«Ich verstehe die Foda-Verpflichtung nicht»
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Babbel über den FCZ-Fehlstart:«Ich verstehe die Foda-Verpflichtung nicht»

Jahrhundert-Fehlstart
Der FCZ ist der schlechteste Meister aller Zeiten

Seit 100 Jahren ist nie ein Meister schlechter in die neue Saison gestartet als Zürich. Ob das Foda-Team mit dem Europacup-Rückenwind diesen Fehlstart gegen Sion korrigieren kann?
Publiziert: 07.08.2022 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2022 um 11:37 Uhr
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Zürich am Boden: Becir Omeragic (u.) und Co. kommen in der Super League seit Saisonstart nicht in die Spur. Schlechtester Start eines Meisters seit 100 Jahren!
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Kommt jetzt Zürich auch in der Super League in die Spur? Einen Anfang machte der Meister am Donnerstag in Belfast: Im Hinspiel der Europa-League-Quali gegen Nordirlands Meister Linfield holte der FCZ im sechsten Pflichtspiel den ersten Saisonsieg.

Trainer Franco Foda: «Ein wichtiger Sieg für das Selbstvertrauen. Für mich war es auch wichtig zu sehen, dass die Mannschaft Teamgeist beweist und in einer schwierigen Situation ruhig und klar bleibt.»

Die Blamage-Gefahr gegen die im Europacup stets heimstarken Nordiren ist abgewendet, der erste Sieg für Foda als FCZ-Coach ist dank Goalie Yanick Brecher immerhin ein Zu-null-Sieg und mit den zwei Stürmertoren von Aiyegun Tosin und Willy Gnonto sendet auch die bisher so harmlose Offensivabteilung ein Lebenszeichen.

Im Europacup stimmt der Kurs wieder

Wie gross die Erleichterung über den ersten Saisonsieg ist, zeigt sich auch an der ausgelassenen Feier mit hunderten mitgereisten Anhängern. Foda: «Es war sehr beeindruckend, was da los war bei den Fans.»

Die schlechtesten Meister

FC Basel 1972: 3 Spiele, 1 Punkt, 4:7 Tore

Exakt 50 Jahre lang war der FC Basel der amtierende Meister, der am schlechtesten in die neue Saison gestartet war. In der Saison 1971/72 wurde der FCB unter dem legendären Trainer Helmut Benthaus souverän Meister (vier Punkte Vorsprung auf Zürich), auch dank 16 Toren von Ottmar Hitzfeld. Doch der Start in die Folgesaison missriet gründlich: 2:3-Heimniederlage gegen Sion, 1:3-Pleite in Winterthur, 1:1-Unentschieden beim FCZ. Erst im fünften Spiel feierte der FCB den ersten Sieg (1:0 gegen Fribourg).

Was den FCZ beim Blick in die Geschichtsbücher hoffnungsvoll stimmen kann: Basel verteidigte schlussendlich den Meistertitel doch noch und holte sich mit vier Punkten Vorsprung auf GC den Kübel.

GC 1952: 3 Spiele, 1 Punkt, 6:8 Tore

Erst am letzten Spieltag krönten sich die Zürcher am 8. Juni 1952 zum Meister, mit einem Punkt Vorsprung auf den grossen Stadtrivalen FCZ. Wenige Wochen später standen sich die Zürcher wieder gegenüber, in der ersten Runde der neuen Saison. Für die Hoppers setzte es eine 2:3-Pleite ab. Es folgten ein 2:2 in Lausanne und eine Niederlage zu Hause gegen Grenchen (2:3).

Erst im Oktober, in der 7. Runde, feierte GC den ersten Sieg (4:0 gegen den FC Bern). Am Ende der Saison lagen die Zürcher mit zehn Punkten Rückstand auf Basel nur auf Platz 3.

FC Luzern 1989: 3 Spiele, 2 Punkte, 3:4 Tore

Es ist bis heute der einzige Meistertitel in der Geschichte des FC Luzern. Die Helden damals: Trainer Friedel Rausch und Spieler wie Hanspeter Burri, Peter Nadig, Roger Wehrli, Jürgen Mohr und Sigurdur Gretarsson.

Doch die Freude hielt nicht lange an, denn der Start in die neue Saison war zäh: 0:1 bei GC, 2:2 gegen Bellinzona und 1:1 in Lausanne. Die Innerschweizer fingen sich später im Verlauf der Saison und wurden am Ende noch Vierte.

Berücksichtigt wurden alle Meister seit 1922. Die früheren Resultate wurden auf die heute geltende 3-Punkte-Regel umgerechnet.

Meister 1972: Der FCB mit Karl Odermatt.
Blick

FC Basel 1972: 3 Spiele, 1 Punkt, 4:7 Tore

Exakt 50 Jahre lang war der FC Basel der amtierende Meister, der am schlechtesten in die neue Saison gestartet war. In der Saison 1971/72 wurde der FCB unter dem legendären Trainer Helmut Benthaus souverän Meister (vier Punkte Vorsprung auf Zürich), auch dank 16 Toren von Ottmar Hitzfeld. Doch der Start in die Folgesaison missriet gründlich: 2:3-Heimniederlage gegen Sion, 1:3-Pleite in Winterthur, 1:1-Unentschieden beim FCZ. Erst im fünften Spiel feierte der FCB den ersten Sieg (1:0 gegen Fribourg).

Was den FCZ beim Blick in die Geschichtsbücher hoffnungsvoll stimmen kann: Basel verteidigte schlussendlich den Meistertitel doch noch und holte sich mit vier Punkten Vorsprung auf GC den Kübel.

GC 1952: 3 Spiele, 1 Punkt, 6:8 Tore

Erst am letzten Spieltag krönten sich die Zürcher am 8. Juni 1952 zum Meister, mit einem Punkt Vorsprung auf den grossen Stadtrivalen FCZ. Wenige Wochen später standen sich die Zürcher wieder gegenüber, in der ersten Runde der neuen Saison. Für die Hoppers setzte es eine 2:3-Pleite ab. Es folgten ein 2:2 in Lausanne und eine Niederlage zu Hause gegen Grenchen (2:3).

Erst im Oktober, in der 7. Runde, feierte GC den ersten Sieg (4:0 gegen den FC Bern). Am Ende der Saison lagen die Zürcher mit zehn Punkten Rückstand auf Basel nur auf Platz 3.

FC Luzern 1989: 3 Spiele, 2 Punkte, 3:4 Tore

Es ist bis heute der einzige Meistertitel in der Geschichte des FC Luzern. Die Helden damals: Trainer Friedel Rausch und Spieler wie Hanspeter Burri, Peter Nadig, Roger Wehrli, Jürgen Mohr und Sigurdur Gretarsson.

Doch die Freude hielt nicht lange an, denn der Start in die neue Saison war zäh: 0:1 bei GC, 2:2 gegen Bellinzona und 1:1 in Lausanne. Die Innerschweizer fingen sich später im Verlauf der Saison und wurden am Ende noch Vierte.

Berücksichtigt wurden alle Meister seit 1922. Die früheren Resultate wurden auf die heute geltende 3-Punkte-Regel umgerechnet.

Europäisch wieder in der Spur. Nächste Woche wird daheim gegen Linfield der Playoff-Einzug eine Formsache sein. Damit ist das erklärte Saisonziel geschafft, eine der drei Gruppenphasen zu erreichen. Die Conference League wäre dann auf sicher und die Chance da, sich gegen die Hearts aus Edinburgh für die Europa League zu qualifizieren.

Aber kommt der Meister auch national in die Spur? Der Saisonanfang mit null Siegen und null Toren in drei Runden ist ein Jahrhundert-Fehlstart. Nie ist in den letzten 100 Jahren ein Champion derart schlecht aus den Startblöcken gekommen. GC 1952 und Basel 1972 standen zwar ebenfalls bei nur einem Punkt, hatten aber wenigstens ein paar Tore erzielt.

Foda über den Jahrhundert-Fehlstart

Foda muss schmunzeln, als ihn SonntagsBlick am Freitag beim ersten Training nach der Rückkehr aus Nordirland auf den historischen Fehlstart anspricht. «Ich weiss, dass man eine solche Statistik gerne hervorhebt. Aber am Ende ist es wichtig, wo du am Saisonende stehst – und nicht nach drei Runden.»

Der Deutsche stellt aber auch fest, dass die Statistik anders aussehen könnte: Wenn Marchesano gegen YB den Penalty nicht verschiesst oder wenn man in St. Gallen nicht derart viele Chancen liegen gelassen hätte. «Wir wollen aber keine Ausreden suchen. Wir haben gewusst, dass es nach den Abgängen von zwei, drei wichtigen Spielern am Anfang keine einfache Situation sein wird.»

Wichtig für Foda ist vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Sion zu sehen, dass die Entwicklung der Mannschaft in die richtige Richtung geht. Vor allem auch in der Offensive. Am Donnerstag haben mit Tosin und Gnonto zwei Stürmer ihre Torlosigkeit beendet. Und mit Ex-Schalker Donis Avdijaj (25) sowie Bohdan Viunnyk (20) verpflichtet Zürich diese Woche gleich zwei neue Stürmer. Im Falle von Viunnyk – der ukrainische Flüchtling hatte die ganze Vorbereitung mitgemacht und überzeugt – hat sich Foda für die komplizierte Ausleihe von Donezk starkgemacht.

Trotz Jahrhundert-Fehlstart: In der FCZ-Welt ist das Glas nach dem Sieg in Belfast und der verbesserten Situation im Sturm wieder halb voll.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
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6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
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16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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