Markus Babbel ist entspannt. Während seine Familie Urlaub in Griechenland genoss, weilte er zuhause. «Ich habe mal ausgerechnet, dass ich während meiner Karriere und als Trainer 16 Jahre lang unterwegs war. Da ist es auch ganz schön, das Zuhause zu geniessen.»
Doch nun kribbelt es wieder. «Ich freue mich auf den Start in der Super League und danach in der Bundesliga. Und auf die Schweiz bezogen bin ich sehr gespannt. Wies bei Star Wars heisst: Das Imperium schlägt zurück. Ich bin sicher, dass YB und Basel dem FCZ nach der Schmach der letzten Saison den Titel mit aller Kraft entreissen wollen.»
Der Ex-Bayern- und -Liverpool-Star sagt, auf welche Brandherde und Diskussionen er sich in der nächsten Saison besonders freut.
FCZ-Trainer Franco Foda und das heisse Breitenreiter-Erbe
«André Breitenreiter war als Trainer ein Moderator, ein Kommunikator, der sofort eine positive Stimmung schuf und den Blick immer auf eine gute Art nach vorne lenken konnte. Ich sags mal so: Franco Foda kommt nicht unbedingt von der Kommunikation her, sie gehört nicht zu seinen Stärken. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Mannschaft das aufnimmt. Für mich ist ihr Husarenstück nicht zu wiederholen. Die anderen zwei werden sich nicht nochmals düpieren lassen.»
Die Kombination Alex Frei und David Degen
«Es ist für mich eine Idealkonstellation, dass Alex Frei Trainer beim FC Basel wurde, das hat sich jeder FCB-Fan gewünscht. Er kommt mit Euphorie nach seinem Aufstieg mit Winterthur – und sein Charakter passt perfekt zum FC Basel. Alex Frei will immer gewinnen, will immer weiterkommen, ist hochgradig ehrgeizig. Die Frage ist, wie sehr sich David Degen im Zaum halten kann, da sehe ich riesiges Konfliktpotenzial. Alex wird sich nichts sagen lassen, wenns um seine Philosophie oder sportliche Entscheidungen geht, da haben sich alle unterzuordnen. Wenn Degen sich wie bei Patrick Rahmen einmischt, dann hats riesen Konfliktpotenzial, dann schepperts. Aber richtig.»
Die Ruhe von Bernhard Alpstaeg
«Ich hoffe, der FC Luzern kann die Euphorie mitnehmen nach dem Nichtabstieg. Das war sehr knapp, aber die Rückrunde mit Trainer Mario Frick gefiel mir. Auch die Ruhe, die man im Verein hatte, war auffällig. Denn eigentlich weiss man in Luzern nie, was im Verein alles so passiert. Ein Brandherd könnte entstehen, wenns wieder schlecht läuft. Dann ist die Frage, ob Investor Bernhard Alpstaeg so ruhig bleibt wie letzte Saison. Das weiss man dann eben nie.»
Farmteam GC und die Chinesen
«GC hat eine schwere Saison vor sich. Es würde mich überraschen, wenn man sportlich stark wäre. Wie sagt man so schön: Der Fisch stinkt vom Kopf weg. Das Modell mit Investoren kann ja funktionieren, aber so wie es GC macht, ist das Glücksspiel unter freiem Himmel. Man hat das Gefühl, da weiss die linke Hand nicht, was die rechte tut. Ich sehe keine Philosophie, keine Planung, da kommt einfach Spieler um Spieler aus Wolverhampton. Dabei ist GC das Farmteam. Das muss nicht schlecht sein, wenn man eine klare Philosophie hat wie zum Beispiel Red Bull Salzburg und Liefering. Aber dann müssen Mutter- und Tochter-Klub das gleiche System haben, die gleichen Ansätze, für das gleiche stehen. Bei GC weiss ich nicht, für was man stehen will. Und das macht es dann sehr schwer für die Mannschaft und noch schwerer für Trainer Giorgio Contini, das zu moderieren.»
Sion und der Goalie-Wechsel
«Sion ist die Wundertüte der Liga, man weiss nie, was rumkommt. Ich glaube, den Wallisern steht eher wieder Abstiegskampf bevor. Konfliktpotenzial sehe ich bei Heinz Lindner und Kevin Fickentscher. Klar, Lindner ist ein toller Transfer, ein überdurchschnittlicher Torwart für die Schweiz. Aber ob er so viel Sicherheit bringt, dass es sich lohnt, eine Vereins-Ikone wie Fickentscher rauszunehmen, ist fraglich. Da steckt viel Konfliktpotenzial drin.»
Und YB? Da sieht Babbel im Moment keinen Brandherd. «Sie haben gemerkt, dass sie etwas tun müssen und haben gute Spieler verpflichtet. Auch Raphael Wicky sehe ich positiv und ich denke, er hat im Ausland Erfahrungen gesammelt, die ihm helfen werden. Ich gehe schwer davon aus, dass der Titel über YB geht.»
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |