Die letzte Vollrunde in der Super League ist schon lange her. Am Wochenende vom 3. und 4. Oktober konnten noch sämtliche fünf Liga-Partien durchgeführt werden. Dann kam die Nati-Pause – und gleich danach der Corona-Hammer. Der FCB in Quarantäne, Sion ebenfalls. Dann der FC Vaduz, bei dem aufgrund von drei positiven Fällen bei den Profis gleich auch noch die gesamte zweite Mannschaft in Isolation geschickt wurde. Und was passiert jetzt mit Lugano und Servette, die ebenfalls positive Fälle verzeichnen?
Das Corona-Chaos regiert in der Liga!
Der Swiss Football League (SFL) muss immer mehr Partien neu ansetzen, weil ganze Teams aufgrund der Quarantäne-Massnahmen tagelang ausser Gefecht gesetzt sind. Zurecht? Diese Frage stellen sich die Liga-Vertreter nach den jüngsten Fällen – und wenden sich deshalb noch einmal direkt an die Kantonsärzte!
«Vorgehen korrespondiert nicht mit den Absprachen»
In einem Schreiben, das BLICK vorliegt, ersucht die SFL die Verantwortlichen «höflich, aber eindringlich», in künftigen Fällen «die Möglichkeiten individualisierter Quarantänemassnahmen zu prüfen und auszuschöpfen».
Mehr zu den Corona-Massnahmen im Sport
Was die Liga stutzig macht: Die zehntägige Quarantäne für die jüngst betroffenen Teams ist unter anderem mit engen Kontakten während den Trainingseinheiten (etwa im Fitnessraum) und bei gemeinsamen Mahlzeiten begründet worden. Laut der SFL sei aus Vorbesprechungen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sowie mit der Vereinigung der Kantonsärzte Schweiz (VKS) resultiert, «dass Trainingseinheiten der Mannschaften unter Einhaltung der Schutzkonzepte nicht als enge persönliche Kontakte eingestuft werden».
Die SFL hält in Bezug auf die kürzlichen Quarantäne-Befehle an die Klubs deshalb klar fest: «Dieses Vorgehen korrespondiert unseres Erachtens nicht mit den Absprachen und der bisherigen Handhabung in anderen Kantonen mit positiv getesteten Spielern.»
«Massive Gefährdung des Ligabetriebs»
Die Liga sei ihrerseits bereit gewesen, weitere Schritte im Rahmen des Schutzkonzepts zu machen. So gilt ab sofort auch in Fitnessräumen Maskenpflicht – und bei gemeinsamen Mahlzeiten am Spieltag dürfen nur noch vier Personen an einem Tisch sitzen.
Als mögliches Handhabungs-Beispiel nennt die SFL Österreich. Dort ist es Spitzensportlern erlaubt, trotz verordneter Quarantäne, punktuell an Trainings und Wettkämpfen teilzunehmen.
Nun sollen auch die Kantonsärzte einen Schritt machen, fordert die SFL. Denn Liga-CEO Claudius Schäfer sowie Marc Juillerat, Leiter der Rechtsabteilung, warnen: «Die Verhängung der Quarantäne über komplette Mannschaften führt zu einer massiven Gefährdung des Meisterschaftsbetriebs.»
Kanton Basel-Stadt verweist auf Einzelfallbeurteilung
Wie reagieren die direkt Angesprochenen? Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt beantwortet eine BLICK-Anfrage im Namen von Kantonsarzt Thomas Steffen wie folgt: «Wir können zum erwähnten Schreiben keine Stellung nehmen. Es ist bei uns noch in Bearbeitung. Grundsätzlich kann aber festgehalten werden, dass ein Schutzkonzept per se keine Quarantänebefreiung nach sich zieht. Die Situation wird immer auf den einzelnen Fall bezogen spezifisch beurteilt.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |