Jetzt spricht Heiko Vogel
«Ich weiss, was ich beim FCB fördern und verhindern muss»

Zehn Jahre nach seiner Entlassung als Trainer ist Heiko Vogel zurück beim FCB – als Sportdirektor. Im Trainingslager in Marbella spricht der 47-Jährige über seine neue Rolle.
Publiziert: 09.01.2023 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2023 um 21:25 Uhr
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Heiko Vogel spricht über sein Vorhaben mit dem FCB.
Foto: TOTO MARTI
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Sebastian WendelReporter Fussball

Heiko Vogel, fühlen Sie sich schon wie ein Sportdirektor?
Nach dem Ende in Gladbach (Trainer der Amateure; d. Red.) habe ich mir die Frage gestellt, ob und in welcher Rolle ich in den Profifussball zurückkehren will. Irgendwann war klar: Wenn ich weitermache, dann als Sportchef, wenn die Rolle nach meinen Wünschen definiert ist.

Von aussen betrachtet, hatte beim FC Basel bislang Präsident David Degen in sportlichen Fragen das letzte Wort. Ändert sich das durch Ihre Ankunft?
Über Transfers entscheidet beim FCB nie nur eine Person, was absolut sinnvoll ist. Ich bin froh um andere Meinungen, meine muss nicht immer die einzig richtige sein. Und wenn es so ist, dass ich in Verhandlungen nicht weiterkomme, habe ich kein Problem damit, den Fall eine Stufe höher weiterzureichen. Hauptsache, unser Wunschspieler ist am Ende beim FCB. Ich werde manchmal Entscheider sein, manchmal aber auch Diener, Mentor oder einfach nur Zuhörer. Zusammengefasst: Ich bin Mitentscheider.

Werden Sie während den Spielen auf der Ersatzbank sitzen?
Stand jetzt, ja.

Als Sie von 2009 bis 2012 Assistenz- und Cheftrainer beim FCB waren, war David Degen Ihr Spieler. Jetzt ist er Ihr Chef. Wie hat er sich verändert?
Äusserlich praktisch nicht, David scheint einfach nicht zu altern (lacht). Menschlich ist er viel reifer geworden. Gespräche, Visionen, Menscheneinschätzung – hohe Schule.

Wären Sie auch zum FCB zurückgekehrt, wenn der Trainer nicht Alex Frei heissen würde, mit dem Sie eng verbunden sind?
Als die Anfrage vom FC Basel kam, musste ich keine Minute überlegen. Weil der FC Basel angerufen hat.

... der aber nicht mehr der gleiche ist. Während Ihrer ersten Zeit war der FCB Serienmeister und Champions-League-Stammgast. In den letzten Jahren ist der Klub in der Hierarchie hinter YB gerutscht.
Die Phase damals war geprägt von Titeln und internationalen Erfolgen, aktuell sind Träume und Ambitionen unser Ansporn. Durch meine Erfahrungen glaube ich zu wissen, was ich hier verhindern und fördern muss, damit aus Träumen wieder Realität wird. Die FCB-Kultur ist jedoch weiterhin die gleiche und das erleichtert meinen Einstieg: Der Klub steht für eine ganze Stadt und hat Fans, die in der Schweiz ihresgleichen suchen.

Anfang 2021 sorgten Sie für einen Sexismus-Eklat, als Sie einer Schiedsrichter-Assistentin sagten, Frauen hätten auf dem Fussballplatz nichts zu suchen. Wie stehen Sie heute zum Frauenfussball?
Ich habe einen Fehler begangen. Aber dieser Fehler hat auch positive Folgen: Es wurde damals falsch dargestellt, dass ich als Strafe einige Einheiten der Mädchenmannschaft übernehme. Richtig ist: Ich bot an, wenn die Frauen das wollen, dass ich sechs Trainings von ihnen leite. Dabei habe ich eine völlig neue Perspektive auf den Frauenfussball erhalten.

Nämlich?
Mädchen und Frauen wollen schneller und mehr lernen, als ich das zuvor im Männerfussball erlebt habe.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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