Blick das Meisterrennen ein.
Foto: TOTO MARTI

Wer gedacht hatte, bei YB sei es mit dem Trainerwechsel getan, der wurde früher eines Besseren belehrt, als es den Bernern lieb war. Nach dem 5:1 gegen den FC Basel – genau der richtige Gegner, um einen Trainereffekt herbeizureden, Erzrivale und derzeit sehr schwach – folgt das ernüchternde 0:2 in Lausanne.

Warum? Weil das Problem halt eben nicht Raphael Wicky war. Vielmehr wurden strategische Fehler gemacht, wie man sie bei YB ausser bei der Wahl von David Wagner als Coach 2021 seit vielen Jahren nicht gekannt hatte.

YB-Führung hat Winterabgänge unterschätzt

Erstens hätte man Jean-Pierre Nsame niemals ziehen lassen dürfen. Der Mittelstürmer ist nun seit dem 26. Januar weg. Das sind sieben Wochen. Und er ist immer noch der beste Torschütze von YB. Seine Tore fehlen an allen Ecken und Enden. Neunmal getroffen hat er ja als Ergänzungsspieler …

Doch auch der Transfer von Flankenkönig Ulisses Garcia zu Marseille hat YB viel mehr Substanz gekostet, als man dachte. Und auch wenn das fast schon paradox klingt – man hätte Donat Rrudhani nicht zu Lausanne ziehen lassen dürfen. Klar hat er sehr wenig gespielt. Aber in den Spielen vor seinem Weggang zeigte er auf, dass er den Unterschied ausmachen kann. Und dass er eine sehr hohe Qualität bei stehenden Bällen mitbringt. Dass sich dann mit Loris Benito der klar konstanteste Innenverteidiger in dieser Saison schwer verletzt, ist Pech, passt aber bestens in dieses Gesamtbild.

Und weil auch die YB-Ersatzbank nicht wie früher überdurchschnittlich ist, kann es gut sein, dass Servette den Titel holt.

Servette wird Meister – oder rauscht Lugano heran?

Die Genfer strotzen vor Selbstvertrauen. Europa war ein Jungbrunnen für sie. Nur hat die Wirkung zuletzt etwas nachgelassen, weshalb es für sie ganz gut war, dass sie das nun hinter sich haben. Es stellt sich bei meinem Ex-Klub einzig die Frage: Was bewirkt die Co-Leader-Position in den Köpfen der Spieler? Verursacht sie Stress? Würde ich verstehen. Oder setzt sie Energie frei? Deshalb und weil Servette keinen Joël Magnin, sondern mit René Weiler einen erfahrenen Trainer hat, der sogar weiss, wie man in einem grösseren Fussballland als die Schweiz Titel holt, glaube ich an Servette als Meister.

Es sei denn … von hinten rauscht Lugano heran. 12 Punkte aus den letzten vier Spielen. Was, wenn das so weitergeht? Lugano hat ein qualitativ hochwertiges Kader, eine starke Bank – und macht den frischesten Eindruck. Weil viele Spieler unlängst von Verletzungen zurückgekommen sind. Und Lugano spielt nur noch gegen die Schwanzklubs. Ich warne deshalb: Passt mir auf den FC Lugano auf!

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FC Lugano
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14
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Servette FC
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FC St. Gallen
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