Klubs aus der Super League unter der Lupe
Der grosse Sommer-Check

In zwei Wochen rollt der Ball in der Super League bereits wieder. SonntagsBlick sagt, welcher Klub wo noch Handlungsbedarf hat.
Publiziert: 03.07.2022 um 00:36 Uhr
|
Aktualisiert: 09.06.2023 um 11:49 Uhr
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Auf Franco Foda und Meister FCZ wartet gleich zu Beginn ein Monsterprogramm.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Fussballredaktion

Es ist eine besondere Super-League-Saison, die auf Fans und Klubs wartet. Für einmal kommts nicht erst im Dezember zur Winterpause, sondern (nach nur 16 statt 18 Runden) bereits am 13. November. Denn bereits eine Woche später folgt der Kick-off der WM in Katar!

Speziell auch: Aufgrund der beschlossenen Modusänderung und der Aufstockung auf zwölf Teams ab der Saison 2023/24 gibts für einmal keinen direkten Absteiger – dafür aber zwei direkte Aufsteiger. Der Letztplatzierte der Super League hat in zwei Barrage-Partien gegen den Drittplatzierten der Challenge League weiterhin die Chance, erstklassig zu bleiben.

SonntagsBlick unterzieht die Teams zwei Wochen vor dem Start der vorerst letzten Saison ohne Playoffs dem grossen Sommer-Check.

Zürich

Von null auf hundert! Den FCZ erwartet zum Saisonstart ein Monsterprogramm: Sechs englische Wochen ab Mitte Juli bis Ende August – 13 Spiele in der Super League, Europacup-Quali und im Cup. Ein Herantasten für Breitenreiter-Nachfolger Franco Foda liegt nicht drin, will der neue Trainer nicht schon früh über seine eigenen Worte stolpern: «Ich bin überzeugt, dass wir im Winter noch europäisch vertreten sein werden.» Mit 24 Treffern in den bisher 4 Testspielen ist die Tormaschinerie zwar gut geölt, doch waren alle Gegner unterklassig. Noch immer fehlt der Nachfolger von Topstürmer Assan Ceesay – der kürzlich verpflichtete Ivan Santini (33) ist es nicht. Und dann ist da auch noch die Akte Willy Gnonto, die den Klub bis zum Verkauf des Juwels in Atem hält. Auf den FCZ wartet bis zum Saisonstart noch viel Arbeit.

Basel

Offensiv hat der FCB auf dem Transfermarkt mehrere Ausrufezeichen gesetzt. Jean-Kevin Augustin und Zeki Amdouni lassen grüssen. Hinzu kommen mit Kade und Onyegbule zwei vielversprechende Talente aus Deutschland. Hinten aber gibts noch Baustellen. Auf der linken Abwehrseite hat man mit Lyon-Spieler Hugo Vogel zwar auf den Abgang von Raoul Petrette reagiert. In der Innenverteidigung aber braucht der FCB noch einen soliden Mann. Auch weil Barça-Crack Comas noch immer angeschlagen ist und grosse Teile der Vorbereitung verpasste. Dass David Degen die Lücke schliessen wird, ist klar. Zu wirblig ist der FCB-Boss auf dem Transfermarkt unterwegs. Die Frage ist, ob all die Neuen dann auch sofort einschlagen werden. Oder ob der Umbruch am Ende zu gross war.

YB

Bei YB stehen nicht mehr viele Steine dort, wo sie Ende Saison standen. Interimstrainer Vanetta wurde entglorifiziert und gnadenlos in die Wüste geschickt, Assistentenlegende Gämperle auch. Es kommen neu Wicky als Trainer und zwei neue Assis. Für Sportchef Spycher wurde die Stelle des VR-Delegierten Sport geschaffen. Von Bergen ist der neue Sportchef, als solcher aber Lehrling. Es kamen viele Spieler zurück wie Nsame und Jankewitz. Ganz neu sind Ugrinic, Itten, Rrudhani und Chaiwa. Sulejmani, Faivre, Fernandes sind nicht mehr da. Ebenso wenig Torschützenkönig Siebatcheu. Auch Kanga könnte/dürfte noch gehen. Und der eine oder andere noch kommen. Das nennt man dann einen totalen Umbruch! Die Entthronung des vierfachen Meisters hat grössere Narben hinterlassen, als man vermuten konnte.

