Das Cup-Ungeheuer Délémont hat am Mittwochabend erneut zugeschlagen. Nach St. Gallen haben sich die Jurassier einen weiteren Super-League-Verein als Opfer ausgewählt. Ein Tor hat gereicht, um den FC Luzern aus dem Turnier zu werfen. Die Schmach von 2012 –damals scheiterte man in der 1. Runde nach Elfmeterschiessen an Delémont – hat sich wiederholt.
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Der Frust in der Zentralschweiz ist riesig. Schliesslich war der Cupsieg das erklärte Saisonziel der Luzerner. «Wir müssen keine Ausreden suchen», sagt ein konsternierter Präsident Stefan Wolf am Tag danach. «Es war eine Blamage. Anders kann man das gar nicht deuten», stellt er mit grosser Ernüchterung fest.
«Viel zu wenig getan»
Enttäuscht ist Wolf nicht nur wegen der Pleite. Die Art und Weise, wie das Team aufgetreten sei, hat ihn verdutzt zurückgelassen. Hätte man reihenweise an den Pfosten oder an die Latte getroffen oder hätte der gegnerische Goalie mehrere Top-Chancen vereitelt, wäre das Cup-Aus noch einigermassen erklärbar gewesen. «Doch davon waren wir meilenweit entfernt.»
Tatsächlich haben die Luzerner über weite Strecken der Partie einen müden, ideenlosen und uninspirierten Auftritt gezeigt. Gerade von den Führungsspielern ist viel zu wenig gekommen. Statt sich gegenseitig anzupeitschen, sind sie schon fast solidarisch zusammen untergegangen. «Wir haben viel zu wenig getan. Dabei haben wir gewusst, was uns erwartet. Daher ist es unerklärlich», sagt Wolf.
Sportliche Leitung soll Antworten finden
Einzelne Spieler will der Präsident nicht in die Pflicht nehmen. «Wir gewinnen und verlieren als Team.» Dass die Spieler im Vorfeld womöglich zu sehr vor einer möglichen Cup-Blamage gewarnt worden und dadurch mental blockiert gewesen seien, glaubt Wolf nicht. «Sie wurden darauf eingestellt, wie wir das in der Vergangenheit immer gegen Promotion-League-Klubs getan haben. Und die letzten Male haben wir gegen solche Mannschaften meist souverän gespielt.»
Nun liegt es an der sportlichen Leitung, Antworten zu finden. «So schnell werden wir nicht zur Tagesordnung übergehen», hält Wolf fest. Allen voran Trainer Mario Frick (49) ist gefordert. «Ich habe ihn nach dem Spiel in der Kabine gesehen. Er war genauso enttäuscht.»
Klare Forderung von Wolf
Derzeit macht Frick keine leichte Zeit durch. Nach dem Verpassen der Gruppenphase der Conference League ist bereits das zweite Ziel flöten gegangen. Zwar sind es ambitionierte Ziele, die der Liechtensteiner Anfang Saison bewusst herausgegeben hat. Dass das Cup-Aus in die Zeit fällt, in der der FCL von den letzten sechs Spielen lediglich eines gewonnen hat, spielt ihm dabei nicht in die Karten.
Genauso muss sich Frick Fragen zu seiner Spielidee gefallen lassen. Schliesslich wollte er in dieser Saison vermehrt über die Flügel angreifen. Inzwischen ist er wieder beim traditionellen 4-4-2 mit Raute gelandet. Egal, auf welches System der Trainer im nächsten Spiel setzt. «Gegen GC muss ab der ersten Sekunde eine Reaktion her.» So lautet die klare Forderung des Präsidenten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |