Kommentar zur Situation bei GC
In Zürich darf niemand über die Chinesen jammern

Die chinesischen Besitzer von GC machen in der Aussendarstellung aus Schweizer Sicht vieles falsch. Aber die Zürcher, die keine eigene Lösung hinbrachten, dürfen nicht jammern, schreibt Andreas Böni, stv. Chefredaktor Sport.
Publiziert: 06.07.2022 um 23:05 Uhr
Andreas Böni, stv. Chefredaktor Sport.
Foto: Benjamin Soland

Um es zuerst mal deutsch und deutlich zu sagen: Die finanzielle Unterstützung der chinesischen Besitzer ist ein Segen für den Rekordmeister. Sie kommen stets ihren Zahlungen nach, die Geldsorgen früherer Tage sind vorbei. Das gilt es zu respektieren.

Aber dieser Segen ist Fluch zugleich. Weil die chinesischen Besitzer nicht gewohnt sind, offen und transparent zu kommunizieren. Das verschachtelte Fosun-Konstrukt, die Verbandelung mit Spielerberater Jorge Mendes, die Abwesenheit der Besitzerin Jenny Wang – all das führt nicht zu Vertrauen bei der Öffentlichkeit und zu Identifikation bei den treuen Fans.

Dass man dabei stets das Gefühl hat, dass GC nur noch ein Farmteam des Premier-League-Klubs Wolverhampton ist, verstärkt dieses Misstrauen. Was auch mit der Geschichte zu tun hat: GC galt als Nobelklub, ist Rekordmeister und hatte jahrelang das Selbstverständnis und die Arroganz, die weit weg von einer Nummer 2 in einem Konstrukt war.

Doch diejenigen, die nur über die Chinesen schimpfen, sollten auch nicht vergessen: Die Reichen und Mächtigen Zürichs hatten jahrelang die Chance, eine Schweizer Lösung auf die Beine zu stellen. Sie schafften es nicht – und so darf nun auch keiner jammern, dass die Chinesen regieren.

Auch wenn ihre Art der Kommunikation und der Führung des Projekts für Schweizer Verhältnisse schwierig ist.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?