Wer Nikotin verteufelt, sollte nicht an ein Heimspiel des FC St. Gallen pilgern. Dort wird im Stadion geschlotet und gepafft, was das Zeug hält. Ob Chrumme, Zigarette oder Joint. Kein Nichtraucher bleibt vom blauen Dunst verschont. Die einzige Zigi, die im Kybunpark gut für die Gesundheit ist, steht bei den Espen zwischen den Pfosten. Und sie brennt auf den Tag genau seit fünf Jahren für Grün-Weiss.
Am 26. Januar 2020 gibt der Ghanaer im Heimspiel gegen den FC Lugano sein Debüt. Und er wird – weil er wie ein Glimmstängel heisst – schon im ersten Spiel zur Kultfigur.
1827 Tage sind seither vergangen, und aus Zigi ist eine der grössten Super-League-Attraktionen aller Zeiten geworden. Zeit deshalb für die fünf grössten Momente in fünf Jahren FCSG.
Zigi gratuliert sich selber zum Geburtstag
Es ist ein Bild für Götter. Auf einem Thron sitzend gratuliert sich Zigi auf Instagram selbst zum Geburtstag. Mit goldener Krone auf dem Kopf und Machete in der Hand. Dass Zigi in der Ostschweiz ein König ist, versteht sich von selbst. Die «Zigi! Zigi!»-Rufe der Espen-Fans sind legendär, vor einem Jahr verlängerte der 28-Jährige seinen Vertrag bis Juni 2027.
Zigi sieht Rot!
Neben dem Rasen ist Zigi ein zurückhaltender Mann, der selten zwei Worte sagt, wenn auch nur eines reicht. Auf dem Platz kann aus dem schüchternen Riesen aber ein wahrer Temperamentsbolzen werden. Ex-GC-Spieler Petar Pusic kann ein Lied davon singen. Unvergessen, wie er Zigi den Ball vor der Nase wegspitzelt und einen Tritt kassiert. Obwohl der Schiri völlig zu Recht die Rote Karte zeigt, spricht der damalige Coach Peter Zeidler von Gelb.
Die Triple-Parade gegen den FC Luzern
Oktober 2020. Es läuft die Nachspielzeit im Hass-Duell gegen Luzern, und drei damalige FCL-Spieler dürften heute noch von Zigi träumen. Erst fischt der FCSG-Goalie einen Distanzschuss aus der Ecke, dann pariert er innert einer Sekunde beide Nachschüsse der Innerschweizer. Zur Parade des Jahres wird die Aktion gewählt. Und sie zeigt, dass Zigi nicht ohne Grund zu den spektakulärsten Goalies der Super-League-Geschichte gehört.
Zigi wird von Rassisten beleidigt
Es sind verabscheuungswürdige Szenen, die sich vor einem halben Jahr in Breslau abspielen. Polnische Rassisten decken Zigi mit Affenlauten ein, der FCSG-Goalie muss von Teamkollegen zurückgehalten werden. Zwei Monate später spricht er im Blick ein erstes Mal über den Skandal: «Das war für mich nicht einfach, aber das gehört leider zum Leben. Es gibt Momente, wo schwierige Sachen passieren. Wichtig ist, wie ich damit umgehe. Es ist passiert. Ich lasse es hinter mir und schaue nach vorne.» Und wie: Bloss eine Woche später zeigt Zigi beim 0:0 gegen Trabzon eine Weltklasse-Leistung.
Penalty-Parade gegen YB
Wer den Namen Guillaume Hoarau hört, der kriegt in der Ostschweiz wohl heute noch Schweissausbrüche. Der YB-Stürmer scheiterte im Februar 2020 in der Nachspielzeit per Penalty an Zigi. Der Schuss aber wird wiederholt, weil der FCSG-Goalie bei der Schussabgabe zu früh von der Linie springt. Es ist ein Millimeterentscheid, der heute noch für Diskussionen sorgt. Weil nicht wenige St. Galler überzeugt davon sind, dass man Meister geworden wäre, hätte man dieses Spiel gegen die Berner gewonnen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 20 | 7 | 35 | |
2 | FC Basel | 20 | 24 | 34 | |
3 | FC Luzern | 20 | 5 | 33 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 20 | 8 | 31 | |
5 | Servette FC | 20 | 2 | 31 | |
6 | FC Zürich | 20 | -2 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 20 | 7 | 29 | |
8 | FC Sion | 20 | 0 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 20 | -4 | 25 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 20 | -9 | 19 | |
11 | Yverdon Sport FC | 20 | -13 | 18 | |
12 | FC Winterthur | 20 | -25 | 14 |