Es ist ein brutaler Absturz in der Super League. Am 22. Mai recken die FCZ-Spieler den Meister-Pokal in die Luft, die Zürcher sind nach einer Traumsaison die Könige der Fussball-Schweiz. 77 Tage danach: Meister FCZ ist torloses Schlusslicht. Das sind die Gründe für den Absturz von Meister FCZ.
Foda stellt zu viel um
FCZ-Trainer Franco Foda verlangt vom Team enorme Flexibilität. Taktische Umstellungen mitten im Spiel sind normal. Mal hilfts, wie auswärts gegen Karabach, mal ist es ein Desaster wie gegen YB. Aber dass ein Spieler wie Adrian Guerrero als Linksverteidiger in der Viererkette verschenkt ist, zeigte schon sein Jahr bei Lugano. Und Foda rotiert sein Team wegen der Europacup-Belastung schwindlig. Klar: Sechs englische Wochen in Serie sind happig. Aber bis zu sieben Änderungen in der Startelf erschweren dem Team, sich zu finden. Schlüsselspieler wie Antonio Marchesano sind genug fit und müssten gesetzt sein. Nicht gerade glücklich ist, das zentrale Mittelfeld wiederholt mit Youngstern (Seiler/Conde, Krasniqi/Conde) ohne ordnenden Routinier zu besetzen. Nach Blick-Informationen sind auch die Spieler selber immer wieder irritiert von Fodas Ideen.
Foda stellt sich nicht vor seine Spieler
Nach dem Sion-Spiel ist Foda bedient, weil man wieder wegen der Ineffizienz und den Eigenfehlern ein Spiel verloren hat. Der Deutsche lässt durchblicken: Würden die Spieler besser performen, hätte man in der Liga längst mal gewonnen. Foda macht die Mannschaft für die Krise verantwortlich, statt ihr den Rücken zu stärken. Statt als neuer Trainer Vertrauen zum Team aufzubauen, schafft er so eine Distanz. Dass er beim Stand von 0:3 drei Defensivspieler (Omeragic, Kryeziu, Conde) auswechselt, kommt sogar als Bestrafung für deren Patzer rüber.
Verletzungen und Späteinsteiger
Dass sich Leitwolf Blerim Dzemaili beim Kurzeinsatz gegen Luzern an den Adduktoren verletzt, bezahlt der FCZ teuer. Seine Erfahrung fehlt in diesen Tagen enorm. Auch dass Becir Omeragic erst aus einer monatelangen Reha-Phase kommt, ist spürbar. Ebenso, dass Nationalspieler wie Kryeziu, Tosin, Mets, Aliti und Krasniqi wegen Länderspielen und Ferien später in die Vorbereitung eingestiegen waren. Die Neuzugänge wie Ole Selnaes (kam aus China) und Ivan Santini (aus Saudi-Arabien) brauchen Zeit, um sich wieder ans höhere Tempo zu gewöhnen.
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Ceesay und Doumbia fehlen
Auf dem Papier sind von der Meister-Stammelf nach wie vor neun Spieler da. Aber die Abgänge von Topskorer Assan Ceesay (Lecce) und Zweikampf-Held Ousmane Doumbia (Lugano) haben Löcher hinterlassen. Einen neuen Goalgetter gibts nicht. Cheick Conde hat Anlagen, Doumbia vergessen zu machen. Aber seine Leistungen schwanken teils von Minute zu Minute. Auch, weil er wegen Absenzen immer spielt und nicht behutsam herangeführt werden kann.
Gnonto findet seine Rolle nicht
Statt Super-Joker nun Stammspieler mit mehr Verantwortung, dazu der Mega-Hype nach den Italien-Länderspielen und womöglich ein baldiger Millionen-Verkauf: Willy Gnonto (18) scheint die Situation zu hemmen. Seltsam auch, dass Foda andere Spieler fleissig pausieren lässt – aber ausgerechnet Gnonto, der wegen seines Schulabschlusses überhaupt keine Sommerpause hatte, muss immer ran.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |