Der Lack muss ab. Die Fassade wird noch einmal aufgefrischt und mit satten gelb-schwarzen YB-Folien überzogen. Das Stade de Suisse erscheint für den heutigen Re-Start gegen den FC Zürich in neuem Glanz – als würde es schon bald keine Geisterspiele mehr geben. Nur in der leeren Arena bleibt vorerst alles beim Alten. Marco Wölfli strotzt vor Spielfreude und strahlt während dem Morgentraining auch ohne Make-Up. «Ich freue mich riesig, dass es wieder losgeht», sagt Wölfli. «Psychologisch ist es jetzt aber sehr wichtig, dass man mit dieser Situation ohne Zuschauer umgehen kann. Da kann ich als Routinier den jungen Spielern sicher helfen.»
37 Jahre ist Wölfi mittlerweile, seine Lockenpracht aber scheint wie der Kunstrasen unverwüstlich. Nur die weissen Haarspitzen und die kleinen Fältchen an den Augen lassen erahnen, dass die Zeit gekommen ist, einen neuen Teppich auszulegen. «Ich interessiere mich für Immobilien und will mir in dieser Branche ein zweites Standbein aufbauen», sagt Wölfli. Den Young Boys auch in Zukunft in irgendeiner Form erhalten bleiben wird.
Das goldene Händchen
Die Corona-Krise und der Lockdown haben das letzte Kapitel seiner aktiven Karriere noch einmal um zwei Monate verlängert – und viel Zeit zum Denken gegeben. «Der Virus hat gezeigt, dass die Solidarität ganz wichtig ist.» Aus der allgemeinen Entschleunigung hat er auch die Erkenntnis gewonnen, dass weniger manchmal mehr ist. Trotzdem ist die Leidenschaft für den Fussball ungebrochen. «Vor dem ersten Training habe ich mich wie ein kleines Kind gefreut, endlich wieder ins Tor zurückzukehren.»
Obwohl er auf dem Trikot die Nummer 1 trägt, steht er seit 2014 in der Hierarchie hinter dem zwölf Jahre jüngeren David von Ballmoos. Dass man auch als Nummer 2 mit nur einem Sprung aus dem Hintergrund zum Helden aufsteigen kann, bewies Wölfli 2018, als er YB nach einer Durstrecke von 32 Jahren dank einem gehaltenen Penalty gegen Luzern wieder einen Meistertitel bescherte.
Statue vor dem Stadion
Damit das goldene Händchen nicht vergessen geht, fordern die Fans von Stadt und Verein eine Statue vor dem Stadion. Bevor Wölfi aber zur Skulptur erstarrt, hat YB ein Abschiedsspiel mit anderen Legenden geplant. «Das soll ein grosses Fest werden», sagt Wölfli und hofft auf ein rasches Ende der Corona-Pandemie, «ich wünsche mir natürlich ein volles Haus.»
Sonntag, 21. Juni 16 Uhr
Luzern – Basel (Hier gehts zum Live-Spiel)
Servette – Lugano (Hier gehts zum Live-Spiel)
Sonntag, 21. Juni 16 Uhr
Luzern – Basel (Hier gehts zum Live-Spiel)
Servette – Lugano (Hier gehts zum Live-Spiel)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |