«Wir sind im Strudel»
FCB-Coach Frei sucht nach Erklärung für Mega-Bock von Hitz

Der FC Basel wartet nach der Niederlage gegen GC noch immer auf den ersten Liga-Sieg im Jahr 2023. Während sich Giorgio Contini über den «unverdienten» Sieg freut, hadert FCB-Trainer Alex Frei mit der Niederlage – und sucht nach Erklärungen für den fatalen Hitz-Bock.
Publiziert: 05.02.2023 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2023 um 11:57 Uhr
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FCB-Coach Alex Frei dirigiert wie wild – bringen tuts nichts.
Foto: keystone-sda.ch
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FCB-Coach Alex Frei dirigiert wie wild – bringen tuts nichts.
Foto: keystone-sda.ch
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Basels Sportdirektor Heiko Vogel hat gerade in den Letzigrund-Katakomben zur Analyse angesetzt, da wird er von einem schreienden Ex-Basler unterbrochen. Amir Abrashi lässt seiner Freude freien Lauf. Vogel dagegen ist bedient. So richtig. «Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Das zieht sich durch wie ein roter Faden.» Kann man der Mannschaft überhaupt einen Vorwurf machen, ausser dass sie die Chancen nicht macht? «Nein, aber dieser Vorwurf ist gewaltig!»

GC-Contini spricht von unverdientem Sieg

Gewaltig ist auch die Leistung von GC-Keeper André Moreira. Der Portugiese hält alles, was auf seinen Kasten geflogen kommt. Ob tief oder hoch, ob von Zeqiri, Amdouni, Fink, Lang oder Diouf, um nur einige zu nennen. «André hat einen guten Tag erwischt. Er hat überdurchschnittlich viel gehalten», sagt GC-Trainer Giorgio Contini. Er nennt den Sieg «unverhofft», gar «unverdient» und sagt: «Mit Hilfe von Basel sind wir noch zum Sieg gekommen ...»

Was er meint, ist der unglückliche Ausflug von Marwin Hitz in der 94. Minute. Der Basel-Goalie gewinnt zwar das Laufduell mit GC-Stürmer Dadashov knapp, sein Befreiungsschlag gerät aber viel zu kurz und in die Füsse von Kawabe. Der Japaner sagt Danke und trifft über Hitz ins verwaiste Tor. Da wäre Hitz besser im Tor geblieben oder hätte den Ball auf die Tribüne geschwartet. «Wenn du eine Mannschaft bist, die Selbstvertrauen hat, passieren solche Aktionen nicht. Sie passieren, wenn du im Strudel bist», sagt FCB-Trainer Trainer Alex Frei.

«Diese Woche wird bei uns Psychologie gefragt sein»

Und der FCB ist im Strudel. Im Abwärtsstrudel. Seit Klub-Boss David Degen vor Rückrundenstart «Platz 2» als ultimatives Ziel ausgegeben hat, läufts noch schlechter als davor. Remis in St. Gallen, Pleite zu Hause gegen Luzern und nun die unglückliche Niederlage gegen GC und der Fall auf Platz 7. Da ist das 5:3 im Cup gegen GC am Mittwoch ein einsamer Ausreisser nach oben. Vogel: «Am Mittwoch haben wir gegen GC völlig verdient gewonnen und jetzt gehen wir völlig unverdient als Verlierer vom Platz.»

Auch Frei sagt: «Ich sage immer: Der Fussball ist zu 95 Prozent gerecht und zu fünf Prozent ungerecht. Heute war er ungerecht. Diese Woche wird bei uns Psychologie gefragt sein.» Er selbst verzweifle ob der schlechten Chancenauswertung nicht, sagt Frei, «ich glaube an die nächste Chance».

Der FCB hat die besseren Chancen, aber GC hat Moreira zwischen den Pfosten und Moral bis zum Ende. «Entschuldigen werde ich mich für diesen Sieg nicht», sagt Contini völlig zu Recht.

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2
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Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
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1
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2
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FC St. Gallen
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36
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6
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