Paukenschlag vor dem wichtigen letzten Vorrundenspiel gegen Servette! Holger Badstubers Zeit beim FC Luzern ist nach nur fünf Monaten wieder vorbei. Der frühere Bayern-Verteidiger und das Super-League-Schlusslicht lösen den gemeinsamen, eigentlich noch bis Sommer 2022 gültigen Arbeitsvertrag vorzeitig auf. Der FCL bestätigt den Blick-Bericht am Donnerstagabend.
Der Knall kommt nicht überraschend – Badstubers Engagement in Luzern muss als grosses Missverständnis abgetan werden. Sportchef Remo Meyer holte den Champions-League-Sieger und sechsfachen deutschen Meister in der Hoffnung, dem Cupsieger-Team einen neuen Leader hinzustellen. Doch die Beziehung zwischen FCL und Badstuber harmonierte nicht.
Sportlich klafften Anspruch und Realität regelmässig weit auseinander. Der 32-Jährige, der von Pep Guardiola einst als «bester Innenverteidiger, den ich je hatte» geadelt wurde, konnte nicht kaschieren, dass er zuletzt für Stuttgart II nur auf vierthöchster Ebene Deutschlands gekickt hatte. Viele schwerwiegende Verletzungen hatten ihn in seiner Karriere ausgebremst.
«Was willst du mir überhaupt erzählen?»
Als freundlicher, ruhiger Genosse wurde Badstuber teamintern geschätzt, doch mit seiner Art auf dem Platz konnte er auch anecken. Wenns schlecht lief, habe er deutlich den Tarif durchgeben können, erklärte Keeper Marius Müller vor einigen Wochen bei «Blue»: «Ich glaube, damit haben sich die Jungs am Anfang auch ein bisschen schwergetan, weil sie gedacht haben: ‹Du kommst aus der vierten Liga und tust dich hier richtig schwer. Was willst du mir überhaupt erzählen?›» Ex-FCL-Spielmacher Markus Neumayr kritisierte dies im «Blick Kick» ebenfalls: «Die Direktheit kommt hier nicht immer gut an, das muss man richtig dosieren.»
Meyers Badstuber-Plan ging in jeglicher Hinsicht nicht auf. Zuletzt schien man beim FCL im Umgang mit dem früheren deutschen Internationalen gar kein Konzept mehr zu haben. Mal auf der Bank, mal 90 Minuten, mal nicht im Aufgebot – wie am letzten Sonntag gegen GC (1:1).
Badstubers letzter Auftritt im Luzerner Dress? Er passt zu seiner schwierigen Zeit beim FCL. Es war bei der heftigen 0:4-Klatsche beim FCZ.
Der Abwehrspieler verabschiedet sich auf Twitter mit den Worten: «Ich wünsche dem FCL mindestens den Klassenerhalt.» Er selbst habe sich im Profifussball noch einige Ziele gesetzt – die nordamerikanische MLS soll ein Thema sein.
Luzern-Sportchef Remo Meyer wird in einer Medienmitteilung wie folgt zitiert: «Wir sind Holger für seinen hochprofessionellen Einsatz dankbar, welchen er in den vergangenen Monaten für den FCL gezeigt hat. Auch wenn wir die Zusammenarbeit früher als ursprünglich geplant beenden, konnten wir von Holgers grosser Erfahrung profitieren und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.»
Luzern-Sportchef Remo Meyer wird in einer Medienmitteilung wie folgt zitiert: «Wir sind Holger für seinen hochprofessionellen Einsatz dankbar, welchen er in den vergangenen Monaten für den FCL gezeigt hat. Auch wenn wir die Zusammenarbeit früher als ursprünglich geplant beenden, konnten wir von Holgers grosser Erfahrung profitieren und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |