Irgendwas muss dran sein, an einem Typen, der mit 27 (!) sein erstes Nationalmannschaftsaufgebot erhält. So geschehen im Fall des Bosnien-Kroaten Nikola Katic (27), der vor zwei Monaten im Dress seines einen Heimatlandes aufläuft: Bosnien-Herzegowina. In EM-Tests für die Gegner der Bosnier, die in den Playoffs an der Ukraine hängengeblieben waren: England und Italien. Da darf es nicht erstaunen, dass er in unserer eher bescheidenen Liga dominanter Akteur ist.
Und doch: So einen Auftritt wie jenen von Katic beim 2:2 des FC Zürich bei YB sieht man nicht alle Tage. Erst holt er mit seinem Volleyschuss, der Blums Hand touchiert, nach nur vier Minuten den Handspenalty zur ultrafrühen FCZ-Führung raus. Später verhindert er mit einer Monstergrätsche gegen YB-Stürmer Silvere Ganvoula das eigentlich schon gemachte 2:1 der Berner, als er den Ball von der Linie kratzt. Eine Szene, die der 1,94-Meter-Hüne mit seinen Mitspielern wie ein eigenes Tor bejubelt.
Dann sieht er seinen Kopfball zur Ausgleichschance – mittlerweile hatte Ganvoula doch noch getroffen – von YB-Keeper David von Ballmoos toll pariert. Doch er holt das mit dem Ausgleichstor nach einem Chouiar-Corner eine Viertelstunde vor Schluss nach, als er wuchtig einköpfelt. Selbst der fast gleich grosse Ganvoula hat da im Kopfballduell das Nachsehen.
Der unumstrittene Boss
Von Blick gibts für diese ausserordentliche Leistung die Maximalnote sechs. Und von Captain Yanick Brecher Lob über den grünen Klee: «Nikola hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht, seit er bei uns ist. Nicht nur fussballerisch, auch persönlich. Er ist der unumstrittene Abwehrboss. Es hat in den letzten paar Wochen kein Spiel gegeben, in dem er uns nicht offensiv oder defensiv entscheidend geholfen hat. Oder sogar an beiden Orten.»
Trainer Ricardo Moniz setzt noch einen drauf, als er ausführt, was Katic auszeichnet: «Sein Herz! Er ist ein klarer, echter Typ in Zeiten, in denen alles in der Ausbildung überorganisiert ist. In der alle Roboter sind. Ein Old School Leader, der überambitiös ist. Ich muss ihn deshalb ein bisschen bremsen. Gerade für Donnerstag.»
Starke Portugiesen bereiten Kopfzerbrechen
Denn dann steht bereits der nächste Knüller für den FCZ an: Im Letzigrund gehts im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen die Portugiesen von Vitoria Guimarães. Dem Fünften der letzten Saison in der Primeira Liga. «Ein enorm starkes Team», stöhnt Sportchef Milos Malenovic, nachdem er sich über den Klub aus der 150'000-Einwohner-Stadt im Norden Lusitaniens schlaugemacht hat. An YB, dem ersten Prüfstein in dieser Saison nach vier eher schwachen Gegnern, ist der Stadtklub kein bisschen zerschellt. Der zweite ist wohl nochmals eine Nummer grösser. Doch mit diesem überirdischen Katic? Scheint einiges möglich.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |