Der Mann besitzt etwas, was nicht jeder ehemalige Fussballprofi von sich behaupten kann: Selbstironie. Auf seine Aktivkarriere angesprochen, antwortet Bernt Haas. «Ich war nicht der begnadete Fussballer, kein Techniker. Wegen mir haben sie Ballnetze hochgezogen, weil meine Flanken alle ins Aus segelten. Aber ich konnte hinterher immer in den Spiegel schauen, weil ich immer alles gegeben habe.»
Das selbe erwartet der neue GC-Sportchef auch von seiner Mannschaft. «Ich will, dass die Spieler das Trikot mit Stolz anziehen, dass die Fans wieder gerne ins Stadion kommen.» So wie damals, als er selbst noch Profi war. Mit 17 debütiert Aussenverteidiger Haas in der Champions League gegen Ajax. «Wenn man die Bilder sieht, wird man nostalgisch. Ausverkaufter Hardturm, Serienmeister. Diesen Glanz wollen wir zurückholen. Das ist unsere Vision.»
Landet GC im Abstiegskampf?
Von der damaligen Hochphase sind die Hoppers aber weit entfernt, in der letzten Saison landete man um ein Haar in der Barrage. Droht in dieser Saison ebenfalls der Abstiegssumpf? «Nein, weil die Mannschaft in der letzten Saison diese Erfahrung bereits gesammelt hat und noch näher zusammen gerückt ist. Wir werden nicht mehr die gleichen Fehler machen», sagt Haas.
Nur: Das Kader gleicht derzeit einer Baustelle, es fehlen noch zwei Stürmer, auf den Aussenbahnen gibts ebenfalls noch Lücken. «Wir arbeiten dran. Das Gerüst der Mannschaft steht, aber in der Offensive wollen wir noch was machen», so der 36-fache Nationalspieler.
Haas bloss ausführende Kraft?
Davon, dass er im undurchsichtigen Konstrukt der chinesischen Besitzer bloss ausführende Kraft sei, will Haas nichts wissen: «Auch bei anderen Klubs hat der Sportchef nicht die alleinige Entscheidungskraft. Bei GC sind die Wege kurz, die Führungsetage und der Trainer werden in die Transfers miteingebunden.»
Coach Giorgio Contini (48) kennt er noch aus gemeinsamen Jahren beim FC Vaduz, damals musste Haas seinen Trainer entlassen. Hängen geblieben sei aber nichts, so der ehemalige Nationalspieler: «Das gehört zum Business dazu. Man muss Privates und Geschäftliches trennen.» Auch deshalb wolle er mit Contini keine Fahrgemeinschaft bilden, obwohl beide in der Ostschweiz wohnhaft sind.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |