Heisse Fragen zum neuen FCB-Sportchef
Was die Rückkehr von Heiko Vogel für Alex Frei bedeutet

Zehn Jahre nach seiner Entlassung kehrt Heiko Vogel (47) zum FCB zurück. Ein Entscheid, der Risiken birgt.
Publiziert: 28.11.2022 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2022 um 21:48 Uhr
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Heiko Vogel kehrt zehn Jahre nach seiner Entlassung als FCB-Trainer als Sportdirektor zu Rot-Blau zurück.
Foto: Andy Mueller/freshfocus

An guten Tagen war Heiko Vogel (47) ein Gute-Laune-Bär. Unvergessen bleibt die Pressekonferenz nach dem Sensationssieg gegen Manchester United im Herbst 2011. Markus Steinhöfer, der FCB-Verteidiger, hatte den Ball beim 2:1-Triumph an den eigenen Querbalken gepfeffert. Vogels Satz («An guten Tagen macht er den») ist heute noch legendär.

An schlechten Tagen kann er aber auch ganz anders. Als Nachwuchstrainer bei Gladbach verliert er Anfang 2021 die Nerven, löst einen Sexismus-Eklat aus, sagt zur Schiedsrichter-Assistentin: «Frauen haben auf dem Fussballplatz einfach absolut nichts zu suchen.» Und auch in seinen letzten Wochen als FCB-Trainer wirkte Vogel je länger, desto unsouveräner. Im Oktober 2012 kams zur Entlassung, weil die FCB-Führung Vogels viele Heimataufenthalte in Deutschland und die mangelnde Disziplin im Kader nicht goutierte.

Zehn Jahre später kehrt der Pfälzer zum FCB zurück. Als Sportdirektor. Und Gute-Laune-Bär? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.

Ist Heiko Vogel der Aufgabe gewachsen?
Das wird sich zeigen. Erfahrung in einer solchen Funktion kann der 47-Jährige jedenfalls keine vorweisen. Was für Vogel spricht: Der Mann hat ein Auge für Junioren, wirkte jahrelang beim grossen FC Bayern München im Nachwuchsbereich. Die Frage ist, ob das zur rot-blauen Transferstrategie, auswärtige Talente zu holen, passt. Als Cheftrainer hat Vogel einige Erfolge gefeiert, mit dem FCB zog er in den Champions-League-Achtelfinal ein, holte das Double. Mit Sturm Graz wurde er Pokalsieger. In den letzten Jahren hat er aber keine grossen Stricke mehr zerrissen. Beim KFC Uerdingen wurde er nach 16 Spielen entlassen. Bei Gladbach II holte er in seinen 78 Spielen im Schnitt bloss 1,26 Zähler.

Muss sich Alex Frei Sorgen machen?
Nein. Obwohl Vogel die Uefa-Pro-Lizenz besitzt und Frei theoretisch an der Seitenlinie beerben könnte, ist die Rückkehr des Rotschopfs eine gute Nachricht für den aktuellen FCB-Trainer. Weil zwischen Vogel und Frei kein Blatt passt, die beiden dicke Kumpel sind, fast wöchentlich telefonieren. Zwei, die sich gegenseitig den Rücken frei halten werden. Als Frei Sportchef beim FCL war, wollte er Vogel als Trainer holen. Nun wird Vogel auf dem Papier Freis Chef in Basel. Die Frage wird sein, ob das freundschaftliche Band auch in einer Krise halten wird.

Wie viel Macht hat Vogel?
Wenig. Weil David Degen der starke Mann beim FC Basel bleiben wird. Bestes Beispiel sind die Gerüchte um Horst Heldt. Der langjährige Bundesligamanager hätte sich ein Engagement (als starker Mann beim FCB) vorstellen können, die Basler aber fragten stattdessen bei Pascal Zuberbühler an. Der blieb aber bei der Fifa, weil er mehr sein wollte als nur der Mann für die Aussendarstellung von Rot-Blau. Zu Vogel schreibt der FCB in einer Mitteilung, er werde «das Bindeglied an der Spitze der sportlichen Leitung zum Verwaltungsrat sein». «Vor allem auch zum Präsidenten David Degen, der in seiner Funktion diverse andere Aufgaben – auch abseits des Sports – für den Klub wahrnimmt.»

Am 1. Januar startet Vogel in seine neue Aufgabe. Knapp zehn Jahre nach dessen Entlassung als Trainer. Einen 3:2-Sieg holte Vogel damals in seinem letzten Spiel gegen Servette. Torschütze zum 2:1: David Degen.

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