Ich schätze und achte Alex Frei sehr. Doch seine Aussagen nach dem 0:2 gegen Lugano sind mir etwas zu banal. Sein Team macht die Tore nicht, ja. Hat Aluminium-Pech, ja. Die nicht zufriedenstellenden Dinge müsse man schleunigst regeln. Gut. Und man dürfe den Ball auch mal mit dem Oberkörper aus zwei Metern über die Linie drücken.
Alles recht und gut. Aber das Problem greift tiefer. Frei hat den Spieler nicht, der den Ball über die Linie drückt. Frei hat keinen Alex Frei. Trotz einer Vielzahl an Offensivspielern ist keiner da, der haargenau weiss, wo das Tor steht. Keinen Nsame oder Siebatcheu oder Ceesay.
Zeqiri ist kein Strafraum-Stürmer
Als ich vor Saisonbeginn den Meistertipp FCB abgegeben und habe, ging ich davon aus, dass die Basler noch einen, vielleicht zwei fertige Stürmer holen würden. Doch das taten sie nicht.
Andi Zeqiri zum Beispiel ist kein Stürmer für den Strafraum. Wenn ich seine Bewegungen studiere, so sind das nicht die Bewegungen eines Mannes, der blind weiss, wo sich die beiden weisen Pfosten befinden. Aber da sei doch Adam Szalai, höre ich als Einwand. Man müsse den Ungarn nur von Beginn weg bringen. Was Frei nicht tut.
Szalai macht keine Tore mehr
Szalai, der Torgarant? Dass ich nicht lache. Er hat zuletzt vor neun Jahren mehr als zehn Saisontore gemacht. In den zweieinhalb Jahren bei Mainz vor seinem Wechsel zum FC Basel hat er in der Bundesliga dreimal getroffen. Nur in der Nationalmannschaft ist sein Wert mit 25 Toren aus 84 Spielen gut.
Und auch Ndoye, Millar oder Amdouni schiessen kaum Tore. Die verletzten Sène und Augustin? Mal schauen. Augustins Werte sind auch nicht wirklich prickelnd. Und Sène hat als Referenz einzig die zehn GC-Tore.
Quintessenz: Basel braucht ganz dringend einen fertigen Mittelstürmer. Findet man den nicht, sehe ich mich genötigt, meinen Meistertipp zu revidieren.
Dem FCB fehlt auch einer wie Majstorovic
Und es ist nicht das einzige grosse Problem des FCB: Es fehlt auch ein Abwehrchef! Einer, wie es Daniel Majstorovic einst war. Ein richtiger Patron. Kasim Adams ist das nicht. Ihm unterlaufen auch mit 27 Jahren immer noch viel zu viele Böcke. Das hat ihn auch daran gehindert, eine wirklich grosse Karriere zu machen.
Verstehen Sie mich richtig: Das Spiel des FC Basel gefällt mir grundsätzlich. Es fehlen jetzt bloss noch zwei Säulen, die das Konstrukt tragen. Hinten und vorne. Noch haben die Basler zwei Wochen Zeit dafür.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |