Lindner-Wechsel sorgt für Wirbel
Sion opfert Captain und Publikumsliebling Fickentscher

Heinz Lindner, der ehemalige FCB-Torhüter, wird auf Kosten von Captain Kevin Fickentscher neuer Stammgoalie. Sion-Präsident Christian Constantin verteidigt seine Wahl. Der ehemalige Torwarttrainer Marco Pascolo hat den Fall für Blick unter die Lupe genommen.
Publiziert: 28.06.2022 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2023 um 10:50 Uhr
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Kevin Fickentscher stand seit 2009 161 Mal zwischen den Walliser Pfosten.
Foto: Keystone
Ugo Curty und Alain Kunz

Ruhe ist beim FC Sion ein sehr kurzlebiger Begriff. Erst am letzten Spieltag konnte der Walliser Klub die Barrage vermeiden. Kaum ist die Rettung gefeiert, schlägt der Transfer-Sommer bereits wieder hohe Wellen.

Der erste grosse Coup des FC Sion auf dem Transfermarkt ist die Ankunft von Heinz Lindner, die am Dienstag offiziell bekannt gegeben wurde. Der 31-jährige Österreicher wurde zum besten Super-League-Goalie der vergangenen Saison gewählt. Trotzdem wurde er mit dem FCB-Transfer von Marwin Hitz zum zweiten Torwart degradiert und entschied sich schliesslich für einen Wechsel ins Tourbillon.

Die Kritik von Constantin

Als Dominoeffekt wurde der Genfer Timothy Fayulu zu Aufsteiger Winterthur ausgeliehen. Captain Kevin Fickentscher (33) verliert seine Armbinde und seinen Stammplatz in Sion. «Kevin ist nun mein zweiter Goalie», bestätigt Präsident Christian Constantin gegenüber Blick und nimmt damit bereits die Konkurrenzprobleme vorweg. «Er ist keiner, der Probleme macht, so wie ich ihn kenne. Ich habe ihm Ende letzter Saison klar gesagt, dass ich mit seiner Saison nicht zufrieden gewesen sei. Das weiss er also.»

Schwere Kritik für einen Torhüter, der in heissen Momenten oft die Verantwortung übernommen hat. Sowohl auf dem Spielfeld, als auch gegenüber den Medien. Die Leistungen des Goalies, der 161 Einsätze für Sion absolviert hat, haben die Sion-Fans sogar seine Waadtländer Wurzeln vergessen lassen. Fickentscher ist ein Publikumsliebling im Tourbillon.

Pascolo verteidigt Fickentscher

«Es hat mich stutzig gemacht, zu lesen, dass Kevin bei der Rettung des FC Sion nicht ein entscheidender Faktor gewesen sei. Er hat auf jeden Fall mehr dazu beigetragen, als andere Spieler des Kaders», verteidigt ihn Marco Pascolo (56), ehemaliger Torwarttrainer des FC Sion und langjähriger Nati-Goalie. «Wenn man Captain ist, ist es nie leicht zu hören, dass man seinen Platz verlieren wird. Andererseits war die Möglichkeit, Lindner nach Sion zu locken, zu gut, als dass der Verein sie sich hätte entgehen lassen können.»

Wird Kevin Fickentscher mit 33 Jahren gehen, wenn er in die Ecke gedrängt wird? Pascolo meint: «Mit einer erfolgreichen Karriere hinter sich muss er sich nicht mehr woanders beweisen. Ausserdem hat er seine ganze Familie in der Region.»

Der «Walliser Bote» berichtet jedoch, dass Bellinzona interessiert sei. «Von einem Interesse von Bellinzona habe ich nichts gehört», wischt dies CC beiseite. Laut der Zeitung soll der Challenge-League-Aufsteiger auch die beiden Tessiner Matteo Tosetti und Gaetano Berardi vom FC Sion ins Visier genommen haben.

Im Wallis wird es jedenfalls nicht lange ruhig bleiben.

Warum Basel Lindner wirklich loswerden will
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Hitz ist nicht der Grund:Warum Basel Lindner wirklich loswerden will
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Bleibt in der Super League: Österreichs Teamgoalie Heinz Lindner.
Foto: imago/Beautiful Sports
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