Super League, 1. Runde

Samstag, 16. Juli

18 Uhr: YB – Zürich

20.30 Uhr: Winterthur – Basel

Sonntag, 17. Juli

16.30 Uhr: Lugano – Sion

16.30 Uhr: Servette – St. Gallen


Bemerkung: Die Partie Luzern – GC wurde von der Liga auf den 10. August (19 Uhr) verschoben, weil in der 1. Runde zu wenig Stadien zur Verfügung stehen. In Luzern ist der neue Rasen noch nicht bereit, im Zürcher Letzigrund geben am gleichen Wochenende die Toten Hosen ein Konzert.

Auch das Spiel der 3. Runde zwischen Luzern und Basel (ursprünglich 31. Juli) kann nicht wie geplant stattfinden, da von der Polizei die Bewilligung fehlt. Grund ist die gleichzeitig stattfindende Bundesfeier auf dem Europaplatz in Luzern. Der Nachholtermin ist noch offen.

Samstag, 16. Juli

18 Uhr: YB – Zürich

20.30 Uhr: Winterthur – Basel

Sonntag, 17. Juli

16.30 Uhr: Lugano – Sion

16.30 Uhr: Servette – St. Gallen


Bemerkung: Die Partie Luzern – GC wurde von der Liga auf den 10. August (19 Uhr) verschoben, weil in der 1. Runde zu wenig Stadien zur Verfügung stehen. In Luzern ist der neue Rasen noch nicht bereit, im Zürcher Letzigrund geben am gleichen Wochenende die Toten Hosen ein Konzert.

Auch das Spiel der 3. Runde zwischen Luzern und Basel (ursprünglich 31. Juli) kann nicht wie geplant stattfinden, da von der Polizei die Bewilligung fehlt. Grund ist die gleichzeitig stattfindende Bundesfeier auf dem Europaplatz in Luzern. Der Nachholtermin ist noch offen.

Lugano

Cupsieg und Rang vier. Obwohl Mattia Croci-Torti und seine Mannschaft erfolgreich waren, hat Lugano mit 2935 Fans im Schnitt den mit Abstand tiefsten der Super League. Die Vorgabe für die neue Saison ist deshalb klar: Lugano muss attraktiver werden. Die Mannschaft jünger, ihr Spiel schneller und intensiver. Mit FCZ-Meisterheld Ousmane Doumbia, dem ehemaligen Bayern-Juwel Lukas Mai und GC-Verteidiger Allan Arigoni haben sich die Tessiner im Spiel gegen den Ball bereits sinnvoll verstärkt. Nun fehlen noch die Verstärkungen in der Offensive: Lugano will noch einen Flügel verpflichten und mindestens einen Stürmer. Sollte Zan Celar den Klub noch verlassen, dann zwei. Sportchef Carlos da Silva: «Wir wissen, dass Celar von diversen Klubs beobachtet wird, noch haben wir aber keine konkrete Offerte auf dem Tisch.»

St. Gallen

Mit Kwadwo Duah (25) verliert der FCSG seinen besten Stürmer an Nürnberg, 15 Liga-Tore hatte der Berner in der vergangenen Saison erzielt. Für den Angreifer gibts wohl über eine Million Franken. Als potenziellen Nachfolger haben die Ostschweizer mit Emmanuel Latte Lath (23) einen Stürmer geholt, der Atalanta Bergamo gehört, dort den Durchbruch aber nicht geschafft hat. Und zuletzt in der Serie B für SPAL in 18 Spielen bloss drei Tore schoss. Der Sturm bleibt derzeit die einzige Baustelle der Espen. Weil die Achse der St. Galler erhalten bleiben dürfte, der grosse Umbruch nicht zu erwarten ist. Und mit Randy Schneider (Aarau) und Daouda Guindo (Salzburg) hat man zwei vielversprechende Neuzugänge verpflichtet. Kurzum: Mit Grün-Weiss ist in dieser Saison zu rechnen.

Servette

Die Genfer leisteten sich die längste Sommerpause aller Super-League-Klubs, eine komprimierte Vorbereitung wird offenbar bevorzugt. Dabei gibts genug zu tun. Servette steht in diesem Transferfenster am Ende einer Ära. Mit Gaël Clichy wurde noch keine Einigung erzielt. Ob der Ex-Premier-League-Star seine Karriere um eine weitere Saison verlängert, ist weiter offen. Kastriot Imeri (22) will gehen, doch die Grossen aus Europa haben es nicht eilig. Und als Referenz für die Abwehr der Grenats seit 2019 ist Vincent Sasso nach Portugal gegangen. Abgänge, die noch nicht kompensiert wurden. Überhaupt ist es sehr ruhig geblieben, was Neuzugänge anbelangt. Bis dato haben erst der Senegalese Samba Diba und der Deutsche Patrick Pflücke (beides Offensivspieler) unterschrieben.

