Es war ein wildes Wochenende in der Super League. In Basel ärgert man sich über die Schiedsrichter, in Zürich und Bern über die eigene Leistung und im Tessin sonnt sich Lugano an der Tabellenspitze. Doch im Schatten der grossen Klubs mausert sich jemand still und heimlich zum Team der Stunde: Lausanne-Sport.
Die Waadtländer schossen den FCZ am Sonntag mit 3:0 ab und feierten so den siebten Sieg aus den letzten neun Spielen. Es macht unheimlich viel Spass, der jungen Mannschaft zuzusehen, die unter Trainer Ludovic Magnin einen attraktiven und schnellen Fussball spielt.
Lausanne ist sportlich jetzt dort, wo es sich Investor Ineos seit der Übernahme 2017 gewünscht hat. Eine Investition, welche nach den Abstiegen 2018 und 2022 schon nach einem Missverständnis ausgesehen hat.
Ein starkes Lausanne ist für mich Neuland
Doch ein Jahr nach der Aufstiegssaison erlebt Lausanne die beste Phase, seit ich die Super League verfolge. Und nicht nur auf dem Rasen: Der Zuschauerschnitt von 6800 Fans bei Heimspielen ist zwar immer noch ausbaufähig, jedoch stets zunehmend und schon jetzt der beste des 21. Jahrhunderts. Und mit dem Stade de la Tuilière schuf man sich ein kleines schmuckes Zuhause, von dem andere Städte und Klubs nur träumen können. Als Zürcher weiss ich, wovon ich rede.
Auch im Cup siehts für Lausanne gut aus: Nach dem problemlosen Auswärtssieg gegen Winterthur steht man im Viertelfinal und ist dort gegen Bellinzona der klare Favorit. Es wäre der erste Halbfinal-Einzug seit 2010.
Im Cup sind die Waadtländer übrigens auch noch ein Hingucker: Das dunkelblaue Cup-Trikot finde ich prächtig. Falls noch jemand eine Geschenkidee für unter den Weihnachtsbaum braucht ...
Bleiben die Schlüsselspieler?
Doch wie weit nach oben gehts noch für Lausanne? Entscheidend ist die Transferphase im Winter. Lausannes Shootingstars wie Alvyn Sanches oder Antoine Bernede gelten als heiss begehrt. Kann man sie bis im Sommer halten, ist ein Exploit in der Liga oder gerade im Cup gut möglich. Auch, weil alle anderen Teams derzeit so dermassen inkonstant sind.
Trainer Magnin will derweil nichts von Titeln wissen. Nach dem Sieg gegen den FCZ belächelte er solche Fragen nur und sprach weiter vom Saisonziel, es unter die ersten sechs zu schaffen.
Man darf gespannt sein, wo es für Lausanne diese Saison noch hingeht. Genauso gespannt wie auf die nächste Steilpass-Episode vom kommenden Dienstag.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |