Nach Kreuzbandriss und Corona
Babic spricht über sein hartes Jahr

St. Gallens Stürmertalent Boris Babic (23) hat kein einfaches Jahr hinter sich. Der Walenstadter über die schwierige Zeit nach der niederschmetternden Diagnose, seine Bruderschaft mit Ermedin Demirovic und die grosse Freude über den ersten Sieg nach zehn Monaten.
Publiziert: 13.12.2020 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2020 um 10:32 Uhr
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Nach seinem Kreuzbandriss ist Boris Babic wieder bereit zum Angreifen.
Foto: TOTO MARTI
Eynat Bollag

«Es war ein mega schönes Gefühl und sehr speziell für mich» sagt Boris Babic, angesprochen auf den Sieg gegen den FCZ (2:1) am vergangenen Mittwoch. Verständlich, schliesslich liegt sein letzter Triumph zusammen mit dem FC St. Gallen zehn Monate zurück.

Dabei beginnt das Jahr 2020 für Babic äusserst vielversprechend. Mit einem Stammplatz und sieben Toren und zwei Assists auf dem Konto. Es sei «wie im Traum», sagt der schweizerisch-serbische Doppelbürger im Januar zu BLICK. Damals weiss Babic noch nicht, welch harte Prüfung ihn nur einen Monat später erwarten würde.

Cedric Itten als Vorbild

Am 16. Februar 2020 verletzt sich der Stürmer, der im Übrigen alle U-Auswahlteams durchlaufen hat, im Spiel gegen Luzern. Kreuzbandriss. Aus der Traum. Zumindest vorerst. Fortan gehts nicht mehr um Trainings und Spiele, sondern um Reha und den Kampf zurück auf den Platz. «Man ist wie in einem Tunnel und wartet, bis die Sonne endlich kommt», beschreibt Babic die lange Zeit der Genesung.

Das Beispiel der erfolgreichen Rückkehr seines ehemaligen Mannschaftskollegen Cedric Itten (23, Glasgow Rangers), der sich 2018 ebenfalls mit einem Kreuzbandriss herumschlagen musste, hat dem 23-Jährigen in diesen Monaten sehr geholfen. «Cedi war in dieser Zeit wie ein Vorbild für mich und so jemanden im Team zu haben, hilft sehr», so Babic, zu dem mittlerweile schon der nächste Kreuzband-Patient der Espen, Lorenzo Gonzalez (20), hinaufschaut.

«Ein richtiger Push nach oben»

Mit einem Kreuzbandriss ist man in der Regel bedient. Doch das Schicksal scheint den jungen Knipser weiter auf Trab halten zu wollen. Im Juli steckt sich Babic mit dem Coronavirus an. Es folgt eine Isolation von zehn Tagen. Zwar bleibt der St. Galler symptomfrei, seine Mannschaft, die zu jener Zeit das Mammut-Programm des Re-Starts abspult, kann er jedoch nicht vor Ort unterstützen. Kein Wunder beflügelt ihn der Moment, als er sein Aufbautraining dann endlich wieder im Kybunpark fortsetzen kann. «Das war nochmal so ein richtiger Push nach oben».

Ein Push nach unten ist die Verabschiedung von seinem «Bruder im Geiste», dem Ex-St. Galler-Topstürmer Ermedin Demirovic. Dieser wechselt auf die neue Saison hin nach Freiburg in die Bundesliga. Die beiden haben in kurzer Zeit eine enge Freundschaft aufgebaut, gewissermassen eine «Bromance». «Es war wie Liebe auf den ersten Blick», erzählt Babic und schmunzelt. Nach wie vor pflegen die zwei einen engen Kontakt und facetimen viel.

Alles im Griff ausser Bügeln

Das Auf und Ab in diesem Jahr hat Boris Babic gefordert, strapaziert, aber glücklicherweise auch weitergebracht. Nicht nur ist er von seinem Elternhaus in Walenstadt in eine eigene Wohnung in Abtwil (SG) gezogen, in der er von Kochen bis Putzen, alles, «ausser Bügeln», bestens im Griff hat. Der St. Galler verliert zudem auch positive Worte über seinen Kreuzbandriss: «Eine solch grosse Verletzung kann sehr lehrreich sein. Ich habe physisch und mental grosse Fortschritte gemacht.»

Und jetzt ist er mehr als bereit, wieder richtig auf die Tube zu drücken. «Ich habe lang genug nicht gespielt», so Babic. Dass nach der heutigen Partie gegen Lausanne in neun Tagen drei weitere Spiele folgen, freut ihn. «So viele Spiele zu machen, ist einfach cool.» Und was ist mit der Winterpause? Babic schmunzelt und sagt: «Ich brauche keine Ferien.»

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Mannschaft
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FC Zürich
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7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
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14
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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