GC

Eigentlich wollte GC nach der Entlassung von Sportchef Seyi Olofinjana am 20. Juni möglichst bald dessen Nachfolger präsentieren. Fast zwei Wochen später ist es dann so weit: Ex-Nati-Verteidiger Bernt Haas übernimmt in Niederhasli. Und auf ihn wartet ein Berg an Aufgaben! Am besten sofort sollte er einen treffsicheren Stürmer, einen Flügel und einen Innenverteidiger aus dem Hut zaubern. GC ist bisher personell schwächer besetzt als letzte Saison. Und da kam man nur wegen des besseren Torverhältnisses als Luzern um den Barrage-Platz herum. Eine grosse GC-Baustelle, die nicht mit einer einzigen Unterschrift zu beheben ist, sind die Fans. Nur ein bisschen über 5000 waren es in der letzten Saison im Schnitt. Diese Saison dürften es noch weniger werden. Dass der Rekordmeister keinen Zwischenstand der verkauften Saisonkarten preisgeben will, sagt viel.

Sion

Der Königstransfer von CC ist Lindner (FCB), Österreichs Natigoalie, der Fickentscher als Nr. 1 ablöst. Auch ändert sich in Sion vieles, wie üblich. Nicht aber der Coach. Tramezzani darf bleiben. Auch wenn CC Zweifel hatte, denn die letzte Saison war enttäuschend – einmal mehr. Aber CC entschied sich für Kontinuität und damit weiterhin für Catenaccio anno 2022. Das masslos aufgeblähte Kader soll auf Normalgrösse gestutzt werden. So gehen unter anderen Ndoye, Bamert, Hoarau, Adryan, Berardi, Marquinhos, Fayulu, Martic, Serey Die, Tosetti, Theler, Wesley. Mit Lavanchy kommt ein Mentalitätsspieler von Lugano. Dazu Stand 2. Juli drei weitere. Es werden noch einige mehr werden. Wie immer. Es sei denn, der neue Direktor Fussball, Pablo Iglesias, bringt da endlich mal Struktur rein.

Luzern

In Luzern wird wieder geschwitzt! Im Winter hatte Mario Frick mit einer beinharten Vorbereitung den Grundstein für die Aufholjagd in der Rückrunde und den Ligaerhalt gelegt. «Die fitteste Mannschaft der Liga» wollte er. Das ist jetzt nicht anders. Frick schleift in den ersten Trainingswochen seine Jungs derart, dass diese nach den Trainings sichtlich auf dem Zahnfleisch laufen. «Müde, aber gut», meint Samuele Campo schmunzelnd auf die Frage nach seinem Wohlbefinden. Doch nicht nur die gute Physis allein soll dem FCL endlich mal wieder eine anständige Vorrunde bescheren. In der Defensive müssen die Innerschweizer stabiler werden – hier ist im Minimum noch eine Verstärkung zu erwarten. Zudem hat Luzern noch immer nicht die «Unterschiedsspieler» (Frick) Filip Ugrinic und Marvin Schulz ersetzt. Auch deshalb ist man beim FCL froh, hat man aufgrund der Spielverschiebung in der ersten Runde eine Woche mehr Vorbereitung. Zeit auch, in der Stürmer-Hoffnung Joaquin Ardaiz (kam aus Schaffhausen) seinen Fitness-Rückstand aufholen soll.

Winterthur

Der FCW stellte mit nur 45 Gegentoren zwar die beste Abwehr der abgelaufenen Challenge-League-Saison, und doch ist der Aufsteiger noch auf der Suche nach einem möglichst grossen Innenverteidiger. Ein paar Meter weiter hinten hat Sportchef Oliver Kaiser die Lücke geschlossen. Mit Timothy Fayulu (22, Ex-Sion) kommt ein Goalie, der im Gegensatz zu Vorgänger Raphael Spiegel Super-League-Erfahrung besitzt. Weh tut der Abgang von Topskorer Roberto Alves. Der war in der letzten Saison mit 24 Skorerpunkten massgeblich am Aufstieg beteiligt, wechselt nun aber ablösefrei nach Masowien in den polnischen Osten. Radom Radomiak statt Schützenwiese. Ob der Zauberfuss seinen Wechsel bald bereuen wird? Mit Florian Kamberi, Francisco Rodriguez und Matteo di Giusto hat der FCW drei neue Offensivspieler verpflichtet, Samuel Ballet konnte fix von YB übernommen werden. Das alles ändert aber nichts daran, dass der Aufsteiger als krasser Aussenseiter in die Saison steigt. Alles andere als Platz 10 wäre aufgrund der finanziellen Möglichkeiten ein grosser Erfolg.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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