SonntagsBlick: Stefan Wolf, die Schaffhauser verkaufen ein Barrage-Shirt mit der höhnischen Aufschrift: «Der FC Luzern ist wie Vollrahm, schlagbar!!!» Fühlen Sie sich provoziert?
Stefan Wolf: Ich habe es gesehen und musste schmunzeln. Es liegt nun an uns, das Gegenteil zu beweisen.
Der FCS war auch auf dem Platz rotzfrech – und lässt den FCL jetzt vor dem Rückspiel zittern. Wie gehen Sie mit der Abstiegsangst um?
Mit Zuversicht. Wir spielen zu Hause, mit toller Atmosphäre. Das ist wie ein Cupfinal für uns. Ich gehe mit Freude in dieses Rückspiel, nicht mit Angst.
Alle Tickets sind bereits vergriffen. Eine ganze Region fiebert und leidet mit.
Es ist unglaublich, wie die Leute hinter uns stehen. Sie haben Freude an unseren Auftritten in der Rückrunde – und honorieren das, indem sie ins Stadion kommen. Ich bekomme zig SMS. Das alles stimmt mich positiv.
Dennoch: Ist der FCL vorbereitet auf das Horrorszenario Abstieg?
Wir haben uns damit intern im Verwaltungsrat auseinandergesetzt, ja. Unser Fokus liegt klar auf dem Ligaerhalt, trotzdem mussten wir gewisse Dinge vorbereiten. Was die Finanzen betrifft beispielsweise, haben wir zweigleisig geplant.
Was würde der Absturz in die Zweitklassigkeit bedeuten?
Finanziell würde einiges auf uns zukommen. Zahlen kann ich Ihnen keine nennen. Wir wissen ja noch nicht, wie sich etwa das Zuschaueraufkommen in der Challenge League gestalten würde. Doch es ist klar: Der Abstieg würde uns sicher um ein Jahr zurückwerfen.
Kickoff um 16.30 Uhr. Swissporarena, Luzern. 15'500 Fans (ausverkauft).
Luzern: Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek; Jashari; Schulz, Campo, Ugrinic; Sorgic, Abubakar.
Schaffhausen: Ruberto; Krasniqi, S. Müller, Padula, Lika; Hamdiu; Bislimi, Gonzalez; Gjorgjev, Ardaiz, Rodriguez.
Kickoff um 16.30 Uhr. Swissporarena, Luzern. 15'500 Fans (ausverkauft).
Luzern: Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek; Jashari; Schulz, Campo, Ugrinic; Sorgic, Abubakar.
Schaffhausen: Ruberto; Krasniqi, S. Müller, Padula, Lika; Hamdiu; Bislimi, Gonzalez; Gjorgjev, Ardaiz, Rodriguez.
Es droht der Ausverkauf der Topspieler und eine deutliche Verschlechterung der Verhandlungsposition auf dem Markt. Haben Sie die Sorge, Ihre Besten verscherbeln zu müssen?
So konkret wollen wir uns vor dem letzten Spiel nicht damit befassen. Aber logisch, die Ausgangslage als Challenge-League-Klub wäre auf dem Markt eine ganz andere. Was ich sagen kann: Die Verträge der Spieler sind auch in der zweithöchsten Liga gültig.
Coach Mario Frick hatte nach dem Hinspiel eine schlaflose Nacht. Wie gehen Sie mit der Anspannung um?
Ich entspanne bei der Familie. Sie hat mich in den letzten Wochen und Monaten nicht oft gesehen. Wir haben vor, zusammen schön essen zu gehen. Ich gebe zu, die Situation beschäftigt mich sehr, aber ich kann von mir auch sagen, dass ich ein ausgeglichener Mensch bin. Und ich schaue lieber vorwärts. Für mich ist das Glas immer halb voll. Wir werden es am Sonntag packen.
Wie?
Indem das Team noch einmal alles rausholt, was in ihm steckt. Die Stimmung wird den Spielern Flügel verleihen. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Schlüssel zum Ligaerhalt sein wird. Die Mannschaft hat es nach dieser guten Rückrunde verdient.
Stefan Wolf (51) stammt aus Fischbach LU. Als Profi spielte er für den FC Luzern, mit dem er 1992 Cupsieger wurde, Sion, Servette (Double-Sieger 1999) und St. Gallen. In der Schweizer Nati brachte er es auf 14 Einsätze. Von 2017 bis 2020 war er im Verwaltungsrat des FC St. Gallen für den Bereich Sport verantwortlich. Seit Februar 2021 ist er Präsident beim FCL. Er ist verheiratet mit seiner Frau Sarah und hat zwei Kinder, Jan und Lia.
Stefan Wolf (51) stammt aus Fischbach LU. Als Profi spielte er für den FC Luzern, mit dem er 1992 Cupsieger wurde, Sion, Servette (Double-Sieger 1999) und St. Gallen. In der Schweizer Nati brachte er es auf 14 Einsätze. Von 2017 bis 2020 war er im Verwaltungsrat des FC St. Gallen für den Bereich Sport verantwortlich. Seit Februar 2021 ist er Präsident beim FCL. Er ist verheiratet mit seiner Frau Sarah und hat zwei Kinder, Jan und Lia.
Beim FC Luzern schrillen die Alarmglocken! Ein Abstieg hätte in vielerlei Hinsicht drastische Einschränkungen zur Folge. Die Top-Spieler wären kaum mehr zu halten, genauso wenig wie die eigenen Talente, denen man plötzlich nicht mehr dieselben Perspektiven bieten könnte. Finanziell? In der Challenge League liegt der Sockelbetrag der TV-Gelder für einen Verein bei gerade einmal 500’000 Franken (1,3 Mio. Franken weniger als in der Super League/Blick berichtete). Auch die Ranglistenprämie wäre massiv tiefer. Hinzu käme wohl ein deutlicher Rückgang der Zuschauerzahl. Laut einer Hochrechnung der «Luzerner Zeitung» müsste von insgesamt zehn Millionen Franken Verlust ausgegangen werden.
Beim FC Luzern schrillen die Alarmglocken! Ein Abstieg hätte in vielerlei Hinsicht drastische Einschränkungen zur Folge. Die Top-Spieler wären kaum mehr zu halten, genauso wenig wie die eigenen Talente, denen man plötzlich nicht mehr dieselben Perspektiven bieten könnte. Finanziell? In der Challenge League liegt der Sockelbetrag der TV-Gelder für einen Verein bei gerade einmal 500’000 Franken (1,3 Mio. Franken weniger als in der Super League/Blick berichtete). Auch die Ranglistenprämie wäre massiv tiefer. Hinzu käme wohl ein deutlicher Rückgang der Zuschauerzahl. Laut einer Hochrechnung der «Luzerner Zeitung» müsste von insgesamt zehn Millionen Franken Verlust ausgegangen werden.
Mehr zur Barrage
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |