«Homosexuelle als Feiglinge hinstellen, gahts no?»
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Blick-Buchli über FCL-Müller:«Homosexuelle als Feiglinge hinstellen, gahts no?»

Nach Müller-Eklat
Jetzt spricht FCL-Boss Wolf

Luzern-Präsident Stefan Wolf (51) kündigt nach dem Eklat um die homophobe Aussage von Goalie Marius Müller (29) Konsequenzen an. Der Verein will Thematik und Gefahren nachhaltig angehen.
Publiziert: 16.08.2022 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2022 um 10:58 Uhr
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FCL-Präsident Stefan Wolf distanziert sich von den Aussagen von Marius Müller.
Foto: keystone-sda.ch
Marco Pescio

FCL-Goalie Marius Müller (29) steht nach seiner homophoben Aussage im Anschluss an die 1:4-Niederlage in St. Gallen («immer das schwule Weggedrehe») im Kreuzfeuer der Kritik. Nach der öffentlichen Entschuldigung des Keepers und einer ersten Reaktion des FCL bezieht nun auch Klub-Präsident Stefan Wolf (51) Stellung.

Der Ex-Profi betont noch einmal: «Wir können die in einer sehr emotionalen Phase direkt nach dem Spiel gemachte Aussage weder akzeptieren noch tolerieren.»

Mit der Wortwahl habe Müller «viele Menschen verletzt» und «sich öffentlich gegen die Werte des Klubs gestellt». Wolf sagt: «Ich entschuldige mich im Namen des gesamten Klubs für dieses Verhalten.»

«Verständnis für die Empörung»

Der FC Luzern sei im Begriff, den Vorfall intern aufzuarbeiten. Ein Gespräch zwischen Goalie Müller, Sportchef Remo Meyer (41) und Präsident Wolf hat bereits stattgefunden. Als Folge dessen, dass die Swiss Football League (SFL) ein Verfahren gegen Müller eingeleitet hat, muss der FCL nun bis Donnerstag eine Stellungnahme abgeben. Danach erwartet der Verein die möglichen Konsequenzen. Müller muss mit einer Sperre von wahrscheinlich zwei Spielen rechnen – dies ist das Strafmass für «anstössige, beleidigende oder schmähende Äusserungen».

Wolf erklärt, man gehe das Thema beim FCL «mit einer gehörigen Portion Respekt und der nötigen Vorsicht» an. Und er stellt klar: «Ich habe absolutes Verständnis für die Empörung – so eine Aussage darf nicht passieren.»

Externe Hilfe wird hinzugezogen

Müller wird unabhängig vom Ausgang des Liga-Verfahrens von seinem Arbeitgeber eine Busse aufgebrummt bekommen. Zudem kündigt Wolf als «weitere Massnahme zur Sensibilisierung des Themas» an, einen Experten hinzuziehen. Dieser soll in Sitzungen mit den Profis, aber auch mit dem Nachwuchs, auf die Konsequenzen von solchen Aussagen und möglichen Haltungen hinweisen. Und: «Aufzeigen, was solche Aussagen bei Betroffenen auslösen können», so Wolf. Damit wolle der FCL ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindern.

Von einer internen Sperre oder Suspendierung habe der Verein von Anfang an abgesehen, sagt Wolf: «Das war kein Thema. Uns ist die Nachhaltigkeit wichtiger.»

Müller stehe nun öffentlich für sein Fehlverhalten gerade. Dem Keeper, der «auch persönlich enge Kontakte zu homosexuellen Menschen» habe, nun eine grundsätzliche Homophobie zu unterstellen und ihn öffentlich an den Pranger zu stellen, sei «falsch»: «Es gehört auch zu den Werten den FC Luzern, sich nach einem groben Fehler hinstellen zu können und sich zu entschuldigen.»

Wolf betont: «Wichtig ist, daraus zu lernen und es besser zu machen. So wie dies Marius tun wird.»

«Der Sport hat ein Homophobie-Problem»
1:34
Pink Cross zu Müller-Aussage:«Der Sport hat ein Homophobie-Problem»
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