Diese Rückrunde wird so richtig heiss! Fünf Punkte Rückstand weist der FC Luzern auf den rettenden achten Rang auf, einen auf den Barrage-Platz. Doch dort steht Lausanne mit dem potenten Riesenunternehmen Ineos im Rücken, das den Waadtländer Klub ebenfalls nicht in die Challenge League abstürzen sehen will. Und darum womöglich das Portemonnaie – oder die Schleuse nach Nizza – weiter öffnet.
Mario Frick muss den FCL da irgendwie aus der Bredouille herausschaukeln. Blick sagt, wo der neue FCL-Cheftrainer jede Menge Handlungsbedarf vorfindet.
Die fehleranfällige Defensive
36 Gegentore! Nur der FC St. Gallen hat in der Vorrunde mehr Buden kassiert. Besonders bitter beim FCL: Zig Treffer haben die Innerschweizer nach Eigenfehlern bekommen. Das hat einerseits mit dem risikoreichen Hintenherausspielen unter Fabio Celestini zu tun, andererseits mit dem Fehlen eines klaren Abwehrchefs. Holger Badstubers Zeit in Luzern muss als grosses Missverständnis abgestempelt werden, der Vertrag mit dem Ex-Bayern-Star wurde nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte aufgelöst. Patrick Farkas ist zurück in Österreich (Hartberg), David Domgjoni stand zuletzt nicht mehr im Aufgebot. Kommt ein neuer Abwehrpatron? Saulo Decarli von Bochum soll ein Thema sein.
Kreativspieler gesucht!
Offensivkünstler Louis Schaub, der im Sommer zurück nach Köln wollte, wird noch immer schmerzlich vermisst. Sein nomineller Ersatz, Ex-FCB-Spielmacher Samuele Campo, kam nach einem Katastrophen-Halbjahr aus Darmstadt, war dann lange verletzt. Er hat seit einem Jahr nie mehr als fünf Spiele am Stück bestritten. Sich alleine auf Energieanfälle von Filip Ugrinic oder Ibrahima Ndiaye zu verlassen, ist auch viel zu riskant. Zumal dazu kommt, dass Pascal Schürpf, einer der wichtigsten Elemente in der FCL-Offensive, bislang immer wieder Verletzungsrückschläge erlitt. Der FC Luzern braucht dringend einen kreativen Sofort-Helfer. Und neben Dejan Sorgic einen kräftigen Stürmer.
Mentalität ändern
Die Abschiedsworte von FCL-Interimstrainer Sandro Chieffo sind bemerkenswert. Der neue Coach müsse «an der Mentalität der Spieler arbeiten», damit diese wieder «befreit aufspielen» könnten. In der kurzen Zeit unter Chieffo scheint dies offenbar nicht möglich gewesen zu sein. Frick jedenfalls muss es in der Vorbereitung bis Ende Januar hinkriegen, um den Negativtrend zu stoppen. Zugute kommt ihm seine Erfahrung als langjähriger Profi in Italien und in der Schweiz, der viele Trainer erlebte. Und er hat mit Frau Isabelle als ausgebildete Mental- und Hypnosetrainerin eine direkte Anlaufstelle für professionelle Tipps. Frick muss aus Schönspielern, die sie unter Celestini wurden, wieder echte Kämpfer machen.
Mehr zum FC Luzern
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |