Kubi über die FCB-Krise
«In einer normalen Welt wäre der Trainer angezählt»

Ist Alex Frei noch der richtige Trainer für den FC Basel? Soll er den Bettel hinschmeissen? Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz sagt Ja zu Frage eins und Nein zur zweiten. Mit Überzeugung. Und er ist auch sicher, dass Frei nicht aufgibt. Nicht jetzt.
Publiziert: 07.02.2023 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 08:55 Uhr
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Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz schreibt über die Krise beim FC Basel.
Foto: TOTO MARTI
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Kubilay TürkyilmazBlick-Kolumnist

Nach dem 0:1 bei GC sind es noch drei Pünktchen. Eine weitere Niederlage – und der FCB kann Letzter sein. Und damit Barragist. Unvorstellbar. Eigentlich!

In einer normalen Welt wäre der Coach längst angezählt. Ja, wohl entlassen wie FCZ-Meistercoach André Breitenreiter in Hoffenheim. Doch in Basel? Da ist Alex Frei kein Thema. Zumindest im Moment. Denn Klubbesitzer David Degen glaubt nach wie vor an sein Projekt mit dem Einbau von Talenten, für die das Primärziel lautet: auf dem Transfermarkt Geld zu generieren. Frei soll die Goldesel auf Trab bringen.

Es fehlt die Identifikation mit dem Klub

Doch dieses Projekt ist fast schon unvereinbar mit jenem nach kurzfristigem Erfolg. Es ist ein Spagat, der Frei derzeit nicht gelingt. Warum? Weil er zu wenig Spieler hat, die sich vorbehaltlos mit dem Klub identifizieren. Klar, da sind Frei, Lang, Hitz, Xhaka und so. Solche Typen hatte es immer. Aber die Ausländer? Burger mag so ein Typ sein. Aber er ist der einzige.

Doch der FCB lebte von Typen wie Majstorovic, wie Gimenez, wie Rossi, wie Delgado und wie sie alle heissen. Alex muss nun schnellstmöglich die drei, vier Mannen finden, auf die er vorbehaltlos zählen kann. Jene, die seine Message in die Mannschaft tragen. Denn auch wenn Degen sich bisher immer schützend vor den Trainer gestellt hat, auch weil Degen selber die Strategie der Talent-Validierung ins Leben gerufen hat – die Situation ist heikel. Und am Sonntag kommt es zum Krisengipfel gegen Sion. Eine Niederlage gegen die Walliser und der Fall auf den letzten Platz, der dann durchaus denkbar wäre – und das, was heute zählt, zählt nicht mehr.

Frei gibt nicht auf

Stand jetzt wird Alex nicht hinschmeissen. Ich kenne ihn sehr gut. Er ist viel zu stolz, um das zu tun. Er ist viel zu sehr Winnertyp, um das zu tun. Er wird ganz einfach weiterarbeiten. Noch härter. Denn er ist davon überzeugt, das Team da rauszubringen. Notfalls mit der Methode «Winterthur-Aufstieg». Also mit einem gänzlich antibaslerischen Fussball. Konkreter, dreckiger Fussball statt Ballett und Schönheit. Ein hässliches rot-blaues Entlein.

Doch das hat nur so lange Gültigkeit, wie Degen Alex beschützt. Wie dieser den Rückhalt spürt, den er braucht, um als Trainer funktionieren zu können. Kriegt Alex erste Zeichen, dass ihn sein alter Kumpel fallenlassen könnte, könnte auch er sagen: Fertig lustig!

Solange das nicht der Fall ist, ist seine Attitüde eine komplett andere. Er sagt sich: Was für eine geile Herausforderung! Die Situation reizt ihn. Typisch Alex.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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