Jetzt spricht Captain Fabian Lustenberger über die YB-Krise
«Ich sage dem Coach, ich fühle mich fit für die Startelf»

Nun muss es der Captain richten! Fabian Lustenberger steht vor dem Startelf-Comeback. Sagt, er habe Luft für 90 Minuten. Jegliche Alibi-Suche hält er für «komplett falsch». Klartext aus Schenkon LU.
Publiziert: 01.12.2021 um 00:21 Uhr
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Fabian Lustenberger wird für Nicolas Bürgy eingewechselt. Schon gegen Lugano soll er von Begin weg spielen ...
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Alain Kunz

Fabian Lustenberger, bei unserem letzten Gespräch vor genau einem Monat konnten wir uns auf den Begriff «Resultatkrise» einigen. Nun ist daraus eine ausgewachsene Krise geworden – nicht?
Fabian Lustenberger: Seither haben wir fünf Spiele gemacht und keines gewonnen. Die Resultate stimmen nicht. Aber es ist keine Krisensituation. Das wäre es dann, wenn wir schlechter wären als der Gegner, keine Chance hätten und es im Team nicht stimmt. Aber nichts von alledem passiert. Es fehlt uns im Moment einfach das gewisse Etwas, um diese Spiele in positive Bahnen zu lenken. Das müssen wir so schnell wie möglich korrigieren.

Was meinen Sie mit dem «gewissen Etwas»?
Im letzten Drittel treffen wir oft nicht die richtigen Entscheidungen. Zudem haben wir auch das Glück nicht, wie das in solchen Situationen oft der Fall ist. Aber wir haben mehrmals in letzter Minute noch Punkte geholt. Das ist ein sicheres Zeichen, dass wir uns nicht hängen lassen. Am Sonntag in Zürich haben wir in der letzten Minute den Pfosten getroffen. Diese Szene ist bezeichnend für die gegenwärtige Situation.

Welche Rolle haben die Champions-League-Matches gespielt?
Gar keine! Wir haben es im September ja auch hinbekommen, in der Meisterschaft nach Champions-League-Spielen zu brillieren. Und wir haben in der Königsklasse ja nicht serienweise gewonnen, was uns Anlass zu Arroganz hätte geben können. Es ist logisch, dass das Champions-League-Argument nun aufkommt, aber es ist nicht stichhaltig. Es ist eine Suche nach Alibis und eine solche ist komplett falsch!

Blerim Dzemaili hat gesagt, YB habe nun Heimspiele und damit den Kunstrasen-Vorteil.
Das ist viel zu einfach. Das tönt auch nach Alibi und solche suchen wir wie gesagt nicht. Wir haben ein Heimspiel und unsere Fans im Rücken. Das ist entscheidend.

Fans, die nun alle eine Maske werden tragen müssen, weil YB das ab sofort obligatorisch gemacht hat
Da ich nicht mehr Zuschauer bin, habe ich auf dem Feld das Privileg, keine tragen zu müssen … Nein, wir sind uns solche Veränderungen mittlerweile gewohnt und leben damit. Und ich bin sicher, dass auch die YB-Fans das Beste aus der Situation machen und uns sehr gut unterstützen werden.

In Deutschland gibts bereits wieder Geisterspiele …
Wir müssen es akzeptieren, wie es kommt und leisten unseren Beitrag an die Gesellschaft. Aber klar: Die Zahlen sind beunruhigend hoch.

Ihre Zahl ist: Acht Meisterschaftsminuten inklusive Nachspielzeit im Letzigrund. Reichts nun für neunzig Minuten?
Ich denke schon. Ich bin nun seit sechs Wochen im Teamtraining und habe drei Spiele in der U21 absolviert. Und ich fühle mich total wohl.

Dann spielen Sie gegen Lugano?
Das weiss ich noch nicht.

Erwarten Sie es?
Nach sieben Monaten Verletzungspause kommt es auf eine Woche mehr oder weniger nicht an. In erster Linie geniesse ich es, wieder dabei zu sein.

Aber es wäre ein Zeichen, wenn sich der Captain in diesem Krisenmoment in der Startelf zurückmeldet.
Wenn der Trainer mich fragt, werde ich ihm jedenfalls sagen, dass ich mich fit fühle für die Startelf. Ebenso wichtig ist aber, dass in absehbarer Zeit weitere Spieler zurückkommen: Ali Camara, Cédric Zesiger, Jean-Pierre Nsame, Joël Monteiro.

Aber Nsame wird in diesem Jahr kaum spielen. Sie haben ja auch sechs Wochen gebraucht vom Moment der Rückkehr ins Teamtraining an.
Vielleicht ist es bei einem Stürmer anders, gegen Spielende ein paar Minuten aufs Feld zu kommen als bei einem Verteidiger, der grundsätzlich für neunzig Minuten bereit sein muss. Und sonst macht Jean-Pierre im Januar die Vorbereitung voll mit und ist auf die Rückrunde bereit.

Wirkt Trainer David Wagner angespannt?
Nein, kein bisschen! Er ist cool wie immer. Was auch richtig ist.

Lugano hat zuletzt vier Mal gewonnen …
Die Tessiner haben einen Lauf und der neue Coach macht es richtig gut. Sie sind eingespielt und enorm stabil. Es liegt nun an uns, diesen Lauf zu beenden, so wie viele andere Teams versucht haben, Läufe von uns zu beenden. Aber eigentlich ist es egal, wer kommt: Wir müssen dieses Spiel so oder so unbedingt gewinnen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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