Er geht in die Gegenoffensive
Alpstaeg reicht Klage ein und wendet sich an die Liga

Angekündigt und durchgezogen: Bernhard Alpstaeg geht auf juristischem Wege gegen die FCL Holding AG vor und zeigt alle Verwaltungsräte an.
Publiziert: 01.02.2023 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 19:05 Uhr
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Bernhard Alpstaeg wehrt sich jetzt auch auf juristischem Weg gegen die FCL Holding AG.
Foto: Pius Koller
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Bernhard Alpstaeg hat es angekündigt und jetzt durchgezogen. Er geht in die Gegenoffensive und zeigt alle Verwaltungsräte der FCL Holding AG an: Stefan Wolf, Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller sowie Laurent Prince. Zudem reicht er eine zivilrechtliche Klage gegen die FCL Holding AG ein.

Den Verwaltungsratsmitgliedern wirft er vor, dass sie ihre Stellung missbraucht hätten, um ihre Abwahl zu verhindern. «Es besteht der Tatverdacht, dass sie dies getan haben, um sich wirtschaftliche und finanzielle Vorteile zu sichern, einschliesslich der Honorare, die sie als Verwaltungsräte der FCL Holding beziehen.» Um was für Vorteile es sich tatsächlich handelt, wird nicht genannt. Ein Insider glaubt zu wissen, dass unter anderem der Lohn von Stefan Wolf, der viel zu hoch sei, kritisch beäugt wird.

Strafanzeige vs. Strafanzeige

Des Weiteren geht es in der zivilrechtlichen Klage um das ominöse Aktienpaket von 25 Prozent. Der Verwaltungsrat ist davon überzeugt, dass der Verkauf der Aktien von Walter Stierli an Alpstaeg 2015 nicht rechtens erfolgt sei. Deshalb hat er kürzlich eine Anzeige eingereicht, die derzeit von der Staatsanwaltschaft Luzern bearbeitet wird.

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«In der jetzigen Klage vor Bezirksgericht Luzern wird dieser Vorwurf vollumfänglich widerlegt», heisst es nun von Alpstaegs Seite. Die 25 Prozent habe er demnach gar nicht 2015 gekauft. Viel mehr habe er festgestellt, dass er diese erst bei einer Kapitalerhöhung im Februar 2021 als Teil seines 52-Prozent-Aktienpaketes erworben habe.

Alpstaeg musste Aktien nochmals kaufen

Tatsächlich ist es im Februar 2021 zu einem Kapitalschnitt gekommen. Das ist eine gängige Sanierungsmassnahme bei verschuldeten Unternehmen. Dabei wird das Aktienkapital nominell auf 0 gesenkt. Die Aktien werden im Grunde genommen vernichtet. Anschliessend gibt das Unternehmen neue Aktien heraus, wodurch das Aktienkapital effektiv wieder erhöht wird. Heisst: Der Aktionär verliert seine Aktien und muss daraufhin neues Geld einzahlen, will er weiterhin über Anteile verfügen.

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Das hat Alpstaeg gemacht. Für 3,4 Millionen Franken hat er insgesamt 52 Prozent der Aktien der FCL Holding gekauft. Das beweise der Aktienbucheintrag vom 18. Februar 2021, der Blick vorliegt.

In diesem wird Alpstaeg anders als 2019, mit nur einem Eintrag und einem Paket in Höhe von 52 Prozent geführt.

Alpstaeg wendet sich an die Liga

Zu den eingegangenen Klagen äussert sich der Verwaltungsrat der FCL Holding AG auf Anfrage nicht. Aus dem einfachen Grund, weil er noch keine Einsicht in die Strafanzeige gehabt habe. Völlig überrascht gibt man sich jedenfalls nicht. Auch wenn die VR-Mitglieder die Kosten für eine allfällige Verteidigung vor Gericht selber berappen müssten.

Mit den eingereichten Klagen ist für Alpstaeg längst nicht Schluss. Er wendet sich nun an die Lizenzkommission der Swiss Football League und fordert sie auf, die Vorgänge beim FC Luzern und dessen wirtschaftliche Lage vor der Lizenzvergabe unter die Lupe zu nehmen. Das erstaunt durchaus. Hat nämlich Bieri Anfang Jahr klargestellt, dass er die nötigen Bankgarantien für die Lizenzvergabe problemlos leisten werde.

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