In einer Woche ist Heiko Vogel als Interimstrainer und Nachfolger von Alex Frei Geschichte. Ein wilder Ritt wird dann zu Ende gehen: mit Höhenflug in den Halbfinal der Conference League – und Krebsgang in der Super League. Langsam aber sicher drängt sich die Frage auf: Hat sich der Trainerwechsel beim FC Basel gelohnt?
Als Alex Frei im Februar nach 19 Spieltagen gehen musste, lag Rot-Blau in der Super League auf Rang 7. Drei Punkte hinter Rang 5, der für die Conference-League-Quali berechtigt. Und sieben Punkte hinter Rang 2, das Tor zur Champions-League-Quali und von der Klubführung in der Winterpause ausgerufenes Saisonziel. In der Conference League stand Basel in den Sechzehntelfinals und war auch im Cup noch vertreten.
In den insgesamt 34 Spielen unter Frei holte der FCB im Schnitt 1,53 Punkte. In der Super League waren es indes nur mickrige 1,19, letztlich der ausschlaggebende Grund für die Entlassung. Die von der Klubführung mit «fehlendem Glaube an Besserung» begründet wurde.
Europacup-Erfolge überstrahlen Krebsgang in der Super League
Vogel, im Winter eigentlich als Sportchef nach Basel zurückgekommen, übernahm – und gewann gleich das erste Spiel gegen Sion (3:1). Der Beginn der Aufholjagd im Kerngeschäft Super League? Nein!
Regelmässig glänzen konnte der FCB unter Vogel nur in der Conference League, vom Halbfinal-Einzug kaufen kann man sich abgesehen vom Prestige und den Uefa-Prämien aber nichts. Die Erfolge gegen Trabzonspor, Bratislava und Nizza und das haarscharfe Out gegen Fiorentina überstrahlten, dass Rot-Blau in der Super League auch unter Vogel nicht vom Fleck kam.
Die bislang 1,4 Punkte pro Schnitt in der Liga sind zwar ein besserer Wert als unter Frei. In absoluten Zahlen aber hat sich unter Vogel der Abstand auf Rang 2 von sieben auf elf Zähler vergrössert. Das ursprüngliche Saisonziel ist zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr erreichbar. Ebenso Rang 3. Neues Minimalziel ist der Sprung in die Conference-League-Quali, dafür muss Basel Vierter oder Fünfter werden.
Insgesamt holte der FCB in den bislang 25 Spielen unter Vogel durchschnittlich 1,52 Punkte. Statistisch also hat sich der Trainerwechsel nicht gelohnt. Sichert sich Rot-Blau in den verbleibenden zwei Spielen gegen Servette und GC einen internationalen Startplatz, wäre zumindest das Horrorszenario abgewendet. Denn ohne Europacup-Einnahmen in der nächsten Saison würde sich die finanziell schlechte Situation weiter verschärfen.
Egal, obs am Ende im besten Fall Rang 4 oder im schlechtesten Fall Rang 8 wird. Schon jetzt steht fest: Frei und Vogel verantworten punkte- und rangmässig die schlechteste Saison des FC Basel in der Super-League-Geschichte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |