«Keine Basis für Gespräche»
Funkstille zwischen Alpstaeg und FCL-Fans

Vor rund drei Wochen ist es zu einem Treffen zwischen der Alpstaeg-Seite und den Fan-Vertretern gekommen. Ob es zu einem nächsten Gespräch kommt? Alpstaeg hofft darauf. Die Protestbewegung hat dafür aber keine Lust.
Publiziert: 09.02.2023 um 11:55 Uhr
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Die Luzerner Protestbewegung «Meh als 52%» mobilisiert sich im Kampf gegen Aktionär Alpstaeg.
Foto: keystone-sda.ch
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Die Lust nach Fussball ist in Luzern gross, obschon im Hintergrund seit Monaten ein unrühmlicher Aktionärsstreit schwelt. 25'788 Zuschauer haben die ersten beiden Heimspiele des Jahres besucht. Das ist Rekord. Noch nie haben sich in dieser Periode mehr Personen in der Swissporarena eingefunden.

Wie wichtig die Fans sein können, haben Bernhard Alpstaeg und sein Sprecher Sacha Wigdorovits unlängst erkannt. Mitte Januar ist es zu einem Treffen mit Fan-Vertretern der Aktion «Zäme meh als 52%» gekommen. Dieses blieb aber ohne konkrete Ergebnisse. Alpstaeg lehnte zudem ein Kaufangebot der Fans in Höhe von 500'000 Franken für 25 Prozent seiner Aktien ab.

Kommts zu einem weiteren Gespräch?

«Wir hoffen, dass wir das Gespräch bald fortsetzen», meinte Wigdorovits einen Tag nach dem Treffen im Luzerner Radisson Blue zu Blick. Passiert ist seither allerdings nichts. Auf Anfrage bestätigt der Kommunikationsberater, er gehe noch immer davon aus, dass es in absehbarer Zeit zu einem nächsten Treffen kommt. «Im Moment sind wir einfach mit anderen dringenden Themen beschäftigt. Aber wir wollen das Gespräch fortsetzen.»

Komplett anders klingt es von der anderen Seite. Zunächst lässt Lukas Linder von «Zäme meh als 52%» ausrichten, dass es seit dem letzten Gespräch keinen Kontakt mehr gegeben habe. Dann stellt er klar, dass es vorerst auch so bleiben dürfte. «Solange Alpstaeg nicht bereit ist, nur einen Millimeter von seinem Standpunkt abzurücken, sprich eisern am Mehrheitsaktionärsmodell und seinem alleinigen Machtanspruch festhält, und nicht einmal die Bereitschaft zeigt, über eine breite Trägerschaft zu diskutieren, sehen wir keine Basis für ein weiteres Gespräch.»

Untätig bleibt die Protestbewegung aber nicht. Am vergangenen Sonntag hat sie einen Spendenaufruf lanciert – auf Instagram, Facebook und später während dem YB-Spiel im Stadion. «ZMA52 im Kampf gegen Alpstaeg unterstützen», heisst es in den sozialen Medien. Der Flyer in der Swissporarena dagegen ist mit der Überschrift «Alpstaeg und Stierli raus – Jetzt!» in einem wesentlich schärferen Ton verfasst. Unterteilt ist dieser in drei Punkte: «Lügner, Betrüger und Hauptgefahr».

Protestbewegung lässt nicht locker

Doch wofür braucht die Fan-Aktion überhaupt Geld? Wollen sie das abgegebene Kaufangebot aufhübschen? Wohl kaum. «Die Spenden werden für Materialkosten und zum Beispiel auch für Webhosting verwendet.» Bisher seien die Initianten sämtliche Kosten für Shirts und Fahnen aus dem eigenen Sack bezahlt worden. «Wir wurden dermassen überrannt, dass wir bereits nachdrucken mussten. Nur schon dies generiert sehr grosse Kosten.»

Die Luzerner Protestbewegung lässt nicht locker. Genau wie Alpstaeg nicht von seiner Position abweicht. Wie viel Wasser aber noch die Reuss herunterfliessen muss, bis es auf der Luzerner Allmend wieder einmal wirklich nur noch um Fussball geht, ist offen.

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FC Luzern
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