Drei Wochen. Im normalen Leben ein Wimpernschlag. Im Fussball eine gefühlte Ewigkeit. Vor drei Wochen blamierte sich der FC Basel zu Hause gegen Aufsteiger Lausanne-Sport mit 1:2, stürzte in der Super-League-Tabelle auf den zweitletzten Rang ab und Goalie Marwin Hitz (35) attackierte in einer Brandrede die Kaderpolitik seiner Vorgesetzten und den Charakter der abgangswilligen Teamkollegen. Rot-Blauer Katzenjammer.
Ebendieser Marwin Hitz wird auch am Sonntag gegen den FC Zürich in der Startelf stehen. Gut möglich, dass er dies als einziger der elf Titulare des Lausanne-Spiels tut. Sprich: Dass Trainer Timo Schultz (46) gegen den Tabellenführer und Erzrivalen zehn andere Feldspieler ins Rennen schickt.
Mit Rückkehrern und Neulingen gegen den FCZ
Da ist zum einen die Rückkehr von Mittelfeldpuncher Taulant Xhaka (32), der nach acht Spielen Sperre wieder eingesetzt werden kann. Ausgerechnet gegen den FCZ, gegen den er sich Anfang Mai wegen eines Kopfstosses gegen Nikola Katic (26) die Mega-Sperre eingehandelt hat. Neben Xhaka ebenfalls wieder zur Verfügung stehen die zuletzt verletzten Fabian Frei, Arnau Comas und Jonathan Dubasin.
Und da ist zum anderen der beispiellose Transfersturm, der in den vergangenen drei Wochen übers Joggeli fegte: Malone, Demir, Jovanovic, Barisic, Dräger Gauto und Veiga – sieben (!) Neuzugänge hat Rot-Blau seit der Lausanne-Pleite präsentiert. Die andere Richtung eingeschlagen haben Riccardo Calafiori, Wouter Burger und Liam Millar, letztere zwei standen gegen Lausanne noch in der Startelf. Und mit Michael Lang, der gemäss «BAZ» einen Mehrjahresvertrag von GC vorliegen hat, könnte der nächste gewichtige Abgang folgen. Obwohl Timo Schultz sagt, er rechne weiterhin mit dem Routinier.
Ein zweiter Saisonstart
Unabhängig von der Lang-Personalie: Das FCB-Kader ist drei Wochen nach dem Tiefschlag gegen Lausanne-Sport nicht mehr wiedererkennbar. Das Spiel gegen den FC Zürich wirkt von aussen wie ein zweiter Saisonstart, nachdem der erste in der Liga und mit dem frühestmöglichen Europacup-Out in die Hose ging. Für Schultz fühlt es sich auch genauso an: «Eine Personalsituation, wie sie sich jetzt präsentiert, wünscht man sich als Trainer. Dass man sich sogar Gedanken darüber machen muss, wer es überhaupt ins Spieltagskader schafft. Die Spieler, die wir zuletzt geholt haben, bringen Erfahrung mit und sollen uns stärker machen. Aber wie jeder müssen auch sie sich dem Konkurrenzkampf stellen.»
Für Schultz besteht die Schwierigkeit darin, die Neuzugänge sofort auf Hochtouren zu trimmen. Anders als in Vereinen, in denen neue Spieler im Schatten eines stabilen Gerüsts ankommen können, müssen Dräger, Barisic, Jovanovic und Co. sofort funktionieren. Weitere Niederlagen kann sich der FCB eigentlich nicht leisten, auch der Trainer nicht. Er muss jetzt liefern – oder? Schultz: «Resultatdruck gibt es beim FCB immer. Es liegt an uns, jetzt so schnell wie möglich in die Spur zu kommen. Als Trainer bin ich dafür verantwortlich, dass die Mannschaft sich findet, dass sie mehr Punkte holt und besser Fussball spielt. Wenn uns das gelingt, werden wir in Zukunft nur schwer zu schlagen sein.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |