YB kann heute Meister werden. Mit einem eigenen Sieg gegen St. Gallen und einem gleichzeitigen Patzer von Lugano gegen Winterthur. Oder mit einem eigenen Punkt, wenn Lugano verliert.
YB kann aber auch Quasi-Meister werden. Dann nämlich, wenn das Sechs-Punkte-Polster zwei Runden vor Schluss immer noch Bestand hat. Weil die Berner nach aktuellem Stand das um 19 Tore bessere Torverhältnis als die Luganesi haben. Gegenüber Servette das um 21 Tore bessere. In diesem Fall wären Jubelarien noch keine «offiziellen». Weshalb es auch keinen Meisterschützen im Spiel gegen St. Gallen geben würde.
Nsame doppelter Meisterschütze
Aber es kann einen geben! So wie am 28. April 2018 im damaligen Stade de Suisse Jean-Pierre Nsame, als er in der 89. Minute das 2:1 gegen den FC Luzern schoss. Ein eruptiver Moment in der bedächtigen Schweizer Metropole, der sich so einprägte, dass jeder Berner noch heute weiss, wo er an jenem Tag im April war.
Dieser Meistertitel war der Auftakt zu einer Serie von drei weiteren Meisterschaften. Eine Serie, die vom FCZ 2022 gebrochen wurde, um letzte Saison mit dem 16. Meistertitel wieder aufzuleben. Doch wer waren die Meisterschützen der anderen vier Meisterschaften? Erinnerst du sich? Wenn nicht, hier die kleine Nachhilfe:
- 2019 gabs … keinen Meisterschützen. YB holte sich den Titel sieben Runden vor Schluss (Rekord!) auf dem Sofa, weil Konkurrent Basel gegen GC 0:0 spielte. Die Berner gewannen einen Tag später beim FCZ mit 1:0.
- 2020 krallten sich die Berner Titel Nummer 14 mit einem 1:0-Sieg im leeren Sittener Tourbillon. Das entscheidende Tor zum Corona-Titel schoss der Luxemburger Christopher Martins (der seit 2022 für Spartak Moskau spielt) in der 14. Minute aus spitzem Winkel.
- 2021 war die zweite coronageplagte Saison. Die Young Boys egalisierten ihren Rekord und wurden erneut sieben Runden vor Schluss Champion – mit einem 3:0 gegen Lugano im leeren Wankdorf. Das Game-Winning-Goal buchte Nsame (39.), der auch noch das 2:0 und das 3:0 nachlegte.
- 2023 dann hiess der Meisterschütze Christian Fassnacht. Der Zürcher schoss das 2:0 gegen den FC Luzern nach einem Traumpass von Fabian Rieder. Dieses Tor stellte sich als Game-Winning-Goal beim 5:1 heraus. Am Ende war es eine Gala, mit welcher YB Titel Nummer 16 holte – und dabei endlich wieder ausgelassen mit den Fans feiern durfte.
So hat YB also nur drei Meisterschützen der Neuzeit: Nsame, Martins und Fassnacht. Weil keiner aus diesem Trio mehr dabei ist, kann es nur neuen Meisterschützen geben. Allerdings: Ausgelassen jubeln wird dieser nicht können, weil das Lugano-Spiel parallel läuft. So könnte einer YB-Siegtorschütze sein – und Lugano gewinnt noch in der elften Minute der Nachspielzeit. Bei diesem Beispiel wäre der Titel noch nicht endgültig fix.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |