Gnadenlos brennt sie auf die FCB-Spieler hinab, die bayerische Nachmittagssonne in Gmund-Dürnbach am Tegernsee. Aber Marwin Hitz (34) scheint die Hitze nichts auszumachen. Der neue FCB-Goalie trägt ein langärmliges Tenue, wirkt überaus fokussiert, sagt kaum ein Wort. Tut, was Goalie-Trainer Gabriel Wüthrich (40) ihm aufträgt.
Der war zwar lange Jahre Goalie (u.a beim FCL und in St. Gallen), meist aber bloss Ersatz. Etwas, was ihn mit seinem Schützling Hitz verbindet. Auch der sass sowohl bei Wolfsburg als auch zuletzt beim BVB nur auf der Bank, nun ist der Mann aus Freidorf TG zum ersten Mal seit vier Jahren (und seinem Abgang aus Augsburg) wieder die Nummer 1.
Hitz steht unter Druck
Und er muss beim FCB mit Heinz Lindner (31) gleich den statistisch besten Goalie der vergangenen Super-League-Saison ersetzen. Wie er mit dem Druck umgeht? «Was ist Druck?», fragt Hitz zurück. «Druck haben viele Menschen. Jeder geht anders damit um. Ich versuche mein Bestes zu geben. Wichtig ist, wie man verabschiedet und nicht wie man willkommen geheissen wird.»
Die Diskussionen um Lindner hat Hitz zwar mitbekommen. Dass er zum FCB wechseln würde, stand für den zweifachen Nati-Goalie trotzdem relativ früh schon fest: «Basel war für mich im Ausland immer das Aushängeschild des Schweizer Fussballs. Und in meiner Jugend habe ich mit dem FC St. Gallen immer gegen den FCB verloren.»
Entdeckt wird Hitz mit neun. An einem Grümpelturnier. Insgesamt zwölf Jahre verbringt er beim FCSG. Via Yverdon, wo er «keine glorreiche Zeit» verbringt, landet er beim FC Winterthur. Dort findet der 1,94-m-Hüne zurück in die Spur. «Nach meiner KV-Ausbildung habe ich mir Gedanken gemacht, wies weitergeht. In Winterthur habe ich dann den Spass wieder gefunden.»
Mentor Benaglio
2008 landet Hitz bei Wolfsburg, wo er hinter Diego Benaglio fünf Jahre lang die Nummer 2 ist. «Diego war für alle Schweizer Goalie, die es geschafft haben, extrem wichtig. Er hat den Weg geebnet», sagt Hitz. Im Alter von 26 Jahren wechselt er zum FC Augsburg, wird dort die unumstrittene Nummer 1 ehe er im Sommer 2018 zum BVB geht. Als Nummer 2. Erst hinter Roman Bürki (31), dann hinter Gregor Kobel (24).
Hitz' Vertrag in Dortmund wäre noch ein Jahr gelaufen, für den FCB verzichtet der Thurgauer auf Geld. «Dieses Thema ist nicht mehr das wichtigste», sagt der dreifache Familienvater. Aber manchmal müsse man finanziell einen Schritt zurück machen, um sportlich noch einmal eine Herausforderung zu wagen.
Die kriegt er nun beim FCB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |