Es passiert im Stadionrestaurant des FC Lugano. Ein Spieler isst am gleichen Tisch zu Mittag wie ein Klubangestellter, der kurz darauf Symptome zeigt. Der Spieler, laut TeleTicino-Sportchef Luca Sciarini handelt es sich um Alexander Gerndt, wird unverzüglich isoliert. Doch dann hat er bereits zwei Trainings mit der Mannschaft absolviert. Als er Symptome zeigt und darauf positiv getestet wird, schickt der Tessiner Kantonsarzt die gesamte Mannschaft in Quarantäne.
Wie gehts nun weiter? Die Tessiner Spieler werden, um mit der Inkubationszeit kein Risiko einzugehen, am Montag getestet. Die Resultate liegen am Dienstag vor. Sind alle Spieler negativ, sollten sie bereits am Dienstagnachmittag in einer Blase trainieren können. Das würde heissen? «Dass wir uns einzig zum Trainieren treffen dürften», erläutert Trainer Maurizio Jacobacci. Sprich: Anfahrt ins Cornaredo. Training auf einem abgesperrten Platz. Direkte Heimfahrt. Keine gemeinsamen Essen. Kein Duschen. Das würde bis Samstag, 12. Dezember andauern. So sollte das für diesen Tag vorgesehene Spiel gegen den FC Zürich steigen können.
Darum bleibt Lugano Europas Nummer 1
Die Verschiebung des Spiels gegen Sion bringt Lugano und die Liga allmählich in Teufels Küche. Denn es kann 2020 nicht mehr nachgeholt werden, weil Sion keine freien Termine mehr hat. Wegen der eigenen langen Quarantäne. Das andere verschobene Spiel der Tessiner ist jenes gegen YB, das auch keine freien Termine mehr hat. Wegen der Europa League. Es gilt also bereits zwei Nachholtermine im Jahr 2021 zu finden.
Immerhin: So bleibt Lugano die Nummer 1 in Europa. Wie das? Das ist so, wenn man die Anzahl Niederlagen als Killerkriterium hernimmt. Anzahl Nullnummern in dieser Saison der saisonübergreifend seit 16 Spielen ungeschlagenen Ticinesi: 0. Null!
Bayern hat in der Bundesliga bei Hoffenheim 1:4 verloren, Liverpool hatte dieses unfassbare 2:7 bei Aston Villa drin, Atletico Madrid unterlag in der Champions League den Münchnern, die AC Milan in der Europa League Lille und Real Madrid sowie Barcelona verlieren derzeit gefühlt jedes zweite Spiel. Und das in der Meisterschaft ebenfalls ungeschlagene YB hat europäisch schon drei Niederlagen kassiert. Und am letzten Samstag hat es auch Sassuolo gegen Inter erstmals erwischt.
«Nicht aus der Bahn werfen lassen»
Nicht aber die heuer europäisch nicht vertretenen Luganesi. «Ich hoffe, dass wir uns wegen der erneuten Quarantäne nicht aus der Bahn werfen lassen», so Jacobacci. «Denn bei uns war der Glaube zuletzt riesig.»
Ganz anders bei Sion, das zuletzt gegen die zuvor Letztplatzierten Vaduz und Luzern mit total 1:6 Toren verloren hat. Und nun fällt auch Regisseur Luca Clemenza mindestens sechs Wochen aus. Der Italiener hat sich bei seinem Out nach sechs Minuten in Luzern eine Verletzung des Inneren Seitenbandes am rechten Knie zugezogen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |