Beim FC Winterthur ist der Schuldige für die 1:3-Pleite gegen den FC Basel schnell gefunden: Schiedsrichter Alessandro Dudic (35). «Ich weiss nicht, wer jemals in einem Match gegen so viele Widerstände kämpfen musste», ärgert sich Sportchef Oliver Kaiser (44) im Blue-Interview über die beiden Platzverweise gegen sein Team.
Von den Winti-Spielern spricht nach der Partie niemand. Die sportliche Leitung habe das so entschieden, heisst es. Dafür lässt Sportchef Kaiser so richtig Dampf ab: «Ich wünsche mir nur eines: Dass Dudic und sein Staff das Spiel ganz genau selber analysieren und sich vielleicht auch selber hinterfragen, ob diese Entscheide so korrekt waren. Da gäbe es sicher noch andere Entscheide, die anders hätten ausfallen können.»
«Man wusste nie, was passiert»
Besonders für die Gelb-Rote Karte gegen Captain Granit Lekaj hat Kaiser kein Verständnis. «Wenn er die Linie das ganze Spiel gehabt hätte, wäre es nachvollziehbar gewesen. Aber ich finde, er hat sie immer wieder verlassen, sie ständig gewechselt. Man wusste nie, was passiert», so der Winterthurer Sportchef.
Tatsächlich lässt Dudic in der zweiten Hälfte gleich in zwei Situationen nach einem taktischen Foul Gnade walten. Beide Male ist es ein Basler, der ohne Verwarnung davonkommt. Auch ein Foulspiel an Schneider unmittelbar vor dem Platzverweis gegen Lekaj übersieht der Berner. Dabei setzt Dudic über den Grossteil der Partie auf eine sehr strenge Linie. Insgesamt zieht er siebenmal Gelb und zweimal Gelb-Rot.
Dudic erklärt Lekaj-Szene
«Es sind viele Karten gewesen, die muss ich sicher nochmals anschauen», gibt auch der Schiedsrichter zu. Bei den beiden Platzverweisen gebe es allerdings nichts zu diskutieren. «Ich sagte Granit Lekaj, er solle weggehen, weil er schon 20 Meter gemacht hat. Es gibt klare Guidelines, die wir haben», erklärt Dudic.
«Ich habe ihm nochmals die Chance gegeben, mich abgedreht. Und dann ist er noch einmal gekommen. Das war in der Summe zu viel», so der Unparteiische. «Nicht optimal war, dass ich nochmals schnell überlegen musste, ob er schon Gelb hatte.» Beim zweiten Platzverweis nur drei Minuten später zögert Dudic keine Sekunde. Auch, weil ihm nach dem Zupfer von Schneider gegen Veiga gar keine andere Wahl bleibt.
Wermelinger sitzt auf der Tribüne
Trotzdem kann der Fifa-Schiedsrichter den Frust der Winterthurer nachvollziehen. «In der Summe ist viel gegen Winti gelaufen. Aber schlussendlich sind wir hier, um unseren Job zu machen. Ich habe versucht, es zu balancieren, so gut es geht», so Dudic.
Ob ihm das gelungen ist, wird Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger beurteilen müssen. Dieser macht sich auf der Schützenwiese selbst ein Bild von seinem Schützling. Gegen einen ruhigeren Abend hätte nicht nur er nichts einzuwenden gehabt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |